Olympia 2024
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Dressur-Team zuversichtlich: "Ziel ist zumindest Platz 6"

Im Einzel rechne man sich im österreichischen Lager weniger Chancen aus. Dafür soll im Teambewerb ein starkes Kollektiv der Schlüssel zum Erfolg sein.

Dressur-Team zuversichtlich: Foto: © GEPA

Zuversichtlich hat sich das österreichische Olympia-Team im Dressurreiten am Samstagvormittag in Paris präsentiert.

Bei einem Mediengespräch im Österreich-Haus zeigte man sich von den jüngsten Turbulenzen unbeeindruckt und gab die Qualifikation für das Team-Finale, das am nächsten Samstag geritten wird, als Mindestziel aus. "Ziel ist zumindest ein sechster Platz", sagte Florian Bacher.

"Im Einzel wird es schwer werden. Aber jetzt steht der Teambewerb im Vordergrund."

Pferd nicht "fit to compete" - Wechsel im Team Österreich

Man sei ein eng befreundetes Team, bei dem die Gemeinsamkeit im Vordergrund stehe, hieß es unisono. Deswegen sei für Christian Schumach außer Frage gestanden, Ersatzreiter Stefan Lehfellner Platz zu machen, als noch vor der Anreise nach Paris bei einem letzten tierärztlichen Check Te Quiero, das Olympia-Pferd von Schumach, als nicht "fit to compete" beurteilt wurde.

"Er war einfach nicht stabil genug", sagte der Kärntner heute. "Einfach war das nicht, aber so ist nun mal das Leben. Das ist unser Risiko: Wir arbeiten mit Lebewesen. Im Vordergrund stehen unsere Sportpartner und unser Team."

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Schumach wird dem Team nun seinerseits mit seinem Ersatzpferd Amplemento als Ersatzreiter zur Verfügung stehen. Der 41-jährige Oberösterreicher Lehfellner tritt mit seinem Oldenburger Wallach Roberto Carlos MT an.

"Es war eine Achterbahn der Gefühle, schon die ganze Saison über. Im letzten Moment hineingekommen zu sein, ist natürlich schön für mich, aber für Christian tut es mir persönlich leid", sagte Lehfellner. Die Pferde seien am Freitag wohlbehalten angekommen, ihnen gehe es gut, die Bedingungen seien hervorragend.

Nach Dujardin-Skandal: "So arbeiten wir nicht"

Die Dressur-Equipe konnte bei der Eröffnungsfeier nicht teilnehmen und hat auch sonst nicht viel davon mitbekommen. "Wir hatten noch viele bürokratische Wege und waren lange in den Ställen. Als ich zufällig bei einem der Screens vorbeigekommen bin, sang gerade Celine Dion. Das war ein echter Gänsehautmoment", erzählte Lehfellner, der auch zum publik gewordenen Video der nun suspendierten dreimaligen Dressur-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin Stellung nahm (Hier nachlesen>>>).

Es zeigt die Britin, wie sie einem Pferd mehrfach mit der Peitsche auf die Beine schlägt. "Wir waren alle sehr bedrückt, das zu sehen. Es entspricht nicht unserer Art im Umgang mit den Pferden. So arbeiten wir nicht. Wir schauen jede Minute darauf, dass es unserem Sportpartner Pferd am besten geht."

Den Anteil von Reiter und Pferd am Erfolg in Zahlen auszudrücken - diese Antwort verweigerte der ehemalige Reiter der Spanischen Hofreitschule Florian Bacher: "Ich war nie gut in Mathe. Aber ohne unser Pferde wären wir nicht hier."

Hier - das ist im Olympischen Reitstadion im Schlosspark von Versailles, von dem sich Victoria Max-Theurer beeindruckt zeigte. Die Tochter von Olympiasiegerin Elisabeth Max-Theurer und nunmehr sechsfache Olympia-Teilnehmerin war zuletzt als Kind in Versailles.

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Im Vorfeld in einem Stadion dieser Größe zu üben, sei praktisch nicht möglich, sagte sie. Umso wichtiger seien die jeweils zehn Minuten, die die Pferd-Reiter-Paare jeweils rund ums und im Viereck zur Gewöhnung am Sonntag haben werden.

Keine Angst vor Zwischenfällen: "Unsere Pferde sind sehr routiniert"

Ihrem schwarzen Wallach Abegglen, der in Tokio 2021 wegen eines eitrigen Backenzahnes den gemeinsamen Olympia-Start verunmöglicht hatte, gehe es gut. "Das Pferd war fröhlich. Es hat sich gestern super angefühlt. Ich hoffe, dass es so bleibt."

Zuletzt hatte es geheißen, Irritationen von den vielen Kameras und Menschen seien möglicherweise ein Grund, warum Fighting Line, das Pferd der österreichischen Vielseitigkeitsreiterin Lea Siegl, bei der veterinärmedizinischen Prüfung Gangunreinheiten gezeigt und daher keine Startfreigabe erhalten hatte.

"Unsere Pferde sind alle sehr routiniert, und es ist genug Zeit zur Eingewöhnung. Wir sind also guter Dinge", resümierte Florian Bacher. Am Dienstag geht es mit dem ersten Tag im Dressur-Bewerb los.

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