Für Golf-Profi Sepp Straka eröffnet sich diese Woche im Zeichen der Fünf Ringe wieder eine andere Welt.
Beim olympischen Turnier in Saint-Quentin-en-Yvelines spielt der in Amerika lebende Wiener für sein Geburtsland und bei Bedingungen, die sich doch von der US-Tour unterscheiden.
"Bei Olympia ist es ein komplett anderes Gefühl, als jede Woche auf der PGA zu spielen. Hier geht es nicht um Geld, sondern nur darum, für dein Land eine Medaille zu holen", sagte der 31-Jährige.
Mit Schnitzel-Stärkung nach Paris
Nach vielen Turnieren in den vergangenen Monaten und zuletzt den British Open (22.) habe er eine Pause nötig gehabt, erzählte Straka am Montagabend bei einem Medientermin im Österreich-Haus in Paris. Mit seiner Frau Paige und dem sechs Monate alten Sohn Leo war der Ryder-Cup-Sieger daher zuletzt auf Wien-Besuch.
"Das habe ich wirklich gebraucht. Es war super, wieder in Wien zu sein." Freilich zählte auch das Schnitzelessen zum Gesamterlebnis dazu. Die Familie machte die Reise nach Paris mit, auch die Eltern sind dabei.
An Tokio erinnere er sich gerne, das sei ein Super-Erlebnis gewesen, sagte der Zehnte von vor drei Jahren. "Es war Wahnsinn, die erste Runde war super, eine meiner besten Runden. Leider habe ich um einen Schlag das Play-off um die Bronzemedaille verpasst."
Knie wackeln, doch der Platz schmeichelt Strakas Stärken
Er wolle auch dieses Mal das beste Spiel bringen, das er habe. Wenn das genug sei, um eine Medaille zu holen, sollte dies das Ziel sein. Nervös sei er bei Turnieren immer, auch wenn er ruhig ausschaue, das werde bei Olympia auch so sein.
"Die Knie wackeln. Als es in Tokio um die Medaillen gegangen ist, habe ich die Nerven wirklich gespürt. Das war genauso stark wie bei einem Major."
Den Platz nahe Paris, auf dem schon 2018 der Ryder Cup stattfand und jährlich die French Open laufen, kennt er nur vom Zuschauen am TV. Am Dienstag ist die erste Proberunde über 18 Löcher geplant.
"Der Platz ist in einem wirklich guten Zustand und schaut wunderschön aus. Schaut so aus, als ob er mir ziemlich gut liegt." Es sei ziemlich eng vom Abschlag, man müsse den Ball präzise ins Fairway bringen. "Ich bin relativ präzise vom Abschlag und das Eisenspiel ist hier sehr wichtig, das sind meine zwei Stärken."
Bei den British Open seien viel Fans aus Österreich dabei gewesen, er spüre die Unterstützung und hoffe darauf auch bei den Olympischen Spielen. "Jedes Mal wenn ich nach Wien komme, ist es schön, am Golfplatz zu sein. Es ist ein Wahnsinn, wie groß die Unterstützung eigentlich wirklich ist."