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Cross-Country-Rennen endet mit kontroversem Pidcock-Sieg

Der Tokio-Olympiasieger legt erst eine furiose Aufholjagd hin, dann zieht er den Groll der französischen Fans auf sich. Foidl landet außerhalb der Top 20.

Cross-Country-Rennen endet mit kontroversem Pidcock-Sieg Foto: © getty

Mountainbiker Tom Pidcock gewinnt nach einer Aufholjagd im Cross-Country-Rennen der Olympischen Spiele in Paris die Goldmedaille.

Dem Tokio-Olympiasieger aus Großbritannien gelingt am Montag trotz eines Reifenschadens der nächste Coup. In einem packenden Finish geht Topfavorit Pidcock mit einem harten Manöver am französischen Lokalmatador Victor Koretzky vorbei, der Silber holt.

Der Tiroler Maximilian Foidl muss sich mit dem 22. Platz begnügen.

Buhrufe der französischen Fans

Pidcock fährt nach 35,2 km neun Sekunden vor Koretzky über die Ziellinie, von den französischen Fans gibt es Buhrufe für den Weltmeister.

Der 24-Jährige, der als Straßenprofi nur zeitweise im Gelände unterwegs ist und genauso wie Frauen-Olympiasiegerin Pauline Ferrand-Prevot zum Ineos-Team gehört, triumphiert nach einer erst kürzlich überstandenen Corona-Infektion.

Bronze holt sich der Südafrikaner Alan Hatherly (+11 Sek.), Foidl hat einen Rückstand von 5:04 Minuten.

Foidl: "Zufrieden kann ich nicht sein"

"Zufrieden kann ich nicht sein. Jeder wünscht sich den perfekten Tag, den habe ich heute nicht gehabt", ist Foidl im ORF-Interview enttäuscht. "Das war alles, was ich heute draufgehabt habe."

Der 28-Jährige, der in Anlehnung an den Film "Cool Runnings" wie schon in Tokio ein Ei als Glücksbringer im Athletenzelt dabei hatte, erwischt einen guten Start. "Ich war am Anfang in der ersten Gruppe dabei und ein bisschen in Lauerposition", blickt Foidl zurück.

Dann habe er aber relativ schnell gespürt, dass ihm das letzte Alzerl fehlte. "Ich habe sie fahren lassen müssen, das war bitter."

Von Position 24 im 36-köpfigen Feld arbeitet sich der Tiroler erst auf Platz 13 nach vorne. Am Ende der zweiten Runde verpasst der 28-Jährige den Anschluss an die 13-köpfige Spitzengruppe und damit das angepeilte Top-Ten-Resultat deutlich.

Trotzdem genießt Foidl, der in Tokio 17. geworden war, das olympische Erlebnis erstmals mit seinen Eltern. "Wir haben uns vor dem Start getroffen. Das ist schon sehr speziell, dass sie da sind. Das war in Tokio nicht möglich", ergänzt Foidl.

Erst Reifentausch, dann Olympia-Gold für Pidcock

Pidcock muss in der Anfangsphase des Rennens seinen Vorderreifen in der zweiköpfigen Spitzengruppe wechseln lassen und verliert dadurch eine halbe Minute.

Nach einer Aufholjagd auf der anspruchsvollen Strecke am künstlich aufgeschütteten Colline d'Élancourt, der mit einer Seehöhe von 231 Metern die höchste Erhebung der Region Paris darstellt, geht Pidcock gemeinsam mit Koretzky und Hatherly in die achte und letzte Runde.

In dieser attackiert Pidcock, es kommt zu einem leichten Kontakt mit Koretzky.


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