Die deutsche Fünfkampf-Trainerin Kim Raisner hat sich nach ihrem Olympia-Ausschluss gegen Tierquälerei-Vorwürfe zur Wehr gesetzt, bereut aber ihre Wortwahl.
"Ja, im Nachhinein kann man vielleicht sagen, das war zu harsch", sagte die Bundestrainerin der dpa bei den Sommerspielen in Tokio. Die Kritik an ihrem Verhalten sei aber insgesamt "zu hart" gewesen.
Fünfkämpferin Annika Schleu hatte am Freitag bis zum Reiten auf Gold-Kurs gelegen, bis das ihr zugeloste Pferd verweigerte. Mit den Worten "Hau mal richtig drauf! Hau drauf!", hatte Raisner Schleu zum Einsatz der Gerte aufgerufen.
"Klaps hätte nicht sein müssen"
Daran hatte es viel Kritik gegeben, der Weltverband schloss Raisner von den Spielen aus und begründete, die Trainerin habe das Pferd mit der Faust geschlagen.
"Ich weiß, auch dieser Klaps auf den Hintern, der hätte nicht sein müssen, aber der war nicht doll", sagte die 48-Jährige.
"Weit davon entfernt, Tiere zu quälen"
Vorwürfen der Tierquälerei widersprach Raisner energisch. "Ich bin weit davon entfernt, Tiere zu quälen. Ich liebe Tiere, ich liebe Pferde, genauso wie Annika. Wir verdreschen unsere Pferde nicht", sagte die Trainerin. Das Pferd habe in der Situation am Freitag "gar nicht" gewollt.
"Annika hat das gemerkt und da war einfach Verzweiflung da. Natürlich fordere ich da auf, dass sie als Reiterin die Möglichkeiten, die sie hat, nutzt, und mit den Hilfen, die da sind, versucht, das Pferd aus der Ecke zu bekommen."