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"Wahnsinn!" - Ruder-Welt nach Distanz-Änderung entsetzt

In Los Angeles sollen die Ruderer künftig nur mehr über 1.500 Meter statt 2.000 Meter fahren. Nicht nur Magdalena Lobnig äußert ihr Unverständnis.

Foto: © GEPA

Die Ruder-Welt ist in Aufruhr. Die Rennen der olympischen Regatta 2028 in Los Angeles sollen nur über 1.500 m gehen.

Dabei waren die Bewerbe im Marine-Station von Long Beach schon bei den Spielen 1932 2.000 m lang gewesen. Doch nun wurde dort eine Brücke gebaut, 2.000 m sind so nicht mehr fahrbar, also wurde kurzerhand ein Viertel der Länge gekappt.

Ein mögliches Ausweichen auf eine andere Strecke wurde als schlechtere Lösung gesehen. Aktive wie Magdalena Lobnig sind entsetzt.

So wie 100 Meter Sprint über 60 Meter

(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

"Mich wird es zwar nicht mehr betreffen", meinte die 34-Jährige auf APA-Nachfrage, da sie künftig auf den neuen Olympia-Bewerb Küstenrudern setzen will. "Aber das ist ein absoluter Wahnsinn, die Strecke um 500 m zu verkürzen. Das ist so, als würde man den Sprintern sagen, ihr sprintet jetzt nur 60 m."

Jean-Christophe Rolland, Präsident des Weltverbandes, freilich verkaufte die Neuigkeit bei einer Pressekonferenz am Olympia-Schauplatz in Vaires-sur-Marne als tolle Neuigkeit. Nun könnten die Ruder-Bewerbe im Herzen der Spiele stattfinden und nicht drei Stunden entfernt.

Soweit vom Olympischen Dorf ist nämlich das Reservoir des Lake Perris entfernt, östlich der kalifornischen Metropole. So ist es auch in den Bewerbungsunterlagen der Organisatoren vorgesehen gewesen. "Jetzt aber haben wir den besten Kompromiss zum Vorteil unseres Sports", sagte Rolland.

"Für unsere Aktiven wird es etwas Anpassung benötigen, aber Long Beach wird ein großartiger Schauplatz und eine einzigartige Gelegenheit sein, Rudern dem Rest der Welt zu präsentieren." Leichtgewichtsrudern wird dann nicht mehr dabei sein, es fällt aus dem Olympia-Programm.

Quali-Regatten bleiben bei 2.000 Metern

Lobnig sieht kein Problem darin, würde man mit Rudern auf eine 2.000-m-Strecke außerhalb von Los Angeles gehen. "Wenn die Segler kein Meer haben, dann sind sie halt in Marseille. Surfen findet auf Tahiti statt, das ist auch kein Problem. Das ist schon eine Frechheit für unseren Sport. Insgesamt ist das ein Witz. Eine faire 2.000-m-Strecke wäre schon cool."

Nicht zu vernachlässigen natürlich die trainingstechnische Komponente, da alle sonstigen Regatten über 2.000 m gehen. Das ist selbst für die Weltmeisterschaften 2027 vorgesehen ist, bei denen man sich aller Voraussicht nach für LA 2028 qualifizieren kann.

"Das ist irre", entrüstete sich die Olympia-Dritte von Tokio, -Sechste von Rio und -Zehnte von Paris. "Die ganzen Quali-Regatten finden auf 2.000 m statt und Olympia wird auf 1.500 m gefahren. Das ist eine komplett andere Trainingsweise."

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