Paris hat noch einmal sich selbst und seine Olympischen Spiele gefeiert.
Mit der Schlussfeier, die einige dystopische künstlerische Elemente, aber auch viel Starpower aufbot, fiel am Sonntag der Vorhang. IOC-Präsident Thomas Bach erklärte die Sommerspiele der XXXIII. Olympiade um 23.58 Uhr für beendet.
Zuvor war der Fokus auch bereits auf die nächsten Sommerspiele 2028 in Los Angeles gewandert, die auch mit Starpower aus dem Showbusiness punkten wollen.
"Wir waren in diese Spiele verliebt"
Im Stade de France verfolgten 71.500 Zuschauer die mehr als dreistündige Zeremonie. "Es waren vom Anfang bis zum Ende sensationelle Spiele. Frankreich hat eine wunderbare Bühne bereitet", meinte Bach, der eine "Kultur des Friedens" propagierte.
Zwischen dem IOC-Chef und Staatspräsident Emmanuel Macron hatte es eine herzliche Umarmung gegeben. "Wir waren in diese Spiele verliebt", erklärte Organisationschef Tony Estanguet.
Waren die Sommerspiele 2021 in Tokio und die Winterspiele 2022 noch unter dem Einfluss der Corona-Pandemie gestanden, wurde in Paris die Rückkehr eines echten Sportfestes gefeiert. Dem wurde auch bei der Schlussfeier Rechnung getragen. 9.000 Athletinnen und Athleten sowie Betreuer waren im Stadion. Zwischenzeitlich stürmten einige davon die Bühne, feierten mit der französischen Band Phoenix, und verließen diese erst nach mehrmaligem Hinweis der Veranstalter.
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Zuerst marschierten die Fahnenträger-Duos ein. Für Österreich waren es die Segel-Olympiasieger Lara Vadlau und Lukas Mähr, die ihre Goldmedaillen vom 470er-Bewerb um den Hals trugen. Rund ein Viertel der österreichischen Olympia-Teilnehmer ließ sich die Show nicht entgehen. 19 Athleten und inklusive Betreuern 51 Personen umfasste die Abordnung. Mit Kitesurf-Olympiasieger Valentin Bontus sowie den Kletterern Jakob Schubert und Jessica Pilz, die jeweils Bronze geholt hatten, waren noch weitere drei Medaillengewinner anwesend.
Tom Cruise seilte sich von der Stadionfassade ab
Sie sahen eine dystopische Showeinlage, in der eine Welt ohne Olympische Spiele stilisiert wurde. Aber auch Sportlerinnen und Sportler standen noch einmal im Mittelpunkt. Dem Erfolgreichsten der Spiele in Paris war es vorbehalten, die Olympische Flamme mit einer Laterne aus dem Garten beim Louvre, wo das Feuer die vergangenen 16 Tage gebrannt hatte, ins Stadion zu bringen. Dort wurde Leon Marchand mit Sprechchören gefeiert, ehe die Flamme erlosch. Der Lokalheld hat in seiner Heimatstadt viermal Gold und einmal Bronze gewonnen.
Für die USA trug seine Schwimm-Kollegin Katie Ledecky die Fahne, die in Paris mit ihrer neunten Goldmedaille zur Nummer drei der ewigen Olympia-Bestenliste avanciert ist. Die olympische Flagge nahm Bürgermeisterin Karen Bass für Los Angeles entgegen, auch Turn-Heldin Simone Biles wirkte an der Zeremonie mit.
Zum Abschluss gab es einen Vorgeschmack auf die Spiele 2028 in Hollywood: viel Starpower. Die US-Nationalhymne performte R&B-Star H.E.R., Filmheld Tom Cruise seilte sich von der Stadionfassade ab und nahm Biles die Flagge aus der Hand, um sie aus dem Stadion zu bringen.
In einem Videozuspieler wurden Sportstätten und Stars von Los Angeles gezeigt. Dort traten am Strand in Venice die Red Hot Chili Peppers und die Singer-Songwriterin Billie Eilish, ehe die Rap-Legenden Snoop Dogg und Dr. Dre den Schlusspunkt setzten.