Die dreimalige Dressur-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin ist wenige Tage vor Beginn der Sommerspiele in Paris wegen Fehlverhaltens im Umgang mit Pferden vorläufig suspendiert worden.
Das gab der Reitsport-Weltverband FEI am Dienstag bekannt, der am Tag zuvor wegen eines aufgetauchten Videos eine Ermittlung eingeleitet hatte. Auf dem Video sei zu sehen, wie Dujardin gegen das Wohlergehen eines Pferdes handle, so der Verband. Dujardin zeigte sich reumütig.
"Es ist ein Video von vor vier Jahren aufgetaucht, das zeigt, wie ich während einer Coaching-Session eine Fehleinschätzung mache", teilte Dujardin am Dienstag in einer Erklärung mit, ohne näher auf das Geschehene einzugehen, und ergänzte: "Was passiert ist, war völlig untypisch und spiegelt nicht wider, wie ich meine Pferde trainiere oder meine Schüler coache, aber es gibt keine Entschuldigung. Ich schäme mich zutiefst und hätte in diesem Moment ein besseres Beispiel abgeben sollen."
"Am Boden zerstörte" Dujardin sagt alle Wettbewerbe ab
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Aufgrund der nachvollziehbaren Einleitung der FEI-Ermittlung habe sie entschieden, sich bis zum Ende der Untersuchungen von allen Wettbewerben - einschließlich der Olympischen Spiele - zurückzuziehen.
"Ich werde bei ihren Untersuchungen uneingeschränkt mit der FEI und dem britischen Verband zusammenarbeiten und keine weiteren Kommentare abgeben, bis der Prozess abgeschlossen ist." Dujardin sagte weiters, sie bedauere ihre Taten "aufrichtig" und sei "am Boden zerstört", weil sie das Team, die Fans und die Sponsoren im Stich gelassen habe.
FEI-Präsidentin Ingmar De Vos äußerte sich "tief enttäuscht" über den Fall. Das Wohlergehen der Pferde dürfe nicht beeinträchtigt werden. Dujardin ist mit sechs Medaillen, darunter die Einzeltitel 2012 und 2016, gemeinsam mit Radsportlerin Laura Kenny die erfolgreichste Britin bei Olympischen Spielen. Für sie könnte in Paris Becky Moody mit Jagerbomb nachrücken, die bisher deutlich schwächer reitet.