Sie bleibt eine Erfolgsgarantin: Mit Yvonne Snir-Bönisch an der Seite der Matte holen Österreichs Judoka die nächste Medaille bei einem Großereignis!
Olympia-Bronze durch Michaela Polleres hat nicht nur für die Niederösterreicherin selbst>>>, sondern auch für die deutsche Cheftrainerin einen enormen Stellenwert.
"Es war auch für mich sehr emotional. Wir haben im Vorfeld klar formuliert, dass wir hier herkommen, um eine Medaille zu gewinnen. Das ist ihre zweite olympische Medaille, das zeigt einfach, welche Weltklasse-Athletin Michaela ist", freut sich die Olympiasiegerin von Athen 2004 mit ihrem Schützling.
Medaillenspiegel Olympia 2024>>>
Den Schalter gefunden
Und Bönisch hatte nicht nur durch sportliches Coaching direkten Anteil, sondern auch durch mentales. Nach der knappen Niederlage im Halbfinale galt es, Polleres binnen weniger Minuten wieder aufzurichten.
"Es war ein harter Moment nach dem Halbfinale, weil sie klar enttäuscht war. Sie hat das aber super gemacht, sich fokussiert und einfach nochmal alles auf die Matte gebracht."
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Im Gegensatz zur stundenlangen Pause bei Grand Slams in solchen Situationen waren es diesmal nur wenige Minuten bis zum kleinen Finale. "Ich habe ganz klar formuliert: Pass auf, das sind olympische Spiele und kein Grand Slam, der jede Woche stattfindet. Reiß dich zusammen und hau nochmal alles rein", so Snir-Bönisch.
"Das werden wir nicht mehr aus ihr rauskriegen"
Nerven kostete der Trainerin vor allem der allererste Kampf des Tages gleich am Vormittag, als im Achtelfinale gegen die Britin Katie-Jemima Yeats Brown eine knappe Entscheidung im Golden Score den Ausschlag gab.
"Im ersten Kampf bin ich davon ausgegangen, dass sie ihn souveräner für sich entscheiden wird. Da war definitiv die Aufregung dabei, da muss man drüber als Weltklasse-Athlet", musste die Trainerin zittern.
Auch im Halbfinale gegen die Deutsche Miriam Butkereit sei es zu zögerlich verlaufen: "Aber das ist die Michi, das werden wir aus ihr auch nicht mehr rauskriegen. Wichtig ist, dass sie in den entscheidenden Momenten dann doch noch irgendwo Gas gibt."
Eine andere Situation als in Tokio
Der entscheidende Moment war im kleinen Finale gegen die Spanierin Ai Tsunoda Roustant da. Mit einem Ippon wurde der letzte Kampf des Turniers erfolgreich abgeschlossen - anders als in Tokio, wo das Finale verloren ging.
Auch deswegen ist die Bronze-Medaille ein Beweis von Polleres' Können der anderen Art: "Ich würde nicht sagen, dass sie in Tokio schon zufrieden war. Aber natürlich gehst du anders auf die Matte, wenn du bereits weißt, dass du eine Medaille hast", so Snir-Bönisch.
Den Fokus dann noch einmal zu finden, sei entscheidend gewesen: "Wir haben klar formuliert, dass sie jetzt noch einmal alles geben muss. Die Chance hast du nur alle vier Jahre."
In Los Angeles 2028 wird Snir-Bönisch in ihrer Funktion wohl wieder dabei sein. Schon vor den Spielen verlängerte sie ihren Vertrag beim ÖJV.