38 Athletinnen und Athleten aus Österreich können bereits fix für die Olympischen Spiele in Tokio planen. Etliche weitere liegen in den Rankings auf zumeist so sicheren Positionen, dass ihnen die Teilnahme nicht mehr oder kaum noch streitig gemacht werden kann.
In vielen Sportarten hat Österreich etwas weniger als 100 Tage vor Beginn der Sommerspiele in Japan noch keine Startberechtigung ergattert. Die wenigen Chancen, die die Corona-Pandemie noch zulässt, gilt es daher zu nutzen.
Ungeachtet der weltweit immer noch steigenden Infektionszahlen planen das Organisationskomitee, die japanische Regierung und das Internationale Olympische Komitee IOC nach wie vor die Durchführung der von 2020 auf heuer verlegten Spiele. Wenn auch unter strengen Hygienevorkehrungen und einem engmaschigen Konzept, das keine Impfung voraussetzt.
Von 23. Juli bis zum 8. August sollen 339 Medaillenentscheidungen in 33 Sportarten durchgeführt werden. Neu im Programm sind Karate, Skateboarden, Sportklettern und Surfen. Baseball/Softball kehrt zurück.
Sechs Sportarten definitiv ohne Österreich
Im Baseball/Softball, Handball, Hockey, Fußball, Rugby und Surfen wird Österreich definitiv nicht vertreten sein. Die bereits durch Limits oder Quotenplätze fix qualifizierten 38 Sportler kommen aus dem Kanu (3), Klettern (2), der Leichtathletik (5), Radsport (6), Reiten (4), Rudern (1), Schießen (2), Schwimmen (5), Segeln (6), Tischtennis (3) und Turnen (1).
In einigen Disziplinen wird erst nach internen Qualifikationen die tatsächliche namentliche Beschickung feststehen.
In ein paar Sportarten ist die Qualifikation bereits abgeschlossen, so im Segeln oder Klettern mit den Medaillenanwärtern Jakob Schubert und Jessica Pilz.
Einen Ruder-Quotenplatz eroberten bei der europäischen Kontinental-Qualifikation in der vergangenen Woche in Varese Louisa Altenhuber/Valentina Cavallar im Leichtgewichts-Doppelzweier. Da liegt allerdings noch keine offizielle Bestätigung durch das ÖOC vor. Weitere Boote können sich noch Mitte Mai auf dem Rotsee in Luzern qualifizieren.
Im Badminton liegt derzeit ein Athlet auf einem Tokio-Startplatz, im Golf sind es drei, im Judo sechs, im Mountainbike zwei, im Tischtennis Stefan Fegerl im Mixed, im Triathlon vier und im Tennis mit Dominic Thiem einer.
In manchen Sportarten gibt es noch genau eine Qualifikationschance. So im Flachwasser-Kanu, da müssen Viktoria Schwarz/Ana Roxana Lehaci die kontinentale Qualifikation am 12./13. Mai in Szeged im Kajak-Zweier über 500m gewinnen.
Rad-Entscheidungen stehen noch aus
Im Schwimmen haben Felix Auböck, Bernhard Reitshammer, Christopher Rothbauer, Marlene Kahler und Lena Grabowski jeweils auf zumindest einer Strecke einen Olympia-Startplatz fixiert. In den anderen Schwimm-Sparten darf vor allem das Synchron-Duett Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri hoffen.
Im Tischtennis sind drei Aktive im Frauen-Teambewerb dabei, zwei davon auch im Einzel. Sofia Polcanova hat berechtigte Hoffnungen auf Teilnahmen in beiden Bewerben wie auch mit Fegerl im Mixed.
Im Mountainbiken entscheidet sich nach den ersten zwei Weltcups im Mai, wer die beiden Plätze erhält. Derzeit sind Laura Stigger und Max Foidl in der Pole Position. Das Bahn-Duo Andreas Müller/Andreas Graf hat einen Madison-Platz, im Straßenrennen werden die vier fixierten Plätze (1 Frau/3 Männer) im Frühsommer vergeben.
Beach-Volleyballer müssen noch liefern
Im neu ins Programm aufgenommenen Karate will Österreich ebenfalls vertreten sein. Bettina Plank muss im Ranking noch einen Platz gutmachen, um einen Quotenplatz zu holen. Auf sie wie auch auf Alisa Buchinger und Stefan Pokorny wartet aber auch noch das Olympia-Qualifikationsturnier vom 11. bis 13. Juni in Paris.
