Olympia 2024
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Tokio-Bronzener verzichtet zugunsten des Bruders auf Olympia

Shamil Borchashvili verzichtet auf einen Antritt in Paris, das kommt Bruder Wachid zugute. Offiziell wird die schlechte Form als Grund genannt.

Tokio-Bronzener verzichtet zugunsten des Bruders auf Olympia Foto: © GEPA

Der Olympia-Dritte von Tokio Shamil Borchashvili wird bei den Paris-Spielen trotz erbrachter Qualifikation nicht im Team des Österreichischen Olympischen Komitees (ÖOC) stehen.

Der 28-Jährige verzichtet gegenüber dem heimischen Judoverband (ÖJV) auf eine Nominierung, womit sein Bruder Wachid Borchashvili auf einen Qualifikationsplatz nachrückt.

Davor wurde kolportiert, dass sich der Borchashvili-Familienrat für ein Antreten Wachids und gegen jenes von Shamil entschieden hatte.

 

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Beide waren nämlich in der Klasse bis 81 kg auf Qualifikationsplätzen gelegen - bei maximal nur einem Spot pro Land. Nach der Abu-Dhabi-WM war das beim klar schlechter gereihten Wachid aber knapp nicht mehr der Fall. Durch den Verzicht des Bruders rückt er wieder hinein.

Shamil fühlt sich nicht "in gewünschter Bestform"

"Ich habe bis zuletzt alle Anstrengungen unternommen", erläutert Shamil Borchashvili in einer Verbandsaussendung seine "persönlichen Gründe", "aber fühle mich - trotz EM-Bronze in Zagreb - nicht in gewünschter Bestform. Ich werde definitiv nicht in Paris dabei sein. Diese Entscheidung ist unumgänglich."

Dies wollte der Weltranglisten-Zehnte aber nicht als Karriereende verstanden wissen. "Ich will ab Herbst wieder voll durchstarten und mir in Budapest 2025 meine zweite WM-Medaille holen - im Idealfall Gold."

Dem ÖJV bleibt nur, diese Entscheidung zur Kenntnis zu nehmen, obwohl der Tokio-Dritte Shamil aufgrund der jüngsten Ergebnisse und Erfahrung wohl bessere Olympia-Chancen als sein Bruder gehabt hätte.

"Wir haben Shamil auch in aller Deutlichkeit und Ausführlichkeit über die Konsequenzen seines Olympia-Verzichts informiert", erklärt ÖJV-Präsident Martin Poiger.

Ohne Wachid Borchashvili kein Mixed-Team

Unmittelbar nach der persönlichen Aussprache mit den beiden Betroffenen sowie deren Bruder Kimran sei der Internationale Verband (IJF) vom Verzicht verständigt worden, ebenso das ÖOC. Dieses nimmt die endgültigen Nominierungen vor.

"Wir gehen davon aus, dass wir insgesamt mit sechs Judoka bzw. dem Mixed-Team bei den Olympischen Spielen vertreten sein werden", erklärt Poiger.

Als österreichische Olympia-Fixstarter gelten Tokio-Silbermedaillengewinnerin Michaela Polleres (-70 kg), Lubjana Piovesana (-63) und Aaron Fara (-100). Katharina Tanzer (-48) rangiert ebenso wie nun Wachid Borchashvili auf einem Olympia-Quotenplatz.

Würde das ÖOC Wachid Borchashvili nicht nominieren, wäre die Möglichkeit dahin, in Paris ein Mixed-Team und damit einen zusätzlichen Athleten für die Etablierung eines Mixed-Teams zu stellen.

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