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Golf-Ass Straka: "Will Olympia-Medaille holen"

Der 31-Jährige darf Olympia erstmals mit Fans erleben. Wo er noch Verbesserungsbedarf sieht und was bereits gut läuft.

Golf-Ass Straka: Foto: © GEPA

Erst die Titelverteidigung auf der PGA-Tour, dann der Europa-Trip mit den British Open und Olympia als Highlights: Golfer Sepp Straka hat reiseintensive Wochen mit hohen Zielen vor sich.

Speziell auf seine zweiten Sommerspiele freut sich Österreichs Nummer eins. Nach Rang 10 in Tokio will der gebürtige Wiener in Paris zum großen Schlag ansetzen. "Ich versuche natürlich, eine Medaille zu holen", sagte Straka im APA-Gespräch. "Es ist eines der Turniere, die man gewinnen will."

Vorbereitung startet an Ort des Triumphs

Zunächst schlägt Straka diese Woche in Silvis (Illinois) beim John Deere Classic ab. Dort hatte er im Vorjahr seinen zweiten PGA-Triumph gefeiert. Danach beginnen für den in den USA lebenden Golfer die Europa-Wochen. Zum Einschlagen die Scottish Open (11.-14.7.), dann mit den British Open das letzte Major des Jahres (18.-21.7.), das heuer ebenfalls in Schottland (im Royal Troon) stattfindet.

Anfang August folgt das Olympia-Turnier (1.-4.8.) im französischen Golfer-Heiligtum Le Golf National. "Ich freue mich wirklich besonders auf Olympia, weil letztes Mal keine Fans dabei waren wegen Corona. Es war trotzdem ein Wahnsinnserlebnis", erinnert sich Straka gerne an seinen Auftritt in Tokio. "Ich habe damals sehr gut gespielt, ich war nur einen Schlag aus dem Stechen für die Bronzemedaille." An der Tasche stand vor drei Jahren sein Zwillingsbruder Sam, diesmal wird ihn sein regulärer US-Caddie Duane Bock begleiten.

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Doppelstaatsbürger Straka, der "gerne Österreich vertritt", gibt sich in Paris bessere Chancen auf Edelmetall. "Dieses Jahr habe ich das Gefühl, dass mein Spiel besser ist als damals. Ich hoffe, dass ich da eine gute Leistung bringen kann", sagte die Nummer 13 im olympischen Golf-Ranking.

Diese Einschätzung kommt nicht von ungefähr, Straka besticht heuer auf der PGA-Tour in den USA mit beständigen Leistungen. Auch wenn ein Sieg wie in den zwei Jahren zuvor noch fehlt, kann der 31-Jährige reihenweise Top-10-Resultate vorweisen. "Mit diesem Jahr bin ich sehr zufrieden, besonders die letzten drei Monate habe ich so konstant Golf gespielt wie noch nie."

Fokus auf die Genauigkeit

Der Ryder-Cup-Sieger hat an vielen Facetten seines Spiels geschraubt, mit dem Driver ist er einer der besten Spieler auf der Tour. "Auch mein Eisenspiel hat sich sehr verbessert. Ich habe mich weniger auf die Länge der Schläge und dafür mehr auf die Genauigkeit konzentriert. Das hat ziemlich geholfen. Jetzt bin ich halt viel öfter im Fairway und kann viel mehr attackieren", erklärte der University-of-Georgia-Absolvent.

Diese Genauigkeit im langen Spiel hat auch zu seinem ersten Ass auf der PGA-Tour geführt, ausgerechnet bei den US Open gelang ihm ein Hole-in-One. "Ich habe die ganze Zeit nur gesagt 'Sitz, sitz, sitz!'. Dann ist er ins Loch gegangen, das war verrückt", meinte Straka über seinen Traumschlag.

Kritischer sieht er sein kurzes Spiel. "Das Putten ist dieses Jahr vielleicht ein bisschen weniger gut als die letzten zwei Jahre, aber das wird besser. Das Putten kommt und geht, das ist bei jedem ziemlich inkonstant. Da muss man einfach versuchen, zumindest auf Durchschnitt zu kommen", erläuterte Straka, der mit seiner Frau Paige und dem sechs Monate alten Sohn Leo in Birmingham (Alabama) lebt.

Familie so oft wie möglich mit dabei

Die Familie nimmt der Golfprofi so oft wie möglich zu den Turnieren mit. "Das wird jetzt noch häufiger werden, wenn der Leo größer wird. Wir haben eine gute Unterstützung durch die Tour, es gibt eine Tagesbetreuung. Natürlich ist das Herumfliegen relativ schwer. Aber sie machen das ziemlich leicht für die Familie, dass sie dabei sein können", erzählte Straka. "Manchmal vermisse ich sie schon. Aber ich glaube wir waren nie mehr als zwei Wochen getrennt."

Auch den Trip nach Europa macht die Familie zumindest teilweise mit. Zwischen British Open und Olympia sind die Strakas für eine Woche in Sepps Heimat, die er einst als 14-Jähriger verließ. "Meine Familie wird in Österreich mit dabei sein, aber nach Paris fliegen sie nicht." Dort drücken ihm dafür seine Eltern vor Ort die Daumen.


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