Olympia 2024
news

"Dass ich es so oft zu Olympia schaffe, war nicht geplant"

Mit 41 Jahren nimmt Alex Horst an seinen vierten Spielen teil - dabei hätte ihm ein Mal schon gereicht. Nach Paris wollte er wegen seiner Kinder unbedingt.

Foto: © GEPA

Die fünf Ringe. Sie gehen Alex Horst im wahrsten Sinn des Wortes unter die Haut.

Das Olympia-Zeichen ziert den Körper des Beachvolleyballers seit 2008. Nach seiner ersten Olympia-Teilnahme in Peking ließ sich Horst die Ringe tätowieren.

"Ein Mal bei Olympischen Spielen dabei zu sein, war mein großes Ziel. Als ich das erreicht habe, hab ich das quasi verewigt. Dass ich es danach noch drei Mal schaffe, war damals nicht geplant", erzählt Horst gegenüber LAOLA1.

Mit nunmehr 41 Jahren nimmt der Wiener in Paris an seinen vierten Olympischen Spielen teil.

Wie in der Jugendherberge

"Ich freue mich genauso wie beim ersten Mal", sagt Horst, der das spezielle Olympia-Flair schon 2008, 2012 und 2016 erlebt hat. In Tokio 2021 war Horst er nicht dabei. "Da sind 10.000 andere Sportler, darunter Superstars, die man sonst nur aus dem Fernsehen kennt – das ist schon extrem beeindruckend."

Eher weniger beeindruckt ist Horst in der Regel von der Unterbringung im olympischen Dorf. "Von den Zimmern darf man nicht zu viel erwarten, das ist wie eine Jugendherberge", nahm er auch seinem Partner Julian Hörl, der in Paris sein Olympia-Debüt gibt, schon vor Wochen die Illusionen.

Blick hinter die Kulissen: So hausen die Olympia-Stars

Das Duo spielt seit 2022 gemeinsam. Davor baggerte Horst jahrelang erfolgreich an der Seite von Clemens Doppler.

Eine Olympia-Medaille fehlt Horst noch in seiner Sammlung, EM- und WM-Edelmetall hat er bereits.

Die Kinder als Triebfeder

Doch nicht nur der sportliche Erfolg ist Antrieb für den Beachvolleyballer. Dass seine beiden Kinder in Paris erstmals bei Olympischen Spielen dabei sein werden, weckte den Ehrgeiz des 41-Jährigen noch ein Stück mehr.

"Das war für mich die große Triebfeder, warum ich die Qualifikation unbedingt schaffen wollte, damit sie das live miterleben können. Sonst kennen sie es nur aus Erzählungen", sagt Horst über seine zehn- und zwölfjährigen Kinder. "Die wollen das auch unbedingt sehen und freuen sich am meisten von allen. Sie kommen am Freitag, bleiben eine Woche und schauen sich alle Gruppenspiele an."

Horst ist sich bewusst: "Die Chance, dass es meine letzten Spiele sind, ist sehr groß."

Einer ist noch älter

Mit 41 Jahren ist er jedoch nicht der älteste Teilnehmer am olympischen Beachvolleyball-Turnier, wie Horst eindrücklich anmerkt.

"Es gibt einen, der ist noch einmal ein halbes Jahr älter und auch qualifiziert", spricht der Wiener den Spanier Pablo Herrera an, der in Paris seine sechsten Spiele bestreitet.

Mit dem Älterwerden an sich hadert Horst nicht. "Als Spitzensportler ist 41 natürlich nicht jung, so ehrlich muss man sein. Im Privatleben habe ich aber keine Probleme."

Wie es nach dieser Saison mit seiner Karriere weitergeht, ließ der Wiener zuletzt offen. Olympia steht aktuell über allem.

Besondere Kulisse für Alex Horst bei seinen wohl letzten Spielen
Foto: © GEPA

Hörl/Horst treffen in ihrer Gruppe am Sonntag (20.00 Uhr) auf die Brasilianer Evandro/Arthur, am Mittwoch (9.00) auf die tschechischen Weltmeister David Schweiner/Ondrej Perusic und am Freitag nächster Woche (11.00) auf die Kanadier Sam Schachter/Daniel Dearing.

Olympia - Zeitplan der Österreich-Teilnehmer:innen >>>

Gespielt wird in der imposanten, 12.860 Zuschauer fassenden Arena auf dem Champ de Mars. "Ich weiß nicht, ob man in Europa einen schöneren Platz findet", schwärmt Horst. "Mit dem Eiffelturm im Hintergrund, das ist sensationell."

Sollte ihnen der Aufstieg ins Viertelfinale gelingen, will Alex Horst für seine Kinder übrigens noch einen Flug nach Paris buchen...​

Olympia: In diesen Sportarten jubelte Österreich am öftesten

Kommentare