Max Kühner hat sich am Montag mit Elektric Blue für das olympische Springreitfinale in Paris qualifiziert.
Im Schlosspark von Versailles konnte sich das Duo einen Abwurf erlauben, zog als 26. in das 30er-Finale am Dienstag ein. "Es ist etwas Besonderes, ich finde es auch schön hier. Aber ich möchte noch ein bisschen Erfolg dazu holen, dann wird es noch schöner", sagte Medaillenanwärter Kühner.
Katharina Rhomberg schied als 36. aus, Gerfried Puck als 59.
In der Hängematte um das Finale gezittert
"Blue hat sich super und souverän angefühlt, wir sind das locker angegangen", sagte Kühner, der auf vier Fehlerpunkte und 73,04 Sek. kam. Dass bei dem Streifer die Latte fiel, bekam er nicht richtig mit, musste sogar einmal zwischendurch auf die Anzeigentafel schauen. "Ich war mir nicht sicher, normalerweise hört man das Fallen deutlich."
Er sei danach einfach die zwei Wendungen etwas enger angegangen, hatte mit der Zeit von 79 erlaubten Sekunden keine Probleme. Die Topleistung zeigte der Franzose Julien Epaillard auf Dubai (0/73,07).
Das Springen mit Blue habe sich einfach und selbstverständlich angefühlt. "Ich musste nicht irgendwo kämpfen oder ihn besonders stark unterstützen, damit es funktioniert", sagte Kühner. Trotzdem sei er "total nervös" beim Warten gewesen, ob er in den ersten dreißig bleiben werde.
Er habe abseits in Ruhe zugeschaut. "Und ich bin noch bei Blue in der Box in der Hängematte gelegen. Entweder schaukelt er mich, oder ich graule ihn. Wir wechseln uns ab." Blue sei jedenfalls fit. "Ich freue mich auf morgen mit ihm. Unser Anspruch ist, etwas mitzunehmen."
(Artikel wird unterhalb der Diashow fortgesetzt)
Olympia: In diesen Sportarten jubelte Österreich am öftesten
Colestus Cambridge bereitete Rhomberg viel Freude
Sehr zufrieden mit ihrer Runde war Rhomberg, deren erst neunjähriger Colestus Cambridge ihr viel Freude machte. Der einzige Fehler geschah in der Dreifachen, wo sie vielleicht mit ein bisschen zu viel Schwung reingeritten sei und der Abwurf passierte.
Sie habe in den vergangenen Tagen ein bisschen gezweifelt, weil sie nicht wusste, ob ein Reiterwechsel vorgenommen wird. Doch sie durfte noch einmal, ihr Pferd sei "voll cool" mit der Kulisse zurechtgekommen und motiviert gewesen.
Es sei ihr wichtig gewesen, die Leistung gebracht zu haben. Sie habe ein "Wahnsinnspferd", das "extrem schlau und flink" sei.
Große Enttäuschung bei Puck
Puck verzeichnete auf Naxcel gleich drei Abwürfe. "Die Enttäuschung ist groß. Er war nicht nervös, ich nicht. Wie manchmal so ein Parcours abgehen kann, es waren Nuancen."
Ein Mitgrund sei gewesen, dass er beim Wasser zu weit links gewesen sei und einen Galoppsprung mehr gemacht habe in der Kombination. "Das war so nicht geplant, das hat was von der Taktik verändert." Sein Resümee sei, dass er mit dem Pferd sehr zufrieden sei. "Das gibt Sicherheit für die nächsten Championate, die hoffentlich noch kommen."
Eine mögliche Olympiateilnahme in Los Angeles 2028 schloss der 51-Jährige nicht aus und meinte: "Naxel ist dann erst 15 und wir haben noch einige andere Pferde, die gut springen. Mein Sohn ist dann 20, das ist natürlich überheblich, aber man weiß nie, was passiert."
Sohn Tobias Pfingstl ist ebenfalls Springreiter.