Die Ringer rund um Martina Kuenz finden ihre letzte Chance von 6. bis 9. Mai bei der Welt-Qualifikation in Sofia vor, das Taekwondo-Team beim Europa-Qualifikationsturnier am 8./9. Mai in Sofia und im Boxen gibt es nur noch die Europa-Qualifikation von 4. bis 8. Juni in Paris.
Im Fechten wartet die Zonenausscheidung am 24./25. April in Madrid. Das Schützen-Team kann sich noch bei der EM von 20. Mai bis 6. Juni in Osijek vergrößern.
Im Beach-Volleyball hat aktuell kein österreichisches Duo einen Startplatz inne, bis 13. Juni gibt es aber noch einige World-Tour-Turniere. Außerdem haben Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig, Robin Seidl/Philipp Waller, Clemens Doppler/Alexander Horst und Co. noch Chancen über den Kontinentalcup.
Heimvorteil haben die 3x3-Basketballer von 26. bis 30. Mai beim Qualifikationsturnier in Graz, je 20 Nationen kämpfen um je drei Startplätze. Gehofft wird auch noch im Bogenschießen (EM ab 31. Mai in Antalya sowie Welt-Qualifikation ab 18. Juni in Paris), Gewichtheben, Moderner Fünfkampf und Skateboarden.
DER GESAMTÜBERBLICK
Fix dabei:
Bereits für die Olympischen Spiele in Tokio erbrachte Limits oder Quotenplätze mit - so weit festgelegt - namentlicher Zuordnung
KANU (3 Quotenplätze/3 Athleten): Viktoria Wolffhardt * (Wildwasser-Slalom/Kajak Einer), Felix Oschmautz * (Wildwasser-Slalom/Kajak Einer), Nadine Weratschnig (Wildwasser-Slalom/Canadier Einer)
KLETTERN (2 Quotenplätze/2 Athleten): Jessica Pilz, Jakob Schubert
LEICHTATHLETIK (5 Athleten): Lukas Weißhaidinger (Diskuswurf), Verena Preiner, Ivona Dadic (beide Siebenkampf), Lemawork Ketema, Peter Herzog (beide Marathon)
RADSPORT (5 Quotenplätze/6 Athleten): 4 Quotenplätze Straßenrennen/3 Athleten und 1 Athletin sowie 1 Quotenplatz Bahn: Andreas Müller/Andreas Graf (Madison)
REITEN (2 Quotenplätze/4 Athleten): 1 Dressur-Team/3 Athleten; 1 Einzelreiterin Vielseitigkeit: Lea Siegl
RUDERN (1 Quotenplatz/1 Athletin): Magdalena Lobnig (Einer)
SCHIESSEN (2 Quotenplätze/2 Athleten): Martin Strempfl (Luftgewehr), Sylvia Steiner (Luftpistole)
SCHWIMMEN (5 Athleten): Marlene Kahler (1.500 m Kraul, 800 m), Felix Auböck (200, 400 m und 800 m Kraul), Lena Grabowski (200 m Rücken), Christopher Rothbauer (200 m Brust), Bernhard Reitshammer (100 m Rücken, 200 m Lagen)
SEGELN (3 Quotenplätze/6 Athleten): Tanja Frank/Lorena Abicht (49er-FX), Thomas Zajac/Barbara Matz (Nacra 17 Foiling), Benjamin Bildstein/David Hussl (49er)
TISCHTENNIS (1 Quotenplatz/3 Athletinnen): Frauen-Team (davon auch 2 Einzel)
TURNEN (1 Athletin): Elisa Hämmerle (Mehrkampf)
* Vorbehaltlich Leistungsbestätigung
Weiterer Quotenplatz (offizielle Bestätigung ausständig):
RUDERN (2 Athletinnen): Louisa Altenhuber/Valentina Cavallar (Leichtgewichts-Doppelzweier)
Auf Ranglisten derzeit in Rankings auf Positionen, die aktuell die Olympia-Teilnahme bedeuten würden:
BADMINTON (1): Luka Wraber
GOLF (3): Matthias Schwab, Sepp Straka, Christine Wolf
JUDO (6): Sabrina Filzmoser (bis 57 kg), Magdalena Krssakova (bis 63 kg), Michaela Polleres (bis 70), Bernadette Graf (bis 78), Shamil Borchashvili (bis 81), Stephan Hegyi (über 100)
RADSPORT (2): 2 Plätze im Mountainbike
TISCHTENNIS (1): Stefan Fegerl (mit Sofia Polcanova) im Mixed
TRIATHLON (4): Lisa Perterer, Luis Knabl (beide namentlich fix), Julia Hauser, Lukas Hollaus
TENNIS (1): Dominic Thiem
Österreichs weitere Quali-Situation in allen Sportarten:
(Sportart 1) BADMINTON: Luka Wraber wird sich ziemlich sicher qualifizieren. Er liegt im bereinigten Ranking gut abgesichert an der 35. Stelle, 38 Plätze werden vergeben. Bis zum Stichtag am 15. Juni sind mangels Turnieren keine großen Verschiebungen mehr zu erwarten. Bei den Frauen und im Mixed wird Österreich nicht dabei sein.
