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Strafbefehl gegen ÖOC-Athlet - "Das wurde bewusst gestreut"

Springreiter Max Kühner wird ein Verstoß gegen das Tierschutzgesetz vorgeworfen. Der Sportler weist die Vorwürfe zurück, auch das ÖOC stellt sich hinter ihn.

Strafbefehl gegen ÖOC-Athlet - Foto: © GEPA

Unmittelbar vor Beginn der Olympischen Spiele sind schon länger bekannte Vorwürfe gegen Springreiter Max Kühner erneut aufgetaucht. Gegen den österreichischen Paris-Teilnehmer läuft ein Strafverfahren wegen eines Verstoßes gegen das Tierschutzgesetz.

Kühner weist alle Vorwürfe als völlig haltlos zurück, wie der Österreichische Pferdesportverband (OEPS) mitteilte. Auch das Österreichischen Olympische Komitee (ÖOC) stellte sich hinter Kühner, fordert rasche Ermittlungsarbeit.

Wie aus einer Mitteilung des Amtsgerichts Starnberg hervorgeht, hat die Staatsanwaltschaft München II im März den Erlass von Strafbefehlen gegen den 50-Jährigen beantragt. Vorgeworfen wird dem gebürtigen Deutschen, der seit 2015 für Österreich startet, "aktives Barren" im Mai 2023.

Verbotene Methode beim Überwinden eines Hindernisses

Bei dieser in Deutschland verbotenen Methode wird einem Pferd beim Überwinden eines Hindernisses ein Stab gegen die Beine geschlagen, damit es höher springt. Kühner weist die Vorwürfe entschieden zurück, es wurde die Einstellung des Verfahrens beantragt.

Der Österreichische Pferdesportverband (OEPS) unterstützt seinen besten Springreiter und erklärte am Donnerstag in einer schriftlichen Stellungnahme an die APA:

"Der OEPS kann aufgrund sämtlicher Wahrnehmungen im Zuge der jahrelangen Zusammenarbeit mit Max Kühner bestätigen, dass die Haltung, Ausbildung und Vorstellung seiner Pferde höchster Qualität entspricht. Es besteht aufgrund seiner einwandfreien Einstellung zum Sportpartner Pferd kein wie immer gearteter Anlass davon auszugehen, dass er tierschutzwidrige Methoden im Training anwendet, oder in der Vergangenheit angewendet habe."

"Das wurde jetzt bewusst gestreut"

Derzeit laufen noch Stellungnahmefristen, eine Prognose, ob und wann es zur Hauptverhandlung kommen wird, sei nicht möglich, hieß es vom Starnberger Amtsgericht. "Es ist davon auszugehen, dass vor Mitte September 2024 keine weiteren neuen Auskünfte in dieser Sache erteilt werden können", teilte ein Sprecher des Amtsgerichts der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" (FAZ) mit.

Elisabeth Max-Theurer, Vizepräsidentin des Österreichischen Olympischen Komitees und OEPS-Präsidentin, kritisierte am Abend im APA-Gespräch die lange Ermittlungsdauer, denn das belaste auch den Reiter. "Dass eine Aufklärung notwendig ist, das ist klar", meinte sie. Im Fall von Max sei es ein ungeklärter Zustand, man müsse warten, ob eine Verhandlung stattfindet."

Warum man nicht versucht habe, die Causa vor den Olympischen Spielen zu klären? "Das wurde jetzt bewusst gestreut und ganz bewusst gemacht. Vielleicht sind es auch Neider von Max, weil der Nummer drei der Welt ist und absolute Medaillenchancen hat."

Dem Weltreiterverband FEI ist der Fall bekannt, er sammelt nach Angaben von Chef-Veterinär Göran Akerström derzeit Informationen, berichtete die dpa. Wenn sich der Verdacht erhärte, werde ein Verfahren eingeleitet. Der Österreichische Verband erklärte am Abend, das es bisher keine Anfrage um Stellungnahme der FEI gibt. Sobald diese eintreffe, wolle man eine solche abgeben.

"Ein wirklich guter Springreiter braucht so etwas gar nicht"

Max-Theurer ist sich sicher, dass Kühner sich nichts zuschulden kommen habe lassen. "Ein wirklich guter Springreiter braucht so etwas auch gar nicht, deshalb bin ich mir sicher. Max hat ein super Auge, er kann genau abmessen und weiß, wo das Pferd abspringen und landen muss."

Der Reitsport geriet Anfang der Woche bereits in die Negativ-Schlagzeilen. Die dreifache Dressur-Olympiasiegerin Charlotte Dujardin wurde von der FEI suspendiert, weil auf einem Video zu sehen ist, wie sie einem Pferd mehrfach mit der Peitsche auf die Beine schlägt. Sie selbst hatte sich reumütig gezeigt und von einer Fehleinschätzung gesprochen.

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