Top-Favoriten auf Gold waren Lara Vadlau und Lukas Mähr bei den Olympischen Spielen 2024 in der erstmals als Mixed-Bewerb ausgetragenen 470er-Klasse nicht.
Aber einmal mehr ist es der Segelverband, der die Olympia-Bilanz Österreichs retten muss.
Damit die beiden Sportler in den vergangenen drei Jahren auf das gemeinsame Ziel in Marseille hinarbeiten konnten, hatte es das Zusammenspiel von "1.000 Puzzleteilen" benötigt.
1. Gold! Medaillenspiegel Olympia 2024>>>
Vom Material über die Trainer, psychologischer Betreuung, Meteorologie bis hin zum wochenlangen Training an der olympischen Wettkampfstätte waren es viele Faktoren, welche die Goldmedaille ermöglichten.
Das Gold-Material im Dornröschenschlaf
So zeichnete sich etwa früh auf dem gemeinsamen Weg ab, welches Material das beste für die Medaillen-Mission wäre. Und das wurde aufgespart.
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Da ist das Ding! So feiern Vadlau/Mähr die Gold-Medaille
"Wir haben schnelles Material. Und wir haben ein Ziel: Eine Medaille bei den Olympischen Spielen. Also haben wir es vor zwei Jahren zur Seite gelegt. Das hat unseren Weg bei den Welt- und Europameisterschaften nicht einfacher gemacht, weil wir nicht den Speed hatten, den wir wollten", verriet Lara Vadlau, dass ein Trumpf lange stecken blieb.
Auserkorenes Segel und Mast schlummerten seither in einem Container des Segelverbands, ehe sie auf das neue Boot "Furiosa" geschnallt wurden. So getauft von Vadlaus Ex-Segelpartnerin Jolanta Ogar, bekamen es die jetzigen Olympiasieger erst vor rund vier Monaten für die finale Phase der Vorbereitung.
Marseille schon in- und auswendig gekannt
Die dann auch schon in Marseille stattfand. Ein wichtiger Baustein, um sich richtig auf die Bedingungen einzustellen.
"Wir haben so viel Zeit wie möglich hier verbracht, die Bucht so gut wie möglich kennengelernt. Das war einer der Gründe, warum wir uns mit den wechselnden Bedingungen hier so wohlgefühlt haben", war sich Lukas Mähr sicher.
Die Top-Vorbereitung in diesem Bereich ging auch auf das Konto von Elena Cristofori: "Sie ist die Allerbeste, hat uns auf alles vorbereitet. Dadurch sind wir Allrounder geworden", lobte Vadlau die OeSV-Meteorologin.
Das goldgekrönte Material wird für Los Angeles 2028 aufbewahrt, sei es erneut für Vadlau/Mähr oder ein anderes Duo. So wird es seit "Segler-Generationen" im OeSV gehandhabt.
"Das ist bei uns super cool: Wie viel Know-how drinsteckt. Die Erfahrung wird aufgeschrieben und bewahrt", so Mähr.
Auch, wenn die Sache mit dem Boot - die alle in Handarbeit hergestellt werden - reine, für Außenstehende schwer zu erklärende Gefühlssache wäre.
Der "Medal Maker" nimmt die Probleme
Eine weitere, eher kurzfristige Entwicklung zählte das Gold-Duo als Erfolgsfaktor auf: Der Wechsel von Trainer Gustavo Martinez auf Morgan Reeser.
Der US-Amerikaner übernahm erst im Frühjahr das Coaching für Vadlau und Mähr. Und hält ihnen den Rücken frei.
"Es gibt nichts, worauf er nicht vorbereitet ist. Er bringt unglaubliche Ruhe und den richtigen Fokus rein. Er macht eigentlich nichts Spezielles, aber alles, was man sich als Sportler erwartet - er nimmt uns die Probleme weg", beschrieb Vadlau.
Am Ende waren es viele Köche, die den Gold-Brei mitkochten und eben nicht verdarben. Der Olympiasieg war ein Team-Erfolg - nicht nur zwischen dem Duo am Boot.
"Es gibt zu viel zu organisieren - ganz besonders bei Olympia. So viele Regeln. Aber wir haben immer gewusst, was wir tun müssen, worauf der Fokus liegt. Erst dadurch konnten wir unsere Performance bringen - durch das große Team hinter uns", unterstrich Vadlau.
Großes Team, noch größere Wirkung.