Teilnehmerzahl: 172 (86 pro Geschlecht)
(2) BASEBALL/SOFTBALL: keine Teilnahme von Österreich
Teilnehmerzahl: 234 (6 Teams/144 Herren, 6 Teams/90 Damen)
(3) BASKETBALL: Im klassischen Basketball bestand keine Qualifikationschance für Österreich. Im bei Olympia neu eingeführten 3 x 3 haben Österreichs Männer und Frauen von 26. bis 30. Mai beim Qualifikationsturnier im eigens errichteten "Thunderdome" vor dem Grazer Rathaus Heimvorteil. Je 20 Nationen rittern um je drei Startplätze.
Teilnehmerzahl: Basketball: 288 (je 12 Teams/144 pro Geschlecht) - Basketball 3 x 3: 64 (je 8 Teams/32 pro Geschlecht)
(4) BOGENSCHIESSEN: Die letzte Mixed-Chance ist bereits vorbei, für ein Mannschaftsticket fehlt die dafür nötige Breite in Österreichs Spitze. Für die Einzel-Qualifikation bieten sich aber noch zwei Möglichkeiten. Fünf Tokio-Fahrkarten werden im Rahmen der Europameisterschaften in der Woche ab 31. Mai in Antalya vergeben, die letzte Ticket-Chance wird es bei der Welt-Qualifikation vom 18. bis 21. Juni in Paris geben. Chancenreich von Österreichs Aktiven sind Andreas Gstöttner und Elisabeth Straka.
Teilnehmerzahl: 128 (64 pro Geschlecht)
(5) BOXEN: Aufgrund der chaotischen Zustände im krisengeschüttelten und suspendierten Weltverband AIBA gestaltete das IOC das Qualifikationsprozedere der nun 13 Gewichtsklassen (5 Frauen/8 Männer) neu. Zusätzlich geht es im österreichischen Verband ÖBV rund. Lebenslange Sperren und Suspendierungen waren ausgesprochen worden, weil sich Sportler gegen den Cheftrainer gestellt hatten. Nach der Absage des Welt-Qualifikationsturniers ist die Europa-Qualifikation von 4. bis 8. Juni in Paris nun die letzte verbliebene Chance. Teilnahmeberechtigt wäre für Österreich nur noch Marcel Rumpler - ob der Niederösterreicher vom ÖBV entsandt wird, ist wegen der laufenden Rechtsstreitigkeiten fraglich.
Teilnehmerzahl: 286 (100 Damen/186 Herren)
(6) FECHTEN: Das Unterfangen wird schwierig bis fast unmöglich: Über die Team-Ranglisten hat Österreich keine Chance, nur je acht Mannschaften sind in Tokio mit dabei. Für Einzelfechter, die es nicht übers Team schaffen, sind 60 Quotenplätze - je 10 pro Waffengattung - reserviert. Die Teilnehmerzahl in den Individualevents ist je 34. Bei der Zonenausscheidung am 24./25. April in Madrid wird in jeder Waffengattung noch ein Ticket vergeben, für Österreich gehen im Degen Josef Mahringer und Paula Schmidl sowie im Florett Johannes Poscharnig und Olivia Wohlgemuth an den Start.
Teilnehmerzahl: 212 (102 pro Geschlecht, 8 für Gastgeber)
(7) FUSSBALL: keine Teilnahme von Österreich
Teilnehmerzahl: 504 (16 Teams Herren/288, 12 Teams Damen/216)
(8) GEWICHTHEBEN: Sarah Fischer und Rio-Teilnehmer Sargis Martirosjan haben bei der EM in Moskau den vielleicht vorentscheidenden Schritt im Qualifikationsprozess verpasst. Nach komplizierten Kriterien wird das Feld von nur jeweils 14 Athleten in den jeweils sieben Gewichtsklasse ermittelt, Qualifikationsschluss ist Ende Mai. Die Chancen für Fischer (bis 87 kg) stehen besser als jene für Martirosjan (109 kg), sie hat noch die Junioren-Weltmeisterschaften Ende Mai in Taschkent zum Erkämpfen von Ranglisten-Punkte.
