Olympia 2024
news

Olympia: WM-Zweiter Bucher hofft auf Finaleinzug

Der Tiroler, der als amtierender Vizeweltmeister nach Paris reist, liebäugelt mit einem Einzug ins Finale - und hegt eine kleine Hoffnung auf eine Medaille.

Olympia: WM-Zweiter Bucher hofft auf Finaleinzug Foto: © GEPA

Nach dem gesundheitsbedingten Vorlauf-Out von Felix Auböck über 400 m Kraul und Rang sechs von Martin Espernberger über 200 m Delfin ist Simon Bucher am Freitag Österreichs dritte Pariser Schwimmhoffnung auf einen Olympia-Spitzenplatz.

Der Tiroler kommt als Vize-Weltmeister von Doha, Besseres als Silber auf WM-Ebene hat es beim OSV auf der 50-m-Bahn noch nicht gegeben. Ein erneuter Medaillengewinn wird aber schwierig. Für Lena Kreundl geht es über 200 m Lagen ums Semifinale.

Bei den Europameisterschaften vor sechs Wochen in Belgrad reichte es für Bucher auf seiner Paradedistanz nur für Platz vier. "Mir ist der Saft ausgegangen", meinte er damals über seinen Rückfall auf den finalen 25 m von den Podesträngen auf "Blech". An der Behebung dieses Mankos sei nun gearbeitet worden.

"Wir haben trainiert, dass ich auf der letzten Länge besser zurückkomme als bei den letzten Großereignissen", sagte der ASV-Linz-Athlet auf APA-Anfrage. "Hintenraus ist mir ziemlich oft die Kraft ausgegangen. So wie es läuft, kann es ganz gut hinhauen."

50er-Marke als Ziel

Das Abschneiden Espernbergers am Mittwoch bei dessen Olympia-Debüt bezeichnete Bucher als "mega-cool und motivierend. Ich hoffe, dass ich nachziehen kann." Das Teilnehmerfeld über die kürzere der beiden olympischen Delfinstrecken sei aber extrem stark.

Der 24-Jährige ist sich seiner Chance jedoch sicher: "Wenn ich meine Bestleistung abrufen kann, kann ich sicher um das Finale (Samstag/20.30 Uhr) mitschwimmen." Dafür wäre es nicht schlecht, OSV-Rekord zu schwimmen. Von seinen 51,18 Sek. war er in Belgrad eine Zehntel entfernt, eine 50er-Marke ist das Ziel.

Der Vize-Europameister im Delfin-Sprint schätzt, dass das für den Finaleinzug auch möglich sein wird.

"Es ist im Bereich des Möglichen. Wenn ich aber mit Bestzeit im Vorlauf ausscheide, dann würde ich auf jeden Fall einmal stolz sein, bei Olympischen Spielen (persönliche) Bestzeit geschwommen zu sein. Wenn ich aber so schwimme wie in Tokio, kann ich nicht zufrieden sein".

Bei den Japan-Spielen landete Bucher in 52,52 Sek. auf Rang 37. Danach kam seine Karriere ins Rollen und gipfelte heuer in WM- und EM-Silber sowie EM-Gold mit der OSV-Staffel über 4 x 100 m Lagen.

"Die Chance ist da"

Sein Trainer Florian Zimmermann hat einen guten Plan für eine Sub-51-Zeit. "23,6 oder 23,7 Sek. hin und 27 Sek. zurück, dann wären wir unter 51", erklärte der Coach im APA-Gespräch und lobte den "kräftigen Zug" seines Schützlings.

"Simon weiß, welches Potenzial er hat und was er kann. Aber ich mache ihm keinen Druck. Es ist die Chance da, aber es kann genauso im Vorlauf aus sein. An dem gewissen Tag muss man performen. Es gibt extrem gute Delfin-Schwimmer derzeit, es ist ein brutal dichtes Feld - im Moment speziell über 100 m Delfin."

Hatte sich Bucher als erster aller 81 ÖOC-Aktiven für die Spiele qualifiziert, rutschte Kreundl als eine der Letzten in das Aufgebot. Das war auch 2016 für Rio de Janeiro der Fall gewesen, als sie 18-jährig die Jüngste im rot-weiß-roten Team war. "Jetzt habe ich eine ganz andere Sicht auf manche Dinge, kann vieles besser einschätzen", meinte die "Bronzene" der Kurzbahn-EM.

"Ziel ist es, es besser zu machen als in Rio. Da hatte ich sehr viel Eindrücke. Man wurde fast erschlagen, es hat mich ein bisschen überrollt. Jetzt kann ich das anders beurteilen und auch genießen."

Vor acht Jahren wurde die in der Schweiz lebende und trainierende Athletin in 2:15,71 Min. 30., die Quali-Marke für Rio von 2:12,81 steht noch immer als ihre persönliche Bestzeit. Im April in Graz kam Kreundl mit 2:13,09 aber recht nahe heran. Nun will sie die "elektrisierende Atmosphäre" in der La Defense Arena genießen und entspannt ins Rennen gehen.

"Im Call-Room wird der Puls wahrscheinlich schon höher sein. Aber wenn ich anschlage, muss ich sagen können, dass das alles war, was ich gehabt habe. Dann wäre ich total zufrieden." Ein ähnlicher Ansatz also wie bei Bucher.

Medaillenspiegel Olympia 2024>>>


Blick hinter die Kulissen: So hausen die Olympia-Stars

Kommentare