Die Olympischen Spiele 2024 in Paris sind Geschichte!
Nach fast drei Wochen schließt sich auch dieses Sportkapitel. Eines, das Geschichte, Emotionen und Tränen der Freude hervorgebracht hat.
Allen voran bei Tennis-Legende Novak Djokovic, Judo-Star Teddy Riner hat sich für immer in den französischen Büchern verewigt und die US-Frauen sind das erste Team, das im Basketball sechsmal in Folge Gold geholt hat.
Und Österreich? Valentin Bontus, Lara Vadlau und Lukas Mähr holen sensationell Gold. Michaela Polleres trägt wie Jakob Schubert und Jessica Pilz Bronze um den Hals.
Doch nicht nur die Medaillen-Hamster dürfen sich zu den Gewinnern dieser Spiele zählen.
Die "Tops" von Paris 2024:
Österreich:
+ Österreichs Segelmannschaft vergoldete das rot-weiß-rote Team in Paris gleich doppelt. Lara Vadlau und Lukas Mähr krönten sich vor Marseille zu Olympiasiegern in der 470er-Klasse, das gleiche schaffte einen Tag später Valentin Bontus in der Formula Kite. Für die heimische Segel-Equipe war es wie in Sydney 2000 ein goldener Doppelschlag, mit fünf Goldmedaillen bei Sommerspielen ist man die erfolgreichste Sparte im ÖOC.
+ Österreichs Kletterer hielten dem Druck stand. Schon vor Beginn als große Medaillenhoffnungen identifiziert, lieferte erst Jakob Schubert und danach Jessica Pilz ab - beide im Bouldern&Lead-Bewerb, beide mit Bronze. Schubert war schon 2021 Dritter geworden, Pilz erlebte nach Platz sieben in Tokio eine olympische Stockerl-Premiere.
+ Sie sorgte für die erste Medaille des ÖOC-Teams in Paris. Judoka Michaela Polleres erkämpfte in der Klasse bis 70 kg Bronze - ihr bereits zweites Edelmetall bei Olympischen Spielen. Vor drei Jahren in Tokio hatte die Niederösterreicherin die einzige Silbermedaille für Österreich geholt.
+ Drei Jahre nach der Goldmedaille von Anna Kiesenhofer hätte Österreichs Radsportverband beinahe die nächste Sensation bejubeln dürfen. Der Kärntner Marco Haller schrammte im Straßenrennen nur hauchdünn an einer Medaille vorbei. Der sechste Platz bedeutete dennoch das mit Abstand beste Ergebnis eines Österreichers in einem Männer-Straßenrennen in der langen Olympia-Geschichte.
+ Im Pariser Schwimmbecken sorgte Martin Espernberger aus heimischer Sicht für positive Schlagzeilen. Der Oberösterreicher belegte im Finale über 200 m Delfin Rang sechs und verbesserte dabei den zwölf Jahre alten, im Olympia-Finale von London von Dinko Jukic aufgestellten österreichischen Rekord.
(Artikel wird unterhalb fortgesetzt)
Party im Austria House! Olympia-Helden lassen es krachen
International:
+ Frankreichs Judo-Star Teddy Riner erfüllte auch in Paris die Erwartungen. Der 35-jährige 2,04-m-Mann schlug vor Heimpublikum nicht nur in der Kategorie über 100 kg zu, sondern holte auch mit der Mixed-Mannschaft Gold - seine fünfte olympische Goldmedaille insgesamt. Damit ist Riner zusammen mit dem ehemaligen Biathleten Martin Fourcade der erfolgreichste französische Olympionike.
+ Er ist wohl der Superstar der Olympischen Spiele: Der Franzose Leon Marchand gewann als erst dritter Schwimmer nach den US-Sportgrößen Mark Spitz und Michael Phelps bei einer Ausgabe Olympischer Spiele vier Einzel-Goldmedaillen. Mit außergewöhnlichen Leistungen im Schwimmbecken verzückte er nicht nur tausende Fans in der La Defense Arena, sondern auch die gesamte Grande Nation.