Teilnehmerzahl: 196 (98 pro Geschlecht)
(9) GOLF: Nach der Absage der Spiele 2020 wurde das auf der Weltrangliste aufsetzende Olympia-Ranking (OGR) angepasst und die Frist um ein Jahr auf 21. Juni 2021 (Männer) bzw. 28. Juni (Frauen) verlängert. Nach wie vor gilt: Die Top 15 sind fix (maximal vier Teilnehmer pro Nation), dahinter höchstens zwei pro Land, bis die beiden 60er-Felder (inklusive je ein Fixplatz für Japan) voll sind. Nach derzeitigem Stand wären nach der Absage von Bernd Wiesberger bei den Männern Matthias Schwab und Sepp Straka qualifiziert. Bei den Damen ist aktuell nur Christine Wolf im Olympia-Rennen. Sarah Schober ist aus den Top 60 gefallen, kann es mit Spitzenergebnissen im Frühling aber noch zurück schaffen.
Teilnehmerzahl: 120 (je 60 pro Geschlecht)
(10) HANDBALL: keine Teilnahme von Österreich
Teilnehmerzahl: 336 (je 12 Teams/168 pro Geschlecht)
(11) HOCKEY: keine Teilnahme von Österreich
Teilnehmerzahl: 384 (je 12 Teams/192 pro Geschlecht)
(12) JUDO: Für die Teilnahme in den 14 Einzel-Bewerben (je sieben pro Geschlecht) werden die IJF-Weltranglisten vom 28. Juni herangezogen. Die Top 18 (maximal einer pro Nation) sind jeweils fix qualifiziert. Nach derzeitigem Stand wäre Österreich mit Magdalena Krssakova (bis 63 kg), Michaela Pollerers (bis 70 kg), Bernadette Graf (bis 78 kg), Shamil Borchashvili (bis 81) und Stephan Hegyi (über 100) über das jeweilige Ranking sowie Sabrina Filzmoser (bis 57 kg) über die kontinentale Quote mit dabei. Für den Teambewerb werden je drei qualifizierte Judoka benötigt. Bei der EM diese Woche in Lissabon liegen viele Punkte bereit, ebenso bei der WM in Budapest (6. bis 13. Juni). Es kann sich also noch viel tun.
Teilnehmerzahl: 386 (193 pro Geschlecht)
(13) KANU:
Wildwasser: Österreich hat in allen angestrebten Bootsklassen bei der WM im September 2019 einen Quotenplatz geholt. Viktoria Wolffhardt im Kajak Einer, Nadine Weratschnig im Canadier Einer sowie Felix Oschmautz im Kajak Einer waren gemäß interner Qualifikation für Tokio bestimmt. Nach der Verschiebung der Spiele hob der Verband dies wieder auf. Es wurden Corinna Kuhnle und Mario Leitner (jeweils Kajak) nun Möglichkeiten zugesprochen, allerdings sind dafür Podestränge bei EM (7.-9. Mai Ivrea) oder Weltcup gefordert und zugleich müssten Wolffhardt und Oschmautz leistungsmäßig auslassen.
Flachwasser: Für Viktoria Schwarz/Ana Roxana Lehaci bietet sich in der kontinentalen Qualifikation am 12./13. Mai in Szeged noch die Chance auf einen Restplatz im Kajak Zweier über 500 m, dazu muss ein Sieg her. Nur zehn Boote im K2 werden in Tokio antreten.
Teilnehmerzahl: Wildwasser - 82 (41 Damen, 41 Herren) - Flachwasser - 248 (123 Damen, 123 Herren, 2 Einladungen)
(14) KARATE: Für die Olympia-Premiere dieser Sportart werden die üblichen fünf Kumite-Gewichtsklassen je Geschlecht auf drei reduziert, dazu kommt je ein Kata-Bewerb. Von den zehn in jedem der acht Bewerbe vergebenen Tickets werden vier über ein Olympia-Ranking vergeben. Hier muss Bettina Plank in den zwei verbliebenen Bewerben - vom 30. April bis 2. Mai in Lissabon und bei den Europameisterschaften vom 19. bis 23. Mai in Porec - einen Platz gutmachen, um einen Quotenplatz zu holen. Der Vorarlbergerin wie auch vor allem Alisa Buchinger und Stefan Pokorny bleibt noch das Olympia-Qualifikationsturnier vom 11. bis 13. Juni in Paris. Sollte Plank - und nur sie - danach noch nicht qualifiziert sein, könnte sie noch über ihren Sieg bei den Europaspielen 2019 zum Zug kommen.
