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ÖPC kann zwei Rio-Medaillen nicht wiederholen

Speerwerferin Eder und Tischtennisspieler Gardos scheitern knapp:

ÖPC kann zwei Rio-Medaillen nicht wiederholen Foto: © GEPA

Die Paralympics-Medaillenserie von Speerwerferin Natalija Eder ist gerissen.

Die Leichtathletin kommt im Olympia-Stadion von Tokio zwar auf ihre Saisonbestweite von 37,92 m, das reicht aber nur zu Rang vier.

Tischtennisspieler Krisztian Gardos wird in der MS10-Klasse Fünfter, der Tiroler unterliegt im Viertelfinale dem Montenegriner Filip Radovic 1:3 (-8,-8,12,-8).

Die Schwimmer Andreas Onea und Andreas Ernhofer werden über 200 bzw. 150 m Lagen Neunter bzw. Zehnter.

"Vielleicht hat die Aggressivität gefehlt"

ÖPC-Fahnenträgerin Eder holte sowohl 2012 in London als auch 2016 in Rio de Janeiro die Bronzemedaille, auf das Medaillen-Triple fehlen ihr nun 1,09 m. "Auf der einen Seite bin ich zufrieden mit meiner Weite, aber natürlich tut der vierte Platz weh", sagt die Steirerin. "Ich habe versucht ruhig zu bleiben, weil wenn man oben verkrampft, fliegt der Speer gar nicht. Aber vielleicht war ich zu ruhig. Es hat ein bisschen die Aggressivität gefehlt. Technisch hat es grundsätzlich gut gepasst."

Ein Faktor sei auch die Hitze, meint die 41-Jährige: "Die Bedingungen waren heute extrem. Wir haben zwischen den Würfen nasse Handtücher und Eis aufgelegt, aber man schafft es nicht, den Körper runter zu kühlen." Als Ausrede will Eder das aber nicht verstanden wissen: "Es ist für alle gleich!"

Gold geht an die Usbekin Notsimachon Kayumova mit 42,59 m, Silber an die chinesische Weltrekordlerin Yuping Zhao (41,85 m), Bronze an die Belarussin Lisaveta Piatrenka (38,99 m).

Enges Match bleibt ohne Happy End

Gardos holte vor fünf Jahren ebenso Bronze, nach Gruppenplatz zwei bleibt er diesmal in der Runde der letzten acht hängen.

"Leider ging mein Medaillentraum nicht in Erfüllung. Es waren lange fünf Jahre und ich bedanke mich beim ÖPC für die Unterstützung", sagt der 46-Jährige. "Jetzt blicke ich nach vorne und hoffe ich auf meine erste EM-Medaille." Gegen Radovic habe er zu viele Fehler gemacht, meint Gardos.

Im zweiten Satz lässt er eine 5:4-Führung ungenutzt, den zweiten Durchgang entscheidet er nach einem 7:0-Run mit seinem dritten Satzball für sich. Bei 8:8 im vierten Satz scheint das Match offen, Durchgang und dann das Match der MS10-Klasse gehen aber verloren.

"Krisztian lieferte sein bestes Match in Tokio ab", sagt Chefcoach Clemens Gal. "Aber leider konnte er das Momentum im vierten Satz nicht nützen."

Der Gegner habe jeden Punkt - auch jeden Kantenball - gefeiert, als wäre es der Matchball gewesen. Gal: "Das ist im Tischtennis äußerst unangebracht und sorgte zusätzlich für Unruhe."

Gardos freilich nimmt bereits die Paralympics Paris 2024 ins Visier. "Meine Frau träumt von Paris - diesen Wunsch möchte ich ihr erfüllen."

Onea scheitert hauchdünn

Onea fehlten im Aquatics Centre in 2:31,03 Min, 0,95 Sek. auf den Finaleinzug, die Enttäuschung war groß. "Ich hätte Rekord schwimmen müssen, um reinzukommen, habe auf die Explosion in der Vormittagssession gehofft, aber sie ist nicht gekommen", erläuterte Onea.

"Ich bin eher der Typ, der am Nachmittag schnell ist." Für ihn geht es nun noch am Donnerstag über 100 m Delfin, die Planungen für Paris 2024 haben schon angefangen.

Ernhofer schlug in seinem dritten Tokio-Bewerb in 2:51,58 Min. an. "Ich bin zufrieden, es war die zweitbeste Zeit, die jemals ein Österreicher über diese Distanz geschwommen ist", wusste der Niederösterreicher.

"Aber es ist auch ein perfektes Beispiel, wie nahe Freud und Leid zusammenliegen, wenn man dann um ein paar Zehntel am Finale vorbei schwimmt." Onea wie Ernhofer waren für die Finalsession Ersatz-Schwimmer.

Rollstuhl-Doppel feiert Auftaktsieg

Im Rollstuhl-Tennis gab es einen Auftakterfolg für das Männer-Doppel Thomas Flax/Nicolas Langmann, das sich nach 2:30 Stunden 3:6,6:4,7:5 gegen die Spanier Enrique Siscar/Francesc Tur durchsetzte.

"Dieser Moment, als wir den Sieg fixiert haben - Gänsehaut pur. In diesem Spiel war alles drin - Schweiß, Schmerzen und auch Tränen. Man kann es kaum in Worte fassen", sagte Langmann nach dem Marathon-Match. Martin Legner/Josef Riegler mussten sich indes in der ersten Runde Im Ho- won/Oh Sang-ho aus Südkorea mit 1:6,3:6 geschlagen geben.

Im Dressur-Teambewerb waren am Samstag Einzel-Silbermedaillengewinner Pepo Puch mit Sailor's Blue (74,909 Prozent) und Julia Sciancalepore mit Heinrich IV (72,643) im Einsatz, am Sonntag folgt Bernd Brugger mit Bellagio.

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