+ Summer McIntosh entpuppte sich als weibliches Schwimm-Pendant zu Marchand. Der kanadische Teenie-Star begeisterte mit drei Einzel-Olympiasiegen und einer Silbermedaille - und das im Alter von 17 Jahren. Die zehn Jahre ältere Katie Ledecky heimste in Paris ihre Olympiatriumphe acht und neun sowie je einmal Silber und Bronze ein.
+ Stabhochspringer Armand "Mondo" Duplantis stellte seine Dominanz auch in Paris unter Beweis. Der schwedische Überflieger krönte sich mit neuem Weltrekord überlegen zum Olympiasieger. Duplantis übersprang im Stade de France erstmals die Höhe von 6,25 m.
+ Nach ihren von psychischen Problemen überschatteten Spielen von Tokio 2021 kehrte Simone Biles triumphal zurück. Mit Gold am Sprung, im Mannschaftsmehrkampf und im Einzelmehrkampf sowie Silber am Boden drückte die US-Amerikanerin den Bewerben ihren Stempel auf.
+ Remco Evenepoel schaffte als erster Radprofi bei Olympischen Spielen das Straßen-Double. Dabei ließ sich der Belgier im Straßenrennen auch von einem Reifendefekt kurz vor dem Ziel nicht stoppen. Zuvor hatte er bereits Gold im Zeitfahren gewonnen.
+ Der Wildwasserkanal von Vaires-sur-Marne war fest in der Hand der australischen Fox-Schwestern, sie sorgten im Wildwasserkanal mit drei Goldmedaillen für eine eindrucksvolle Familien-Show. Kanu-Star Jessica gewann durchaus erwartbar den Kajak- und Canadier-Bewerb, ihre jüngere Schwester Noemie holte hingegen überraschend den Sieg im Kajak Cross.
+ Novak Djokovic setzte auf dem Sand von Roland Garros seiner beispiellosen Tennis-Karriere die Krone auf. Der Serbe gewann nach vier vergeblichen olympischen Anläufen Einzel-Gold und stieg damit in den elitären Golden-Slam-Kreis auf.
+ Die kubanische Ringer-Ikone Mijain Lopez Nunez beendete seine herausragende Karriere im Superschwergewicht mit seiner fünften Goldmedaille seit 2008 en suite. Er ist damit der erste Athlet überhaupt, der fünf Mal Gold in fünf Spielen en suite geholt hat.
+ Herausragend war Marathon-Olympiasiegerin Sifan Hassan. Die gebürtige Äthiopierin holte für die Niederlande nicht nur Gold am Schlusstag über 42,195 km, sondern hatte davor innerhalb einer Woche auch jeweils Bronze über 5.000 (Montag) und 10.000 m (Freitag) geholt. Sie hält nun bei insgesamt sechs Olympia-Medaillen (3-0-3).
+ Abgeliefert hat einmal mehr, wenn auch mehr gefordert als üblich, das US-Basketball-Team der Männer. Gespickt mit NBA-Stars holten die Amerikaner ihr fünftes Olympia-Gold in Folge. Bisher einzigartig: Kevin Durant war zum vierten Mal im Gold-Team - das ist noch keinem Athleten im olympischen Basketball gelungen.
+ Die meisten Medaillen in Paris hat Schwimmerin Zhang Yufei geholt. Gleich sechs Mal Edelmetall, allerdings keine davon in Gold, holte die Chinesin (1 x Silber, 5 x Bronze).
+ Die Pariser bzw. Franzosen präsentierten sich als großartige Gastgeber - als Organisatoren, als Publikum oder als Teilnehmer. Das befürchtete Transportchaos blieb aus, die Spiele funktionierten reibungslos, die Sicherheit war zu jederzeit gegeben. Die Stimmung war an nahezu allen Wettkampfstätten überragend, die historische Kulisse spektakulär und Frankreichs Sportler erbeuteten eine historische Medaillenbilanz.