Teilnehmerzahl: 80 (40 pro Geschlecht)
(15) KLETTERN: Jakob Schubert und Jessica Pilz sind qualifiziert, beide gelten bei der Olympia-Premiere der Sportart als Medaillenkandidaten. Es kommt der wenig beliebte Kombinationsmodus aus allen drei Disziplinen Bouldern, Speed und Vorstieg zur Austragung.
Teilnehmerzahl: 40 (20 pro Geschlecht)
(16) LEICHTATHLETIK: Es gibt zwei Möglichkeiten sich zu qualifizieren. Wenn man bis 27. Juni den (hoch angesetzten) Entry Standard erreicht oder in der Weltrangliste entsprechend platziert ist. Geschafft haben es bereits Diskuswerfer Lukas Weißhaidinger, die Siebenkämpferinnen Verena Preiner und Ivona Dadic sowie die Marathonläufer Lemawork Ketema und Peter Herzog. Ein paar weiteren werden gute Chancen zugemessen. Im Marathon versuchen es zum Beispiel noch Timon Theuer (18.4. Hamburg) und Eva Wutti (25.4. Bernöwe oder 23.5. S7-Marathon), über 100 m Hürden Beate Schrott, über 5.000 m Andreas Vojta, im Speerwurf Viktoria Hudson und im Siebenkampf Sarah Lagger. Das komplizierte Punktesystem offeriert bei den Staatsmeisterschaften und Balkan-Meisterschaften gute Bonuspunkte.
Teilnehmerzahl: 1.900
(17) MODERNER FÜNFKAMPF: Gustav Gustenau, Österreichs einziger Olympia-Kandidat, ist noch im Rennen. Für die Qualifikation über das (bereinigte) Olympia-Ranking (derzeit 29.) muss er sich einen der noch zuvergebenden sechs Plätze sichern, hierfür stehen bis Mitte Juni noch zwei Weltcups und die WM in Kairo zur Verfügung. Die direkte Qualifikation über EM und WM 2019 hat er nicht geschafft.
Teilnehmerzahl: 72 (36 pro Geschlecht)
(18) RADSPORT: Auf der Bahn und im Straßenbereich ist die Qualifikation abgeschlossen. Österreich verfügt über zwei Bahn-Plätze bzw. vier für die Straße. In der Halle haben Andreas Müller/Andreas Graf ihren Platz im Madison fix, einer aus dem Duo wird auch das Omnium fahren. Bei den Frauen wird Österreich nicht vertreten sein. Im Straßenrennen werden es eine weibliche und drei männliche Teilnehmer sein. Hierfür kommen Anna Kiesenhofer, Sarah Reijkes und Angelika Tazreiter beziehungsweise drei der Topprofis um Patrick Konrad, Gregor Mühlberger, Michael Gogl und Hermann Pernsteiner infrage. Einer aus dem Trio wird auch das Zeitfahren bestreiten, im Frauenbereich gibt es da keinen Startplatz für Österreich.
Im Mountainbike wird es zwei rot-weiß-rote Vertreter geben, die Qualifikation läuft noch bis nach den ersten beiden Weltcups im Mai. Aktuell haben Laura Stigger und Max Foidl die besten Karten. Die BMX-Bewerbe werden hingegen ohne österreichische Beteiligung ins Szene gehen.
Teilnehmerzahl: Straße: 197 (130 Herren, 67 Damen) - Bahn: 189 (98 Herren, 91 Damen) - Mountainbike: 76 (38 pro Geschlecht) - BMX: 48 (24 pro Geschlecht) Racing, 18 (9 pro Geschlecht) Freestyle
(19) REITEN: Dressur (15 Teams zu je 3 plus 15 Einzelreiter): Österreich erkämpfte sich einen Startplatz im Dressur-Teambewerb, verantwortlich sind die Leistungen von Victoria Max-Theurer, Ulrike Prunthaller und Stefan Lehfellner. Die namentliche Nominierung erfolgt noch, geplant ist - abhängig von der Herpesvirus-Situation - ein Turnier im Juni. Reiter und Reiterinnen, die über ein entsprechendes Pferd verfügen, werden dazu eingeladen. Mitgenommen werden darf zu den Sommerspielen auch ein Ersatzreiter, der oder die zählt allerdings nicht offiziell für das Aufgebot.
