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Preisgeld als Medaillen-Zugabe? So denken die ÖOC-Sportler

Die internationalen Verbände in Leichtathletik und Boxen preschten vor. Die österreichischen Teilnehmer sind sich diesbezüglich uneins.

Preisgeld als Medaillen-Zugabe? So denken die ÖOC-Sportler Foto: © GEPA

Der Leichtathletik-Weltverband World Athletics und auch der Internationale Boxverband gehen bei den Olympischen Spielen in Paris neue Wege.

"Die Athleten sind die Stars der Show", begründete World-Athletics-Präsident Sebastien Coe im April die Entscheidung, für Gold bei den Spielen je 50.000 Dollar (45.850 Euro) auszuschütten. Die Boxer zogen Ende Mai nach.

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(Text wird unter dem Video fortgesetzt)

Gleich vorweg, im Einklang mit dem Rad-Weltverbandspräsidenten sind bei diesem Thema nur wenige der von der APA Befragten. "Ich glaube wirklich, dass dies nicht dem olympischen Geist entspricht", hatte David Lappartient auf die Leichtathletik-Entscheidung reagiert. Florian Bacher geht da d'accord.

"Bei Olympischen Spielen geht es in erster Linie darum, teilnehmen zu können und sein bestmögliches Ergebnis zu erreichen", sagte der Dressurreiter. "Natürlich ist es ein sehr kostspieliger Sport, aber im Endeffekt geht es darum, dabei zu sein und eine gute Leistung zu zeigen."

Horst: "Wäre nichts Besonderes mehr"

Deutlicher formulierte es Alexander Horst. "Ich brauche den Anreiz nicht. Olympia ist Olympia. Es war immer schon so, dass es da kein Preisgeld gibt", fand der Beach-Volleyballer deutliche Worte.

"Da geht es um Medaillen und für manche auch überhaupt darum, einmal dabei zu sein. Es gibt Sportarten wie Tennis, Fußball oder Golf, da wird Olympia nicht das größte Turnier sein. Aber für alle anderen Sportarten ist Olympia das Größte - und für mich auch. Mit Preisgeld wäre es nichts Besonderes mehr. Es sollte eine Ehre sein, sein Land zu vertreten."

ÖOC-Präsident Karl Stoss will bei Olympia den "olympischen Wettkampf im Vordergrund stellen. Der wird mit Medaillen belohnt werden. Ich glaube, das ist Belohnung genug." Für Martin Espernberger muss "zusätzlich Geld ausschütten nicht sein" und Schwimmkollege Felix Auböck ist das Thema "im Moment komplett egal".

Einheitliche Lösung gefordert

Auch Golferin Sarah Schober sieht es primär als "Ehre, bei Olympia für Österreich zu spielen. Bei Olympia geht es darum, die Top drei mit einer Medaille zu ehren." Wenn es aber in Richtung Geld gehe, solle es alle Sportarten betreffen. So sieht es auch Triathletin Julia Hauser: "Wenn, dann müsste man es auf jeden Fall einheitlich machen. Da müssen sich die Verbände einigen, entweder ja oder nein."

In die gleiche Kerbe schlägt Lubjana Piovesana: "Wenn sie Preisgeld anbieten, dann sollten es alle bekommen", sagte die Judoka. "Es sollte kein Unterschied gemacht werden, es sind die gleichen Olympischen Spiele für alle und nicht verschiedene Events."

Die andere Golferin im ÖOC-Team, Emma Spitz, betonte, dass die Medienpräsenz etwa bei Olympischen Spielen auch mehr Verdienstmöglichkeiten bringt. Das sei wichtiger als Preisgeld. "Durch Olympia kommen Leute mit Golf in Kontakt, die sonst gar nichts damit zu tun haben. Man erreicht viel mehr Menschen."

Kein Preisgeld? "Es ist irgendwie komisch"

Andere im rot-weiß-roten Aufgebot zählen sich zu den Befürwortern einer Preisgeld-Einführung bei den Spielen. "Das wäre schon eine coole Sache", meinte Alois Knabl. "Das ist der Wettkampf, auf den ich mich am allermeisten vorbereite und dann gibt es kein Preisgeld. Es ist irgendwie komisch."

Für den Triathleten sei es aber auch eine Prestigesache, mit Preisgeld gäbe es für ihn keine Änderung. "Es ist das Highlight des Jahres. Und wenn man eine Olympia-Medaille holt, ist man auf das Preisgeld auch nicht mehr so angewiesen."

Das österreichische Tischtennis-Duo sieht eine gute Entwicklung. "Preisgeld ist immer auch eine Belohnung dafür, dass man etwas geschaffen hat. Das gehört dazu", erklärte Sofia Polcanova.

Und Daniel Habesohn führte aus, dass die großen Events entsprechend honoriert werden sollten. "Allein aus dem Grund, weil man in vielen Sportarten zu wenig an Preisgeldern verdient, vor allem in Randsportarten. Finanziell sollte man etwas für die Zukunft haben. Es soll so sein, dass die Sportler auch finanziell die Wertschätzung bekommen."

Klar für Preisgeld bei Olympia sprechen sich Corinna Kuhnle und Felix Oschmautz aus, denn im Kanu-Lager gebe es sonst kaum eines. In diesem Punkt sieht Viktoria Wolffhardt den Weltverband gefordert: "Es braucht Sponsoren."

Gigler: "Wir arbeiten auch wie Verrückte dafür"

Viele Schwimmer würden Preisgeld begrüßen. Wasserspringer Anton Knoll würde es "auf alle aufteilen". Für Simon Bucher "wäre es schön, wenn ein bisschen mehr zukommen würde." Bernhard Reitshammer sieht das IOC gefordert, "das gutes Geld erwirtschaftet hat". Und Heiko Gigler wäre über jeden Cent froh: "Wir arbeiten auch wie Verrückte dafür."

Lena Kreundl merkte an, "dabei sein ist alles, ist ein bisschen veraltet. Man muss sich selbst organisieren und das heißt, wenn ich in der Schweiz (ihre Trainingsstätte, Anm.) Therapie mache, kostet das 130 Franken in der Stunde. Das muss ich selbst aufbringen."

Freiwasser-Schwimmer Jan Hercog findet "das System der Leichtathleten cool", wäre aber auch für eine Ausweitung etwa auf die Top Ten. Eirini-Marina Alexandri fände es gut, wenn es Preisgeld gebe. Schwester Anna-Maria argumentierte ähnlich, auch wenn ihr die Medaille wichtiger sei.

Trampolinspringer Benny Wizani fände "Preisgeld sehr angemessen", auch für Seglerin Alina Kornelli wäre es "eine gute Sache. Es wäre schön, wenn andere Verbände mitziehen." Bei Bahnradfahrer Maximilian Schmidbauer ist "finanzielle Unterstützung immer gerne gesehen".

"Nein" sagen würden auch die Ruderinnen Louisa Altenhuber und Lara Tiefenthaler nicht, ebenso Sportschützin Nadine Ungerank nicht, "denn es ist mittlerweile schon sehr kostspielig geworden". Sie wies dabei wie Kollegin Sylvia Steiner auf die wichtige Unterstützung durch das Bundesheer hin.

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