Österreichs Badminton-Duo Elisabeth Baldauf und David Obernosterer wollen nach dem enttäuschenden Abschneiden in Rio de Janeiro ihre Strategie für Tokio 2020 überdenken.
Die beiden, die auch privat ein Paar sind, werden Ende September nach Tokio fliegen, wo sie Spielpraxis gegen stärkere Gegner sammeln wollen.
"Da ist die höchste Kategorie von Turnieren, wir brauchen einfach Erfahrung auf höherem Level. Man hat leider ganz klar gesehen, dass uns das gefehlt hat", so Obernosterer.
Grund für die, über beide Turniere hinweg erfolgten, neun 0:2-Niederlagen, sei auch das ungewohnte Umfeld bei Olympia.
"So viele neue Eindrücke, so viele Dinge, die wir nicht gewohnt sind. Medien, Interviews, Verpflichtungen", erklärt Obernosterer, der das aber nicht als Entschuldigung verstanden haben will: "Lisi hat so gutes Badminton gespielt wie noch nie, und ich war auch gut drauf."
Schlechte Rahmenbedingungen
Verbesserungswürdig seien vor allem die heimischen Rahmenbedingungen. "Wir haben in ganz Österreich drei Trainer, die das hauptberuflich machen. Da fängt es bei den Strukturen und bei der Kultur an, die wir in Österreich haben", so der Vorarlberger.
Gemeinsam hätten die beiden für ihr Lebensziel rund 30.000 Euro an Reisekosten ausgegeben - unter diesem Gesichtspunkt müsse man mit dem Erreichten zufrieden sein. "Aber natürlich, wenn du da bist, träumst du von mehr", so der 27-Jährige.
Das Know-How fehlt
Der Abstand zur Konkurrenz sei aber gewaltig: "China, Malaysia, Korea und auch in Dänemark - die sind mit 13 Jahren technisch so weit wie wir mit 20. Und das holst du nicht mehr auf. Wir haben dieses Know-how in Österreich nicht."
"Es ist noch ein sehr, sehr weiter Weg. Es braucht noch mehr Geld und Förderungen", fordert Obernosterer daher, gesteht aber ein: "Aber dafür braucht es Resultate."