Vielseitigkeit (15 Teams zu je 3 plus 20 Einzelreiter): Lea Siegl sicherte Österreich einen Einzelquotenplatz über das Ranking der noch nicht qualifizierten Athleten. Im Springreiten gibt es keinen Quotenplatz für Österreich.
Teilnehmerzahl: Springreiten: 75 - Dressur: 60 - Vielseitigkeit: 65
(20) RINGEN: Aktuell ist Österreichs Verband noch ohne Quotenplatz, zuletzt hat es bei der Europa-Qualifikation im März in Budapest nicht geklappt. Vom 6. bis 9. Mai gibt es bei der Welt-Qualifikation in Sofia die letzte Chance, für ein Tokio-Ticket muss das Finale erreicht werden. Der Tirolerin Martina Kuenz werden die größten Chancen eingeräumt, zudem treten einige ÖRSV-Männer in Griechisch-römisch und Freistil an.
Teilnehmerzahl: 288 (192 Herren, 96 Damen)
(21) RUDERN: Magdalena Lobnig hat bei der WM 2019 in Linz-Ottensheim einen Quotenplatz im Frauen-Einer gelöst. Bei der europäischen Kontinental-Qualifikation in der vergangenen Woche in Varese zogen Louisa Altenhuber/Valentina Cavallar im Leichtgewichts-Doppelzweier nach, es fehlt nur noch die zu erwartende Bestätigung des ÖOC. Die letzte Qualifikationschance gibt es vom 16. bis 18. Mai auf dem Rotsee in Luzern für die Männer-Boote des Vierer ohne und Doppelvierers sowie bei Nominierung des Einers und des Leichtgewicht-Doppelzweiers.
Teilnehmerzahl: 526 (263 pro Geschlecht)
(22) RUGBY: keine Qualifikationschance für Österreich.
Teilnehmerzahl: 288 (je 12 Teams/144 pro Geschlecht)
(23) SCHIESSEN: Bisher haben Sylvia Steiner (Luftpistole) und Martin Strempfl (Luftgewehr) Quotenplätze geholt. Die letzte direkte Chance auf weitere in diversen Disziplinen im Kleinkaliber und mit Luftdruckwaffen bietet sich für Olivia Hofmann, Alexander Schmirl und Co. vom 20. Mai bis 6. Juni bei der EM in Osijek. Es werden insgesamt zehn Tickets vergeben. Ebendort sind auch die jeweils drei restlichen Tokio-Fahrkarten für die Wurfscheibenschützen zu haben, da möchten im letzten Moment noch Sebastian Kuntschik (Skeet) und Ex-Europameister Andreas Scherhaufer (Trap) zuschlagen.
Teilnehmerzahl: 360 (180 pro Geschlecht)
(24) SCHWIMMEN:
Langbahn: Mit Erbringung einer "Olympic Qualifying Time" (OQT) haben Schwimmer ihr Fix-Ticket. Bisher haben das Marlene Kahler über 800 und 1.500 m Kraul erreicht, Felix Auböck über 200, 400 und 800 m Kraul. Der Niederösterreicher hat als grundsätzlich bereits qualifizierter Athlet auch eine erforderliche Zeit zum Antritt über 1.500 m Kraul erbracht. Dazu kommen Lena Grabowski über 200 m Rücken, Bernhard Reitshammer über 100 m Rücken und 200 m Lagen sowie Christopher Rothbauer über 200 m Brust. Verbleibende Plätze auf den insgesamt 28 Einzelstrecken werden unter den Athleten mit einer "Olympic Selection Time" (LST) vergeben, Deadline dafür ist das letzte Juni-Wochenende.
Je Staffelbewerb gehen noch vier Plätze über ein Zeiten-Ranking weg. Die Österreicher bemühen sich bei den Europameisterschaften im Mai in Budapest vor allem über 4 x 100 m Lagen der Männer darum, noch ins olympische 16er-Feld zu kommen.
Freiwasser: Zu David Brandl haben sich zuletzt Jan Hercog und Johanna Enkner gesellt. Alle drei versuchen am 19./20. Juni beim Qualifikationsevent in Setubal in Portugal ihr Glück. Es gibt über die olympische 10-km-Distanz je Geschlecht für die Top Neun Fix-Tickets, dazu kommt je Kontinent der beste nächstplatzierte Aktive.
