Olympia 2024
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Polleres strahlt: "Wollte es mir selbst nochmal beweisen"

Ein mental fordernder Tag endet mit der ersten ÖOC-Medaille! Warum auch Bronze einen enormen Stellenwert hat und so schwer zu erringen war.

Polleres strahlt: Foto: © GEPA

Olympia-Tag fünf, der Bann ist gebrochen - die erste Medaille ist da!

Und Österreich darf mit einer "Wiederholungstäterin" jubeln: Michaela Polleres legt nach Silber in Tokio mit Bronze in Paris in der Judo-Klasse der Frauen bis 70 Kilogramm nach.

Gerade, dass es die erste Medaille für den ÖOC hier ist, macht die 27-Jährige besonders stolz.

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"Habe mich nochmal zusammengerissen"

Und es war eine hart erkämpfte: Gleich der erste Kampf gegen die Britin Katie-Jemima Yeats Brown geht in den Golden Score und nur durch ein Waza-ari an die Österreicherin. Nervosität, so begründete Polleres ihren zögerlichen Start ins Turnier.

Auch das Halbfinale gegen Miriam Butkereit geht über zermürbende 7:18 Minuten Kampfzeit, wird nur durch ein drittes Shido zu Ungunsten der Niederösterreicherin entschieden.

Ein Frustmoment, den sie in ungewöhnlich kurzer Zeit bis zum Bronze-Kampf wegstecken musste.

"Das Semifinale hat mich wirklich geärgert, das war echt knapp. Und es hat sehr viel Kraft gekostet, war wirklich anstrengend. Aber ich habe mich nochmal zusammengerissen, weil mir gesagt wurde, dass ich noch eine Medaille holen kann", freute sich Polleres noch vor Überreichung des Edelmetalls, dass Coach Yvonne Snir-Bönisch die richtigen Worte für sie fand.

Die Halle verstummen lassen

Auch das kleine Finale gegen Ai Tsunoda Roustant schien ein Geduldsspiel zu werden, die Spanierin begann aggressiver. Machte dann aber einen entscheidenden Fehler - und Polleres konnte sich das Ippon holen.

 

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Schon auf dem Weg in die Nachmittags-Session bewies die nun doppelte Olympia-Medaillengewinnerin Nervenstärke, als sie im Viertelfinale gegen die Französin Marie Eve Gahie die ganze Halle gegen sich hatte.

Eine Atmosphäre, die die Österreicherin aber nur zusätzlich beflügelte: "Und dann war es mal kurz leise, wie ich sie geworfen habe."

Silber erhöhte den Druck

Bronze hat einen hohen Stellenwert in der Karriere der Judoka, weil sie die Wiederholung der bisher größten Errungenschaft aus Tokio darstellte: Den Besuch auf einem Olympia-Siegertreppchen.

Silber von den vorhergehenden Spielen habe dabei noch mehr Druck gemacht: "Weil wenn man es einmal konnte, muss man es ja wieder schaffen können."

So war ein großes Ziel erreicht - auch wenn die Medaille nicht in Gold oder Silber glänzt: "Ich wollte mir selbst beweisen, dass ich es noch einmal zusammenbringe und mit dem Druck gut kämpfen kann."

Polleres mit "Respekt, Demut und Bescheidenheit" zu Bronze

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