Zweite Medaillenchance für Felix Oschmautz bei den Kanu-Bewerben der Olympischen Spiele in Paris 2024: Erstmals gibt es ein Cross-Rennen. Bei den European Games holte der 25-Jährige Silber.
Anstelle des Kampfes mit den Slalomstangen wird es einer Mann gegen Mann. Ellbogenqualitäten sind gefragt.
"Ich freue mich drauf, weil es einfach etwas anderes ist. Slalom ist ein Präzisionssport, wo man technisch sauber sein muss und nur auf sich konzentriert ist. Cross ist das Gegenteil", sagt der Kärntner.
Vom Spaßbewerb zur Medaillenentscheidung
Die Disziplin entwickelte sich erst in den letzten Jahren so richtig.
"Von den Booten über die Paddel bis zu den Regeln. Am Anfang war es ein wenig ein Spaßbewerb, weil nicht abzusehen war, wie eine Renndynamik entsteht. Jeder hat rumprobiert. Nach der Aufnahme in den Weltcup ist es total professionalisiert worden", erzählt der Kanute.
Während im Slalom Carbon-Boote zum Einsatz kommen, ist es im Cross Hartplastik. Zu zerbrechlich wären die normalen Sportgeräte. Da muss der Athlet schon einmal mit dem doppelten Gewicht zurechtkommen.
Zu riskant, um es zu trainieren
Gewicht kann im Cross überhaupt ein Vorteil sein – gut für Oschmautz, der sich in Gewichtsfragen im oberen Drittel des Feldes bewegt.
"Es ist auf jeden Fall kein Nachteil. Es gibt auch ein paar leichtere Fahrer, die gut sind, weil du dann weniger Masse fortbewegen musst. Aber so zu verteidigen, dass du nicht abgedrängt wirst – das ist mit zehn Kilo mehr einfacher."
Am Ende seien gute Slalomfahrer auch im Cross vorne dabei: "Weil die einfach ein Gefühl für das Boot haben. Und gute Kraftübertragung. Es braucht nur zusätzlich dieses 'Spielerische', damit du dich an Situationen besser anpassen kannst."
Noch ist der Bewerb zu jung, um echte Cross-Spezialisten hervorgebracht zu haben. Obwohl einzelne Nationen schon mit der Ausbildung solcher beginnen, haben sich in Paris noch ausschließlich Slalom-Fahrer qualifiziert.
Wirklich trainieren können die Cross nicht. Zu verletzungsanfällig und zu hart zum Material ist die Action. Dafür umso besser für den Zuschauer.