Der Olympiasieger im Zeitfahren heißt Primoz Roglic! Der 31-Jährige sorgt für das nächste slowenische Radsport-Highlight - und das eindrucksvoll.
Roglic setzt sich am Rundkurs auf und um den Fuji Speedway überlegen durch. Auf der zweiten Runde des 44,2-km-langen Zeitfahrens setzt sich der Slowene entscheidend ab und gewinnt am Ende mit 1:01,39 Minuten Vorsprung auf Tom Dumoulin (NED) überlegen. Bronze sichert sich Rohan Dennis (AUS).
Österreich war durch Patrick Konrad vertreten. Der Niederösterreicher spielt im Kampf gegen die Uhr aber wie erwartet keine Rolle und belegt mit 7:00,89 Minuten Rückstand Rang 31.
Doppelsieg für Jumbo-Team
Roglic hatte die Tour de France, bei der er Sieganwärter war, nach einem Sturz schon früh aufgeben müssen. Für die Sommerspiele kam der 31-Jährige aber rechtzeitig in Topform.
Ab der 15-km-Marke des 44-km-Rennens mit 700 Metern Höhendifferenz lag der frühere Skispringer voran und siegte in Anwesenheit des Tour-Gewinners Tadej Pogacar mit 1:01,39 Minuten Vorsprung auf seinen niederländischen Jumbo-Teamkollegen, den Ex-Weltmeister Tom Dumoulin, der auch schon Rio 2016 Zweiter gewesen war, und 1:03,90 vor dem Australier Rohan Dennis.
Roglic: "Ein schönes Geschenk"
"Alles zahlt sich aus, wenn man nur hart arbeitet und daran glaubt", sagte Roglic. "Es war nicht meine beste Saison, aber das ist ein schönes Geschenk."
Dumoulin hatte nach einer wegen Übertraining und mentalen Problemen spät begonnenen Saison, schon mit dem Sieg spekuliert. "Ich habe gespürt, dass das Gold mir gehört, aber Primoz ist heute wie von einem anderen Planeten gefahren."
Weltmeister Filippo Ganna musste sich mit dem fünften Rang (1:05,74) vor dem Tour-Etappensieger Wout van Aert (BEL/+1:40,53) begnügen. Der Italiener war auf den ersten neun Kilometern nicht weniger als 59 Sekunden schneller als Roglic gewesen, musste diesem Tempo auf dem harten Kurs um den Fuji Circuit aber Tribut zollen.
Konrad: "Alles ins Straßenrennen investiert"
Beim österreichischen Tour-Etappensieger Patrick Konrad, der im Straßenrennen 18. geworden war, war die Luft draußen. Mit sieben Minuten Rückstand kam der 29-Jährige über den 31. Platz unter 39 Teilnehmern nicht hinaus. Nach dem ersten Drittel sei es von Kilometer zu Kilometer schlechter gegangen, resümierte Konrad im ORF-Fernsehen.
"Mein Fokus lag auf dem Straßenrennen, da habe ich alles investiert. Für so ein schwieriges Zeitfahren müsste man sich speziell vorbereiten", sagte der Niederösterreicher. "Die Strecke ist unrhythmisch, da ist es an einem schlechten Tag noch schwieriger."
Für den Tour-de-France-Etappensieger geht es schon am Wochenende auf der WorldTour in Spanien weiter, danach folgt eine Rennpause.
Radsport - Einzelzeitfahren Männer (44,2 km):
1. Primoz Roglic (SLO) 55:04,19 Min.
2. Tom Dumoulin (NED) +1:01,39 Min.
3. Rohan Dennis (AUS) +1:03,90
4. Stefan Küng (SUI) +1:04,30
5. Filippo Ganna (ITA) +1:05,74
6. Wout van Aert (BEL) +1:40,53
31. Patrick Konrad (AUT) +7:00,89
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