Die Goldene von Anna Kiesenhofer im olympischen Rad-Straßenrennen der Damen von Tokio ist für die ganze Sportwelt eine Überraschung. Das war es auch für Silber-Gewinnerin Annemiek Van Vleuten, die bei ihrer Zieleinfahrt dachte, Gold gewonnen zu haben.
Die favorisierte Niederländerin jubelte ausgelassen, musste dann aber von ihren Betreuern darauf hingewiesen werden, dass es "nur" zu Silber reichte. Die Österreicherin kam 1:15 Minuten früher ins Ziel. "Ich dachte, ich hätte Gold", bestätigt Van Vleuten nach dem Zieleinlauf.
Van Vleuten fuhr längste Zeit im Hauptfeld, das die früh ausgerissene Gruppe im Finish wieder einholte. Dass sich Kiesenhofer von ihren beiden Begleiterinnen zuvor längst gelöst hatte, dürfte im Peloton nicht angekommen sein - was auch das zögerliche Taktieren erklären würde, das der Österreicherin die Sensation ermöglichte.
Im Gegensatz zu World-Tour-Rennen sind Funkverbindungen im Olympischen Rennen nicht erlaubt. Die Informationen über den Rennverlauf kommen nur von den begleitenden Fahrzeugen.
"Wir dachten, wir machen alles richtig. Wir haben die Polin und die Israelin eingeholt und dachten, wir würden um die Goldmedaille fahren. Ich denke nicht, dass wir sie (Kiesenhofer, Anm.) unterschätzt haben. Ich kenne sie nicht. Was kann man falsch einschätzen, wenn man jemanden nicht kennt", sagt Van Vleuten.
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