Emotionale Achterbahnfahrt für Nico Langmann!
Bei den Paralympischen Spielen in Paris feiert das Tennis-Ass gegen den Koreaner Sung-Bong Hang den ersten Sieg auf dieser Ebene. Mit von der Partie: Zahlreiche Unterstützer aus der Heimat.
"Sowas erlebt man nicht alle Tage, ein bisschen Davis-Cup-Stimmung", freut sich der 27-Jährige kurz nach seinem großen Triumph. Family & Friends bejubelten und motivierten den Wiener das ganze Match über, ließen sich auch von der langen Regenunterbrechung und dem schnellen 0:6 im zweiten Satz nicht aus dem Konzept bringen.
Ob das der bisherige Höhepunkt seiner sportlichen Karriere ist? "Ja, 100 Prozent", muss Langmann nicht lange überlegen.
"Habe ein bisschen den Faden verloren"
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Das Match startete für den Österreicher nach Maß. 3:1-Führung, dann Regenunterbrechung, ein "kleines Schläfchen" und anschließend 6:2-Satzgewinn. "Ich habe ihm sozusagen mehr wehgetan, als er mir wehtun konnte", ist das Tennis-Ass mit seiner Darbietung im ersten Satz durchaus zufrieden.
Danach war das Momentum aber auf der Seite seines Kontrahenten, es ging Schlag auf Schlag. Mit 0:2-Rückstand ging ein knappes Game zum 0:3 verloren, daraufhin war der Koreaner im Aufwind unterwegs. "Ich habe mir selber das Kommando gegeben, 'Jetzt einen Gang zulegen', denn wenn man einen Satz gewinnt, kann es oft sein, dass man ein bisschen nachlässt, habe dann aber ein bisschen den Faden verloren", erklärt Langmann später.
Nach dem Ende des zweiten Satzes "habe ich dann einfach einen Restart in meinem Schädel gemacht". Und das mit Erfolg - der 27-Jährige schlägt seinen Gegner 6:2 und darf sich erstmals über einen Matchsieg bei den Paralympics freuen.
"Sind in f****** Roland Garros!"
Zur Feier des Tages geht es für Langmann und seinen Anhang nach seinem Regenerationsprogramm ins Österreich-Haus, das Bier bleibt aber im Kühlschrank, wie er lachend klarstellt. Am Sonntag ist er bereits wieder im Einsatz, sowohl im Doppel mit Josef Riegler, als auch im Einzel.
In Zweiterem trifft der Österreicher nun auf den ehemaligen Weltranglistenersten Maikel Scheffers aus der Niederlande - Nummer 15 auf der Setzliste. Kein Unbekannter also.
Die Hoffnung auf einen größeren Court - als Nummer zehn in Runde eins - ist da also durchaus berechtigt, wobei "ganz ehrlich, hier ist jeder Court geil, wir sind in f******* Roland Garros!". Freund Dominic Thiem, der in Roland Garros auch zweimal im Finale stand, wünschte Langmann vor dem Spiel auch noch alles Gute, wie er verrät.
Riegler: "Bin bitter enttäuscht"
Doppelpartner Josef Riegler musste sich Suresh Dharmasena geschlagen geben und ist somit aus dem Einzelbewerb ausgeschieden. Die Enttäuschung ist beim Niederösterreicher natürlich groß.
"Ich bin bitter enttäuscht jetzt nach der Niederlage, weil ich gesehen habe, dass mehr drinnen gewesen wäre. Ich habe meine Trainingsleistung einfach nicht ins Match rüber gekriegt", ist sein erstes Fazit nach dem Spiel. Ganz unzufrieden ist er mit seiner Leistung aber nicht.
Im zweiten Satz führte Riegler mit 2:0, konnte ein 40:15 aber nicht verwerten. "Das muss ich machen, dann breche ich ihn vielleicht", ärgert er sich.
Immerhin hat Josef Riegler im Doppel gemeinsam mit Nico Langmann nochmal die Chance, seine Leistung voll abzurufen.