Schwimmer Martin Espernberger hat einen ausgezeichneten Einstand bei Olympischen Spielen erwischt.
Der Oberösterreicher markiert am Dienstag in Paris über 200 m Delfin die fünftbeste Vorlaufzeit in 1:55,19 Min., für einen Vorlauf eine gute Marke. Die Vorschlussrunde der Top 16 ist für 20:42 Uhr angesetzt. Espernberger bleibt dabei 0,5 Sek. über seiner persönlichen Bestzeit und lässt Lokalfavorit Leon Marchand 0,07 Sek. hinter sich. Schnellster wird Kristof Milak (HUN/1:53,92).
Dass der in seinem Heat geschwommene Weltrekordhalter nicht sein Maßstab sei, sei ihm bewusst gewesen. Freilich hatte der ÖOC-Athlet schon nach der ersten Länge mit 1,14 Sek. fast den gleichen Rückstand auf den Magyaren wie am Ende des Rennens.
"Bin auch der Schmälere"
"Ich bin auch der Schmälere. Die ersten 50 m sind bei mir nie so schnell wie bei allen anderen. Da muss ich dann immer gescheit zulegen." Dafür ist Espernberger bekannt bzw. dafür, dass er nicht zurückfällt, andere aber verlieren Substanz. "Es ist mein Rennstil. Ich habe gewusst, dass ich nicht ganz hinten und nicht ganz vorne bin."
Auf den zweiten 100 m war der 20-Jährige dann 0,32 Sek. schneller als Milak. Die Taktik richtet Espernberger aber auch immer ein wenig danach aus, wer mit ihm im Lauf ist.
"Wenn wer ganz schnell rausgeht, möchte ich nicht ganz hinten sein und die Welle von ihm fressen. Aber ich werde schon probieren, mein eigenes Rennen zu schwimmen, so zu schwimmen, wie ich es gut kann", sagt er.
Im zweiten Semifinale wird Milak auf Bahn vier schwimmen, Espernberger auf drei. Er wird es daher also wohl etwas schneller angehen. Auch der Schweizer Noe Ponti ist in diesem Lauf.
Karten liegen noch nicht offen
Der Bewerb beginnt beim Wettstreit um den Einzug ins Finale sozusagen von Neuem, denn die meisten der Asse decken ihre Karten im Vorlauf noch nicht auf.
"Man hat auch bei den anderen Wettbewerben gesehen, dass der Vorlauf eher ruhig ist", erkannte Espernberger. Er weiß, dass auch Marchand noch viel schneller kann.
"Dann muss ich auch gescheit zulegen, um ins Finale zu kommen." Seine Bestzeit liegt bei 1:54,69, der von den London-Spielen 2012 stammende österreichische Rekord von Dinko Jukic' Lauf zu Endrang vier bei 1:54,35.
"Wir werden sehen", meint Espernberger auf das Erreichen dieser Marke angesprochen. Klar ist für den Elektrotechnik-Studenten der University of Tennessee, dass er noch etwas in Reserve habe. Die Stimmung in der La Defense Arena und das Erleben seines Olympia-Debüts bezeichnete er als "Wahnsinn. Ausschwimmen, schlafen, essen, ausrasten und auf das Semifinale vorbereiten" lautete sein restliches Tagesprogramm. Der Endlauf über die lange Delfinstrecke ist für Mittwoch (20.37 Uhr) angesetzt.