Susanne Gogl-Walli will sich bei den Olympischen Spielen in Paris über 400 m den Weg über die Hoffnungsrunde ersparen.
Gedanken gemacht und Taktiken ausgedacht hat sich die Oberösterreicherin mit ihrem Trainer Wolfgang Adler aber einige, sollte sie in den Zusatzlauf am Dienstag müssen.
Die Hallen-WM-Sechste und Freiluft-EM-Siebente will nach der "sehr schönen Saison" in ihr zweites Olympia-Halbfinale, in Tokio war sie 20. geworden.
Halbfinal-Einzug wohl nur mit persönlicher Bestleistung
(Text wird nach dem Video fortgesetzt)
Zuletzt absolvierte Gogl-Walli in Brixen noch einen Trainingsblock und zeigt sich "optimistisch, dass ich eine sehr gute Form zeigen" werde. Die Vorläufe sind für Montag ab 11.55 Uhr angesetzt.
"Ich werde von Anfang an Vollgas geben, das Niveau ist sehr hoch." Sie geht davon aus, deutlich unter 51 Sekunden laufen zu müssen, um eine Runde weiterzukommen. Der österreichische Rekord von Karoline Käfer steht seit 1977 bei 50,62, Gogl-Wallis Bestleistung bei 50,87 (2023). Heuer kam sie auf 51,14.
Wer im Vorlauf unter die ersten drei kommt, zieht direkt in das Semifinale der Top 24 ein. Die anderen müssen in die Hoffnungsläufe. Sie habe sich bei Großereignissen oft über das kleine "q" qualifiziert, sagte die 28-jährige Gogl-Walli. Dieses "q" steht dafür, dass man unter den weiteren Zeitschnellsten ist, die aufsteigen, egal welche Platzierung man in einem Vorlauf erreicht. Diese Regelung gibt es dieses Mal eben nicht.
Gogl-Wall visiert direkten Einzug in das Semifinale an
"Wenn man einen starken Lauf erwischt hatte und Top 18 war, war man weiter. Aber wenn jetzt bei einem starken Lauf drei schneller sind, muss ich noch einmal laufen, das ist ein Nachteil. Dann hat man im Semifinale schon zwei Läufe in den Beinen, das macht natürlich müde", sagte Gogl-Walli.
In den Hoffnungsläufen würden demnach auch starke Athletinnen warten. Im Vorlauf bei Aussichtslosigkeit auf zumindest Platz drei abzustellen, um Kraft zu sparen, sei wahrscheinlich keine Option, da das Ergebnis für die Bahnverteilung wichtig sei. "Ich werde das situationsabhängig machen und alles geben, um unter den drei zu sein."
Jahresbeste über 400 m ist die Jamaikanerin Nickisha Pryce mit 48,57 Sek. vor Sydney McLaughlin Levrone (48,75) aus den USA. Gogl-Walli bekommt im Stade de France familiäre Unterstützung. Auch Ehemann Michael Gogl reist an. Der Radprofi muss aber sein Bike mitnehmen, weil er im Training ist