Der 25. Juli 2021 hat einen Fixplatz in der österreichischen Sportgeschichte. Anna Kiesenhofer holt sensationell Gold im Straßenradrennen der Damen.
Ein Erfolg, mit dem niemand gerechnet hat. Wie auch ÖRV-Sportdirektor Christoph Pernicek in einer ersten Reaktionen zugibt. Allerdings war der Angriff von Kiesenhofer geplant. Denn: "Wir haben gewusst, dass eine Chance in der Gruppe besteht", so Pernicek. "Aber mit Gold hat, glaub ich, keiner gerechnet!"
Weitere Reaktionen zum Sensations-Gold:
ÖRV-Präsident Harald Mayer: "Herzlichen Glückwunsch an Anna Kiesenhofer. Ein historischer Erfolg für den Österreichischen Radsport. Nach 125 Jahren gibt es wieder eine Radsportmedaille. Das ist eine unglaubliche Geschichte. Schön, dass wir diesen Erfolg im Gründungsjahr der Frauen-Radliga feiern dürfen. Von Anfang an wurde diese mit Begeisterung aufgenommen und diese Medaille ist ein weiterer riesiger Schritt für den Österreichischen Frauenradsport. Anna Kiesenhofer wurde heute für eine tolle Fahrt, bei der sie Mut, Kraft und Selbstvertrauen zeigte, mit Gold belohnt."
ÖOC-Präsident Karl Stoss (im ORF): "Sie ist ein echtes Vorbild, hat ihr Mathematik-Studium abgeschlossen und jetzt auch im Sport Unglaubliches geleistet. Das zeigt einmal mehr, was alles machbar und möglich ist im Leben. Ein Frau, die eigentlich ihre Karriere beendet hat. Eine Frau, die einmal Profi war, dann aufgehört zwei Jahre, auch verletzungsbedingt pausiert hat und dann im letzten Jahr nur noch die Straßen-Staatsmeisterschaft gefahren ist, kommt hierher und sagt: Eigentlich wär mir das Einzelzeitfahren lieber. Dann fährt sie auf der Straße zu Gold - weit überlegen. Ich freue mich unglaublich für sie, für den Radsport, für Österreich. Das Olympia-Team ist hoch motiviert, und hoffentlich folgen da noch andere Medaillen."
Peter Mennel (ÖOC-Generalsekretär): "Ich bin sprachlos. Das war ein sporthistorischer Gänsehaut-Moment, wie man ihn nur ganz selten erlebt. Ich kann Anna zu diesem Husarenritt und dem Österreichischen Radsportverband nur gratulieren."
Christoph Sieber (Chef de Mission und ÖOC-Sportdirektor): "Ihre Nominierung wurde lange kontroversiell diskutiert. Es ist schön, dass die Rechnung von Sportdirektor Chris Peprnicek aufgegangen ist."
ÖRV-Sportdirektor Christoph Peprnicek: "Ich bin komplett fertig, ich glaube das noch immer nicht. Ich freue mich so für die Anna und auch für den österreichischen Damenradsport. Was da passiert ist, ist ein Wahnsinn. Wir haben gewusst, dass sie am Berg sehr stark ist. Wir haben auch gewusst, dass eine Chance in der Gruppe besteht, aber mit Gold hat, glaub ich, keiner gerechnet. Wir freuen uns natürlich riesig. Ich bin so stolz auf sie und bin so froh, dass das geklappt, hat. Ich hoffe, dass das einen Hype für den österreichischen Damenradsport auslösen wird und wir so weiterarbeiten."
ÖRV-Nationaltrainer Frauen Klaus Kabasser: "Sensationell, es hat ja doch 125 Jahre gedauert bis zur ersten Straßen-Goldenen. Ich mache das schon lange, aber an die kann ich mich auch nicht mehr erinnern. Am Anfang war es natürlich gar nicht so, dass man weiß, ob das aufgeht, aber die Attacke war so früh wie möglich geplant. Nach dem langen Anstieg sind wir dann erstmals nervös geworden. Es waren mehrere Faktoren und die Konstellation war vielleicht auch so, dass die sie trotzdem unterschätzt haben. Und es gehört auch Glück dazu. Sie ist völlig bis ans Limit gegangen, fünf Kilometer weiter hätte es nicht gehen dürfen. In Früh haben wir noch gesagt alles, nur nicht noch einmal ein vierter Platz wie Christiane Söder 2008 in Peking."
Über Kiesenhofer: "Sie ist mental extrem stark, sie bereitet sich extrem detailliert und gewissenhaft vor. Wenn sie Ziele hat, dann verfolgt sie sehr konsequent, nicht umsonst ist sie mit 30 schon Professorin der Mathematik."
Schwimmer Felix Auböck: "Ich habe ihren Sieg im Fernsehen mitverfolgt. Das ist wahnsinnig wichtig für die Olympia-Mannschaft. Das nimmt extrem viel Druck von allen anderen Olympia-Kandidaten."
Bronze-Gewinnerin Elisa Longo Borghini (ITA): "Ich dachte, die Niederländerinnen hätten alles in ihren Händen, aber am Ende verlierst du manchmal das Rennen, wenn du zu viel taktierst und denkst, du bist am stärksten. Als Nationalteam wussten wir, dass wir wirklich leiden müssen, um eine Medaille zu machen, und das haben wir getan. Erst als wir die Polin und die andere Fahrerin (Anna Plichta und Omer Shapira; Anm.) eingeholt hatten, haben wir realisiert, dass da noch eine andere vorne war."
Bundespräsident Alexander Van der Bellen (auf Twitter): "Anna Kiesenhofer, was für eine Leistung! Ich gratuliere sehr herzlich zu Gold im Radstraßenrennen der Damen. Die erste Goldmedaille bei den Olympischen Spielen. Großartig!"
Bundeskanzler Sebastian Kurz: "Gold für Österreich! Herzliche Gratulation an Anna Kiesenhofer zu dieser großartigen Leistung bei den Olympischen Spielen in Tokio!
Vizekanzler und Sportminister Werner Kogler (Twitter): "Bravo Anna Kiesenhofer! Gold beim Rad-Straßenrennen. Ich gratuliere herzlich!"
NÖ-Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: "Anna Kiesenhofer kam als Außenseiterin zu diesen Olympischen Spielen und hat mit ihrer Leistung heute Sportgeschichte geschrieben. Man muss schon sehr weit in den Annalen der österreichischen Sportgeschichte zurückblättern, um eine vergleichbare Ausnahme-Leistung zu finden. Das war heute eine sensationelle Fahrt, die alle sportbegeisterten Niederösterreicherinnen und Niederösterreicher mit Stolz erfüllt."
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