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Piovesana: "Der fünfte Platz verfolgt mich momentan"

Die österreichische Hoffnung im Judo unterliegt im Kampf um Bronze einer Lokalmatadorin. Das sagt Piovesana kurz nach ihrer Niederlage:

Piovesana: Foto: © GEPA

Lubjana Piovesana ist am Dienstag bei den Olympischen Spielen in Paris als Fünfte mit der Niederlage im Bronzekampf an einer Medaille knapp vorbeigeschrammt (Kampfbericht).

Das sagte die Judo-Kämpferin der Gewichtsklasse bis 63 kg danach zu österreichischen Medien:


Frage: Lassen Sie uns über den letzten Kampf gegen Superstar Agbegnenou reden, die "Clarisse"-Rufe hallten schon Minuten davor durch die Halle.

Piovesana: "Ich denke, ich habe dominiert, das hat mich ein bisschen überrascht. Dann habe ich einen kleinen Fehler gemacht. Ich wusste, sie hat diesen Wurf drauf, keine Ahnung, warum ich diesen Griff gemacht habe. Gegen sie darfst du keinen Fehler machen, dafür bezahlst du. Aber ich bin nicht so enttäuscht oder traurig. Es war eine Ehre, vor dem französischen Publikum gegen sie zu kämpfen. Am Anfang war es ein bisschen nervenaufreibend, weil ich dachte, die Tausenden Leute sind gegen mich. Aber die Menge hat mir dann gratuliert, das sind große Judofans. Es ist halt Clarisse, ich war ein Fan von ihr, als ich jünger war."

(Text wird unterhalb fortgesetzt)

Frage: Bei der WM 2023 in Doha und der EM heuer in Zagreb haben Sie bereits bei Großereignissen einen Bronzekampf verloren. Wie enttäuschend ist es, dass es wieder passierte?

Piovesana: "Ich bin konstant Fünfte. Aber es ist mir zu Juniorenzeiten auch dreimal passiert, dann habe ich Bronze gewonnen. Vielleicht dann in L.A., eine Goldene wäre schön. Der fünfte Platz verfolgt mich momentan, eine Medaille wäre nett gewesen. Aber ich bin Fünfte bei Olympia, ich akzeptiere das. Es war ein guter Tag. Das motiviert mich mehr, ich gehe in eine nächste olympische Periode bis Los Angeles. Ich fühle mich in Österreich gut unterstützt, ohne Österreich wäre ich in keinem Medaillenkampf."

Frage: Nach der Lossagung vom britischen Verband und dem Warten auf den österreichischen Pass haben sie drei Jahre keinen Wettkampf bestritten. Wie sind sie da durchgekommen?

Piovesana: "Es war echt hart. Ich wusste nicht, wann ich den Pass bekomme und ich wieder kämpfen kann. Als es so weit war, war es hart, wieder in den Wettkampf reinzukommen. Ich war nicht daran gewöhnt, nervös zu sein. Ich hatte Panikattacken. Ich arbeite seit heuer mit einem Psychologen, das funktioniert sehr gut. Heute war ich nicht nervös, sondern einfach glücklich, hier zu sein. Ich habe nach jedem Kampf gejubelt, weil ich den Moment genossen habe. Es war ein großartiger Tag."

Frage: Glauben Sie, dass Sie in Ihrer Entwicklung noch weiter wären ohne diese drei verlorenen Jahre?

Piovesana: "Ja, ich denke ich wäre besser. Man sieht ja den Unterschied zum Beginn des vergangenen Jahres zu jetzt. Ich habe mich stark verbessert. Ich habe ja eigentlich erst meine Karriere in der allgemeinen Klasse gestartet. Ich war echt stark als Juniorin. Ich hoffe, ich werde das wieder."

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