Synchronschwimmen: Die letzten sieben verbliebenen Duett-Tickets sollten vom 1. bis 4. Mai bei einem Qualifikationsmeeting in Tokio vergeben werden, dieses wurde aber abgesagt. Ersatzlösung bzw. -termin gibt es noch nicht. Österreichs Anwärterinnen mit einer guten Chance sind Anna-Maria und Eirini-Marina Alexandri. Keine Qualifikationschance gibt es im Wasserball.
Wasserspringen: Hier gilt es vom 1. bis 6. Mai beim Weltcup in Tokio zuzuschlagen. Nominiert sind Dariush Lotfi, Alexander Hart, Niko Schaller und Anton Knoll. Hart und Schaller springen synchron vom 3-m-Brett, Knoll und Schaller vom Turm, zwei aus dem Trio Lotfi, Hart und Schaller vom 3-m-Brett.
Teilnehmerzahl Langbahn: 878 - Freiwasser: 50 (25 pro Geschlecht) - Wasserspringen: 136 (68 pro Geschlecht) - Synchronschwimmen: 104 Damen - Wasserball: 242 (12 Teams Herren/132, 10 Teams Damen/110)
(25) SEGELN: Drei Boote mit Zweier-Besatzungen vertreten Österreich in Enoshima. Tanja Frank/Lorena Abicht mit Silber 2018 bei der WM vor Aarhus in der 49er-FX-Klasse, Thomas Zajac/Barbara Matz als Neunte in der gemischten Klasse Nacra 17 Foiling sowie die 49er Benjamin Bildstein/David Hussl als Sechste bei der WM im Dezember 2019 in Auckland holten Quotenplätze.
Teilnehmerzahl: 350 (175 pro Geschlecht)
(26) SKATEBOARDEN: Die in den USA lebende Julia Brückler hat Chancen, sich über die Weltrangliste zu qualifizieren. Die Top 16 des bereinigten Rankings vom 30. Juni sowie die besten drei der WM schaffen es nach Tokio.
Teilnehmerzahl: 80 (40 pro Geschlecht)
(27): SURFEN: Das Olympiadebüt im Wellenreiten wird ohne österreichische Beteiligung in Szene gehen. Jonas Bachan hätte zwar noch die theoretische Chance, sich über die WM in El Salvador einen der noch zu vergebenen fünf Plätze zu sichern, verzichtet aber auf die Teilnahme.
Teilnehmerzahl: 40 (20 pro Geschlecht)
(28) TAEKWONDO: Österreichs Top-Aktive haben die Qualifikationschance über ein Olympia-Ranking verpasst, nun bleibt noch das Europa-Qualifikationsturnier am 8./9. Mai in Sofia. Von Verbandsseite (ATF) dafür nominiert sind Christina Schönegger in der Kategorie bis 49 kg, Marlene Jahl in der Klasse über 67 kg, Sandro Peer in der Klasse bis 68 kg und Aleksandar Radojkovic in der Kategorie bis 80 kg. Je Gewichtsklasse werden zwei Tickets vergeben, Jahl werden die besten ATF-Chancen eingeräumt.
Teilnehmerzahl 128 (64 pro Geschlecht)
(29) TENNIS: Im Einzel werden nach den French Open mit den Weltranglisten vom 7. Juni bei Frauen und Männern 56 Plätze vergeben, wobei es ein Maximum je Nation von vier Spielern gibt. Dominic Thiem hat seinen Platz sicher, Dennis Novak müsste noch 20 bis 30 Plätze gutmachen. Bei den Frauen besteht für Rot-Weiß-Rot keine Möglichkeit, so auch im Frauen-Doppel und damit auch im Mixed. Im Männer-Doppel haben per 7. Juni die Top Ten der Weltrangliste einen Fixplatz, mit einem Partner auf einem Top-300-Platz. Darüber hinaus werden 14 Plätze über ein kombiniertes Ranking zweier Spieler eines Landes vergeben. Aktuell liegen da Oliver Marach (30.) und Philipp Oswald (35.) gut. Jürgen Melzer, der Sportliche Leiter des ÖTV, könnte als aktueller Ranking-25. auch noch zum Thema werden, ebenso wie Alexander Peya nach Verletzungspause.
Teilnehmerzahl: 172 (86 pro Geschlecht)
(30) TISCHTENNIS: Österreichs Frauen haben sich im Jänner 2020 für den Teambewerb qualifiziert, zwei von drei Aktiven haben damit auch die beiden verfügbaren Einzel-Quotenplätze fix. Namentlich fixiert scheint da nur Sofia Polcanova, Liu Jia wiederum steht vor ihren sechsten Spielen. Gute Chancen dürfte zudem Liu Yuan haben. Bei den Männern haben nach Verpassen der Team-Qualifikation Robert Gardos und Daniel Habesohn im März auch die Einzel-Welt-Qualifikation nicht geschafft.
