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Langmann trotz Out positiv: "Kann mir niemand mehr nehmen"

Nach seinem Out zeigt er sich von der Unterstützung seiner mitgereisten Delegation überwältigt, und bleibt auch trotz nicht immer fairen Bedingungen positiv.

Langmann trotz Out positiv: Foto: © GEPA

Mit einem 4:6, 1:6 gegen den einstigen French-Open-Gewinner und Weltranglistenersten Maikel Scheffers (NED) verabschiedet sich Nico Langmann in Runde zwei des paralympischen Tennis-Einzels.

Trotzdem ist der 27-Jährige alles andere als unzufrieden, vor allem im ersten Satz ging es Schlag auf Schlag, lange war es ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Viele Games gingen über Einstand, oft auch mit Vorteil Langmann, den er aber nicht immer nutzen konnte. "Aber ich glaube, dass ich mit einer soliden Leistung, die ich heute schon gezeigt habe, doch recht knapp dran war", lautet die Einschätzung des Wieners.

"Und hätte ich in gewissen Momenten ein Quäntchen mehr Gelingen gehabt, weil ich habe es mir vorgenommen, den Winner zu schlagen, er ist halt dann im Netz gelandet. Dann wäre es, glaube ich, nochmal spannender geworden und dann vielleicht sogar in meine Richtung ausgeschlagen", fügt er hinzu. Er haderte mit seiner Chancenverwertung, die ihm vor allem in Satz eins den einen oder anderen Punkt gekostet hat.

Freude überwiegt: "Kann mir niemand mehr nehmen"

Bis zum 1:3 in Satz zwei war Langmann wieder gut dabei, führte bei Aufschlag Scheffers noch mit 30:0. "Lustig, ich fand da genau zu der Phase bei 0:2, dass ich dann fast mein bestes Tennis gespielt habe", so Langmann. Ein paar Bälle habe er dann nicht mehr so klar getroffen, was seinem Kontrahenten dann natürlich auch Aufwind gegeben habe.

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Trotz dem bitteren Ausscheiden überwiegt die Freude, immerhin konnte Langmann seinen ersten Sieg auf paralympischer Ebene, und das mit einem mitgereisten Fanklub von gut 50 Leuten, die vom ersten bis zum letzten Schlag für hervorragende Stimmung sorgten, feiern. "Das ist natürlich ein Tag, den ich bis ans Ende meiner Karriere, bis ans Ende meines Lebens mitnehmen werde. Das kann mir jetzt niemand mehr nehmen."

"Aber genau das, dass so viele Menschen, die mir wichtig sind, sich die Zeit nehmen, den Aufwand betreiben, alles möglich machen, dass sie herkommen und mich unterstützen, das ist halt echt surreal. Das kann man von niemandem erwarten, dass so viele Menschen das machen", zeigt er sich dankbar.

"Fair ist es nicht"

Ein weiterer Faktor muss ebenfalls herausgehoben werden. Klarerweise gibt es im Tennis viele Dinge, die sich am Ende auf den Ausgang eines Spieles auswirken. Gerade beim Rollstuhl-Tennis, wo es nur eine Klasse gibt, und somit verschieden starke Behinderungen gegeneinander antreten, da es nur eine Klasse gibt, ist es nicht für jeden Teilnehmer gleich fair.

"Es ist so, dass in den 48 Herren, die hier sind, zwei eine ähnlich starke Behinderung haben wie ich. Und alle anderen sind weniger oder geringer eingeschränkt, die dann natürlich physisch einen Vorteil haben", erklärt auch Nico Langmann, der von der Mobilität her oft Nachteile gegenüber seinem Gegner hat. Umso beeindruckender, dass er auch gegen einen einstigen Topspieler wie Scheffers, der das Tennis auch im Alter nicht verlernt hat, lange mitspielen konnte.

Trotz den vielleicht nicht immer ganz fairen Verhältnissen bleibt der 27-Jährige positiv: "Sicher, fair ist es nicht. Aber ich hole das Beste aus mir raus und das ist alles, worauf ich mich fokussieren kann."

Am Sonntagnachmittag schlägt er dann gemeinsam mit Josef Riegler im Doppel-Bewerb auf, wo er wieder auf die lautstarke Unterstützung seiner mitgereisten Familie und Freunde zählen kann.

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