Sportler und Moderator - Paralympics-Schwimmer Andreas Onea kann sowohl als auch.
Seit einem schweren Autounfall in seiner Kindheit lebt der heute 32-Jährige ohne seinen linken Arm. Davon unterkriegen lassen hat sich der Zwettler aber definitiv nicht.
So entdeckte er durch die Therapie den Schwimmsport für sich, und verbucht mit den paralympischen Spielen in Paris bereits seine fünfte Teilnahme an solchen. Auch eine Medaille brachte Onea bereits mit nachhause, in Rio gewann er 2016 Bronze.
Über 100 Meter Brust reichte es am Freitag nicht für das Finale, über 200 Meter Lagen ging es am Sonntag unfassbar knapp her. Einen muss es immer erwischen, und das war Onea, der den Finallauf um läppische 33 Hundertstel auf Platz neun verpasste.
So bitter dieses knappe Ausscheiden ist, zieht der Schwimmer trotzdem positive Schlüsse aus seinen Auftritten in Paris.
"Es tut so weh"
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Andreas Onea: "Ich hätte sterben müssen"
"Du schlägst an, du weißt, das war unglaublich geil. Ich glaube, das war das beste Vorlaufrennen, das ich bei Paralympics je hatte auf 200 Lagen", so der 32-Jährige kurz nach seinem Lauf. Aber dennoch reichte es nicht: "Und dann schlagen die Typen an und es fehlen drei Zehntel aufs Finale und du bist der erste Ersatz und es tut so weh."
Vorwürfe macht sich Onea aber keine, mit seiner Leistung ist er trotz des knapp verpassten Finales durchaus zufrieden: "Ich habe nichts auf der Strecke liegen lassen. Ich habe echt alles gegeben. War ein super Rennen, taktisch super aufgegangen".
Hinterhertrauern will er den 33 Hundertsteln nicht, im Gegenteil. Er wagt bereits eine Kampfansage in Richtung der nächsten Paralympischen Spiele 2028 in Los Angeles: "Wir haben wirklich so viel weitergebracht jedes Jahr. Wenn ich das verfestigen kann, über noch einen Paralympics-Zyklus, dann kann ich auf jeden Fall in Los Angeles vorne mit dabei sein".
"Man muss den Parasport genauso wahrnehmen als Spitzensport, wo es brutal länger hergeht, wo die Leute mitgerissen werden, wo es emotional ist, wo es etwas zum Begeistern gibt. Und genau das passiert hier", meint er. Auch wenn es hart ist, ist sein knappes Ausscheiden dafür der beste Beweis.
"Werde hoffentlich so wenig Wasser wie möglich sehen"
"Die Franzosen haben hier Unglaubliches geleistet, um uns das zu ermöglichen, hier auf dieser Ebene dabei zu sein", lobt er zudem die Veranstalter.
Jetzt, wo das Abenteuer Paris beendet ist, geht es für den Zwettler in den wohlverdienten Urlaub, ehe es in seiner anderen Berufung, der Moderation, so richtig losgeht.
Eine Sache ist dabei ganz besonders wichtig - von Wasser hat er erst einmal genug: "(...) wir werden eine Woche mit der Familie ganz weg sein und dann werde ich hoffentlich so wenig Wasser wie möglich sehen".
Noch nicht vorbei sind die Wettkämpfe für Oneas Teamkollegen Janina Falk und Andreas Ernhofer, die beide noch mehrere Einsätze haben. Während Falk in ihrem ersten Auftritt das Finale verpasste, pausierte Ernhofer erkrankt.