Das Rad-Straßenrennen hat Österreichs Team bei den Paralympischen Spielen in Paris die vierte Medaille gebracht.
Nach der gestrigen Silbermedaille im Rad-Einzelzeitfahren fuhr der Steirer Thomas Frühwirth auch im Straßenrennen zur Silbermedaille. Wie schon am Mittwoch musste sich Frühwirth, bei regnerischen Bedingungen, dem Niederländer Jetze Plat geschlagen geben.
Lange hielt der Steirer gut mit dem Dominator mit, auf den letzten vier Kilometern musste er ihn aber ziehen lassen. Im Ziel fehlten ihm 31 Sekunden auf Gold.
Die Freude war Frühwirth nach dem Rennen deutlich anzumerken: "Es ist wieder perfekt gelaufen. Gegen den Jetze keine Chance, aber unglaublich. Zwei Tage vor dem Zeitfahren wusste ich noch nicht einmal ob ich starten kann. Jetzt stehe ich mit zweimal Silber da, ohne Worte."
Weiters sagte er: "Eine Ehre, gegen den Jetze zu fahren. Er hat gestern noch angekündigt, dass das heute sein letztes Handbike-Rennen werden wird. Sollte es wirklich so sein, war es eine Ehre gegen ihn zu fahren. Ohne ihn wäre ich jetzt vermutlich vierfacher Paralympics-Sieger und fünffacher Weltmeister, weil ich immer Zweiter hinter ihm geworden bin."
Für den 43-jährigen Routinier ist es bereits die fünfte Silbermedaille bei Paralympics.
Gritsch auf Rang sechs
Der zweite österreichische Teilnehmer, Alexander Gritsch, konnte erneut nicht in den Medaillenkampf eingreifen. Der 42-jährige Tiroler belegte nach Rang acht im Zeitfahren diesmal mit mehr als 13 Minuten Rückstand Rang sechs, auf Bronze fehlten fast acht Minuten.
Svetlana Moshkovich wurde im gemeinsamen Handbike-Straßenrennen der Klassen H1 bis H4 Siebente. Der Rückstand der gebürtigen Russin auf Silber und Bronze betrug nach 28,4 regennassen Kilometern 42 Sekunden.
"Ich habe im letzten Anstieg noch um das Podium gekämpft, aber die anderen waren bergauf einfach stärker. Es ist bitter, bis zum Schluss dabei zu sein und dann doch nicht die Körner zu haben. Aber ich bin stolz auf meine Leistung, in meiner H4-Klasse bin ich Zweite", sagte Moshkovich, die 2012 für Russland Bronze geholt hatte. Die Tirolerin Cornelia Wibmer fuhr im 15-köpfigen Feld auf Rang elf.
Marinkovic im Diskus hinter den Medaillenrängen
Im Stade de France fehlten Bil Marinkovic im Diskuswurf der F11-Klasse rund eineinhalb Meter auf die Medaillenränge. Der erblindete Wiener kam bei seinem besten Versuch auf 38,14 Meter und wurde bei kniffligen Nässeverhältnissen Sechster.
Der 51-Jährige bestritt seine bereits siebenten Paralympics. 2004 gewann er Gold im Speerwurf, 2012 Bronze mit dem Diskus. "Es waren irrsinnig schwierige Bedingungen, aber mit meiner Saisonbestleistung bin ich sehr zufrieden. Ich bin so traurig, ein Meter hat gefehlt, es war so knapp", sagte Marinkovic, der auch 2028 in Los Angeles noch dabei sein möchte. "Es ist noch alles möglich, ich möchte auf jeden Fall weitermachen."