Auch wenn sie letztlich noch Stunden warten musste, bis es feststand, für Marlene Jahl sind am Samstag in Paris die Olympischen Spielen nach einer Niederlage im ersten Kampf zu Ende gewesen.
Die 29-Jährige Taekwondo-Kämpferin unterlag im Grand Palais in der Gewichtsklasse über 67 kg der als Nummer sieben gereihten Chinesin Zhou Zeqi 0:2. Diese musste sich später der Südkoreanerin Lee Da-bin beugen, womit der Oberösterreicherin der Weg in die Bronzerunde versperrt blieb.
Daraufhin verkündet Jahl im ORF-Interview ihr endgültiges Karriereende.
Arbeit in Klinik wartet
Jahl öffnet nun ein neues Kapitel in ihrem Leben, kommende Woche beginnt sie nach ihrem Medizinstudium das klinisch praktische Jahr.
Eigentlich war der sportliche Karriere-Abschluss schon bei der EM im Mai in Belgrad geplant gewesen (Fünfte), Mitte Juni erhielt sie jedoch ein Ticket als Nachrückerin für die Olympischen Spiele und startete die Vorbereitung auf das letzte große Highlight.
Dieses hatte sie sich dann freilich anders vorgestellt. Jahl erklärte, sehr gut in den Kampf gefunden und ihre Stärken sehr gut ausgespielt zu haben. "So einfach holt man sich die Punkte nicht ab. Wir waren in der ersten Runde bis zehn Sekunden vor Schluss gleichauf, dann wollte ich noch einmal mit maximalem Risiko reinstarten und auf einen Punkt gehen, das hat leider nicht funktioniert."
In der zweiten Runde habe sie versucht, noch einmal alles reinzuhauen, einen Treffer habe sie setzen können. "Dann habe ich in der Halbdistanz Fehler gemacht und bin ausgekontert worden." Sie habe insgesamt gedacht, mehr Druck ausüben zu können. "Die erste Runde war ausgeglichen. Ich habe danach vielleicht ein bisschen zu viel probiert. Ich wollte mir nichts vorwerfen lassen."