Vom 21. bis 25. April steht nun die Europa-Qualifikation in Guimaraes in Portugal auf dem Programm, bei den Männern sind fünf Tokio-Tickets zu haben. Die letzte Chance gäbe es Anfang Juni über das Olympia-Ranking, in dem vor allem Gardos, aber auch Habesohn derzeit aussichtsreich liegen. Über diese Schiene haben auch Polcanova und Stefan Fegerl im Mixed sehr gute Chancen. Voraussichtlich werden fünf bis sechs Mixed-Tickets über das Olympia-Ranking ausgespielt, das ÖTTV-Duo liegt da klar in diesem Bereich.
Teilnehmerzahl: 172 (86 pro Geschlecht)
(31) TRIATHLON: Die eineinhalb Jahre unterbrochen gewesene Qualifikationsphase wird an den sechs Wochenenden ab 8./9. Mai mit zwei WM-Serien-Rennen und vier Weltcups abgeschlossen. Österreich hat aktuell das Maximum von je zwei Einzelstartplätzen bei Männern und Frauen inne, wobei namentlich an Lisa Perterer und Luis Knabl Quotenplätze fix vergeben sind. Um das zweite rot-weiß-roten Frauen-Ticket geht es beim WM-Rennen Mitte Mai in Yokohama zwischen Julia Hauser und Sara Vilic. Das zweite Männer-Ticket kann Lukas Hollaus nur noch theoretisch abhandenkommen. So ist es auch mit dem ÖTRV-Startplatz für das erstmals olympische Mixed.
Teilnehmerzahl: 110 (55 pro Geschlecht)
(32) TURNEN:
Kunstturnen: Elisa Hämmerle schaffte bei der WM 2019 in Stuttgart die Qualifikation für den Einzel-Mehrkampf. Als Ersatz stünde Jasmin Mader bereit, die ebenfalls die Kriterien erfüllt hat. Für die Turner bietet sich bei der EM von 21. bis 25. April in Basel noch eine Chance, Mehrkampf-Staatsmeister Alexander Benda hofft. Für Ringe-Spezialist Vinzenz Höck ist der Weg über den Mehrkampf nicht mehr realistisch, so auch nicht über seine Spezialdisziplin. Eine Möglichkeit bleibt aber: finden nicht alle Kontinental-Qualifikationen statt, könnte die WM 2019 herangezogen werden und Höck auf diesem Weg nachrücken.
Rhythmische Gymnastik: Aushängeschild Nicol Ruprecht will zum Abschluss ihrer Karriere nach 2016 in Rio auch in Tokio dabei sein. Ihr Bänderriss im Sprunggelenk ist fast ausgeheilt, nach Platz 30 beim Weltcup in Sofia ist der Weltcup als möglicher Qualifikationsweg nun aber wohl versperrt. Es bleibt die EM von 9. bis 13. Juni in Warna (Bulgarien), bei der zwei Startplätze vergeben werden.
Trampolin: Benjamin Wizani würde bei der EM von 29. April bis 2. Mai in Sotschi ein Top-8-Rang vermutlich genügen, er war in der Eliteklasse aber noch nie so gut platziert. Sich über den Weltcup zu qualifizieren, ist unwahrscheinlich.
Teilnehmerzahl: Kunstturnen: 196 (98 pro Geschlecht) - Rhythmische Gymnastik: 96 Damen - Trampolin: 32 (16 pro Geschlecht)
(33) VOLLEYBALL: Halle: keine Qualifikationschance für Österreich.
Teilnehmerzahl: 288 (je 12 Teams/144 pro Geschlecht)
Beach: Der Großteil der Teilnehmer wird über das Olympia-Ranking vergeben. Aktuell hat kein österreichisches Duo einen Startplatz inne, es fließen bis 13. Juni aber noch einige World-Tour-Turniere in die Wertung ein. Die bessere Chance besteht über den Kontinentalcup, dessen zweite und vorletzte Europa-Phase im Mai unter anderem in Baden gespielt wird. Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig, Robin Seidl/Philipp Waller, Clemens Doppler/Alexander Horst und Co. dürfen also noch hoffen.
Teilnehmerzahl: 96 (je 24 Teams/48 pro Geschlecht)