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Borchashvili über Bronze: "Unglaubliches Gefühl!"

Der Bronze-Judoka kann seinen Olympia-Erfolg kaum fassen.

Borchashvili über Bronze: Foto: © getty

"Ich hatte bis dato keine großen Erfolge. Und heute hat es geklappt. Ich habe keine Worte", sagt Shamil Borchashvili im "ORF". Der 26-Jährige ist nach seiner Bronze-Medaille im Judo im siebenten Himmel.

"Es ist ein unglaubliches Gefühl, es war ein toller Tag. Meine Cheftrainerin Yvonne Bönisch hat mich so gut eingestellt. Sie hat gesagt, genieß den Tag, versuch nicht viel zu denken. Setz das, was du kannst, um, das ist mir heute richtig gut gelungen", erklärt der Oberösterreicher, der die erste Judo-Medaille für Österreich seit Silber 2008 in Peking durch Ludwig Paischer erobert hat.

Der gebürtige Tschetschene, der vor rund vier Jahren die Staatsbürgerschaft erhalten hat, kennt den Schlüssel zu seinem überraschenden Erfolg: "Die mentale Stärke war entscheidend. Ich war mental sehr stark. Ich möchte meinem kleinen Bruder danken – dieser Junge hat mich Tag für Tag gepusht. Ich habe an sehr vielen Turnieren teilgenommen, es hat nie geklappt. Er hat mich mental so gestärkt, das war abnormal. Er hat mir heute vor jedem Kampf Tipps und Tricks mitgegeben."

(Artikel wird unter dem Video fortgesetzt)

"Er hat die Nerven behalten"

Martin Poiger, Präsident des Österreichischen Judoverbands, jubelt im "ORF": "Ich bin nicht oft sprachlos, aber jetzt bin ich ziemlich sprachlos, aber er hat eine hervorragende Leistung erbracht, hat extrem starke Gegner geschlagen. Er hat die Semifinal-Niederlage weggesteckt und im Kampf um Bronze hat er Ippon geworfen, dann geht die Wertung weg, aber er hat die Nerven behalten. Es ist wirklich unglaublich! Ich bin überglücklich und irre froh für Shamil. Das ist die Belohnung für einen guten Weg, den er eingeschlagen hat, und jetzt wird gefeiert."

Den Auftakterfolg feierte Borchashvili in der Kategorie bis 81 kg über den favorisierten Portugiesen Anri Egutidze im Golde Score (Waza-Ari), danach setzte er sich ebenfalls in der Verlängerung gegen den israelischen Weltranglisten-Zweiten und Weltmeister von 2019, Sagi Muki (Waza-Ari), durch. Auch gegen den Usbeken Scharofiddin Boltabojew (WRL-7.) machte er Überminuten, blieb erneut im Golden Score und mit Waza-Ari siegreich.

Das Halbfinale gegen Mollaei war als Duell zweier Kämpfer mit Flüchtlingshintergrund unter einem ganz speziellen Motto gestanden. Die Familie von Borchashvili flüchtete mit den jungen Kindern aus Tschetschenien nach Österreich, wo sie erst in Wels eine neue Heimat fand. Mollaei stammt aus dem Iran, 2019 sollte er es bei der WM in Tokio laut Anordnung seiner Regierung vermeiden, auf einen Israeli zu treffen. Er setzte sich nach Deutschland ab, kämpfte infolge auch für die Galaxy Tigers in Wien und darf nun für die Mongolei auf die Tatami.

Im Kampf um Bronze setzte sich Borchashvili dann gegen den Deutschen Dominik Ressler durch. Eine vermeintliche Ippon-Wertung nach 13 Sekunden war nach Videostudium noch revidiert worden, beim zweiten Anlauf wenig später klappte es dann. Borchashvili zwang Ressler, den aktuellen Weltranglistenzehnten, zu Boden und fixierte ihn, bis der Sieg feststand.

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