Österreichs Dressurreiter verpassen bei den Olympischen Spielen in Tokio den Aufstieg im Einzelbewerb.
Christian Schumach kommt im Grand Prix als Dritter der Gruppe D mit Te Quiero auf 70,900 Prozentpunkte, Florian Bacher mit Fidertraum in Gruppe F als Sechster auf 69,813. Das Antreten im Teambewerb war nicht mehr möglich, weil am Vortag Victoria Max-Theurer wegen eines eitrigen Backenzahns ihres Pferdes Abegglen zurückziehen musste.
Überzeugend trat das deutsche Team, angeführt von Isabell Werth mit Bella Rose auf, dem die Goldmedaille nicht zu nehmen sein wird. Es folgen Großbritannien und Dänemark. Die besten zwei Pferd-Reiter-Paare jeder Gruppe sowie insgesamt sechs weitere mit dem nächstbesten Score kamen im Einzelbewerb weiter. Dort beginnt es für Gold von null.
Von der Kulisse beeindruckt
"Es hat richtig viel Spaß gemacht, war ein tolles Erlebnis und für uns beide eine gute Prüfung. Das Pferd war wahnsinnig gut bei mir und bei der Sache, obwohl es für uns beide als Team eine neue Erfahrung war", sagt Schumach. Te Quiero habe einen guten Job gemacht und bewiesen, dass er eine große Zukunft vor sich habe.
"Ich bin normalerweise nicht sehr nahe am Wasser gebaut, aber das hat auch mir heute die eine oder andere Träne entlockt. Es war ein ganz tolles Erlebnis", sagt Schumacher zu seinem Olympia-Debüt.
Der Fehler im Zweierwechsel habe ein paar Prozentpunkte gekostet. "Das war ganz klar mein Fehler, ich war in dem Moment vielleicht nicht tausendprozentig bei der Sache, weil ich das Gefühl genossen habe, in diesem Stadion zu reiten. Das nehme ich auf meine Kappe. Und für meine nächsten Olympischen Spiele weiß ich: Freuen erst nach und nicht während der Prüfung."
Als Team zusammengehalten
"Von gemischten Gefühlen" sprach Bacher nach seinem abendlichen Ritt. "Es waren einerseits sehr schöne Sachen drinnen, aber es war heute nicht ganz so leicht. Er war von der Atmosphäre und vom Stadion ein bisschen beeindruckt. Dadurch ist leider der Fehler in den Einerwechseln passiert, und auch in der Piaffe-Passage, die normalerweise eine seiner Stärken ist."
Aber er könne es Fidertraum nicht übel nehmen, er habe so etwas in so einem Stadion noch nie erlebt. Im leeren Stadion höre man die Nebengeräusch mehr, als wenn es voll wäre. "Ich gehe mit einem positiven Gefühl raus", sagt der Reiter.
Dass man für den Mannschaftsbewerb absagen musste, sei eine Enttäuschung für alle gewesen. "Aber ich habe mich bald wieder auf den Ritt konzentriert, versucht es zu genießen und eine gute Leistung zu bringen", sagt Bacher.
Schumach erklärt, dass man ein super Team sei "und die Vici ist nach wie vor nicht nur Teil davon, sondern eine wichtige Persönlichkeit mit viel Erfahrung auf dem olympischen Parkett". Sie habe alles getan, um die beiden zu unterstützen.
Pferde und Reiter bleiben noch bis 31. Juli in Tokio, dann geht es mit dem Fracht- bzw. Passagierflug zurück in die Heimat.