Olympia 2024
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Weißhaidinger: "Fünfter ist keine Niederlage für mich"

Trotz der verpassten Medaille war der ÖLV-Star nicht enttäuscht, im stärksten Olympia-Finale aller Zeiten leer ausgegangen zu sein. Immerhin: Das WM-Limit fiel.

Weißhaidinger: Foto: © GEPA

Lukas Weißhaidinger wird in der stärksten Olympia-Konkurrenz im Diskus aller Zeiten Fünfter >>>.

Mit einer Weite von 67,54 Metern fehlen ihm doch 1,77 Meter auf die Wiederholung der Bronze-Medaille aus Tokio.

Gold und Silber sind überhaupt außer Reichweite - die 70,00 Meter des Überraschungsmannes Roje Stona aus Jamaika sind ebenso neuer olympischer Rekord, wie es die 69,97 Meter von Mykolas Alekna aus Litauen wenige Minuten zuvor waren.

Weißhaidinger warf in dieser Saison noch nicht weiter als 69,04 Meter, selbst dieser Wert hätte nicht für eine Medaille gereicht.

Nüchterne Kenntnisnahme ohne überbordende Enttäuschung, so lässt sich der Gemütszustand des Schärdingers nach dem Saisonhighlight ohne Edelmetall zusammenfassen.

"Ich glaube, ich bin alt genug, das richtig einschätzen zu können. Ich kann mit dem Wettkampf nicht unzufrieden sein, wüsste nicht, was ich wirklich falsch gemacht hätte. Das Einzige, was ich mir vorwerfen kann: Dass ich heute dieses Momentum, diesen Ausreißer nicht hatte", bilanziert der ÖLV-Athlet.

Der leichten Außenseiterrolle entsprechend

Nach einem verhauten ersten Versuch passte der zweite, der dann in weiterer Folge allerdings auch die persönliche Höchstweite an diesem Abend markieren sollte.

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Die Leistung stimme ihn gar nicht unzufrieden, aber die Dichte sei an der Spitze derzeit einfach zu hoch. Dass eine Weite über 69 Meter notwendig sein würde, um überhaupt eine Medaille zu machen, war im Vorfeld nicht abzusehen.

Zur Erinnerung: Der alte olympische Rekord, der 20 Jahre Bestand hatte, lag bei 69,89 Metern.

"Das zeigt einfach, was momentan los ist. Und das zeichnet die Disziplin aus. Fünfter ist keine Niederlage für mich. Ich war nur ein Mitfavorit, dieser Rolle bin ich auch gerecht geworden - für die Medaille musste ich mich strecken", fasst Weißhaidinger zusammen.

Schon wieder ein neuer Konkurrent

Der Blick wird schon nach vorne gerichtet: "Einmal bekommt man auf die Nuss, und einmal verteilt man die Watschen."

Seit 2016 in einer Weltsportart in jedem großen Finale vertreten gewesen zu sein, sei insgesamt als Erfolgsbilanz zu betrachten.

Dass immer wieder ein Überraschungsmann auftauche, spreche auch für die Leistungsdichte. Überraschungssieger Stona landete bei der letzten WM nur auf Rang 19, verbesserte seine persönliche Bestmarke mit dem neuen olympischen Rekord beinahe um einen ganzen Meter.

"Jedes Jahr kommt ein neuer Konkurrent dazu. Und zwar nicht so, dass er mal in die Top fünf hineinschnuppert...", kann sich auch Weißhaidinger über den Überraschungs-Olympiasieger nur wundern.

Das WM-Limit ist geknackt

Das Positive am Abend: Weißhaidingers 67,54 Meter sind um vier Zentimeter genug, um das WM-Limit zu knacken. Der Oberösterreicher darf somit den Weg zum nächsten Großereignis planen - der ihn 2025 wieder nach Tokio führen wird.

Und dort hat es ja schon einmal mit den Top drei funktioniert.

Die neuen Ziele werden anvisiert. Vorerst ist trotzdem Urlaub geplant. Die Vorbereitung auf Olympia habe viel Kraft gekostet: "Deswegen fühle ich mich jetzt ganz schön leer. Die nächsten Tage werde ich mal keinen Diskus in die Hand nehmen."

Die Arbeit mit Trainer Gregor Högler wird weitergehen. Die neue Technik trug schon erste Früchte, jetzt soll es noch näher an die derzeitige Weltspitze herangehen.

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