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Paralympics: Und plötzlich stand ich neben Jürgen Klopp

Endlich Sport! An meinem dritten Tag in Paris starteten die Paralympics-Wettkämpfe. Es wurde viel gejubelt, aber auch Tränen vergossen.

Paralympics: Und plötzlich stand ich neben Jürgen Klopp Foto: © GEPA

Abenteuer Paralympics 2024 - Kapitel 3.

Heute ging es auf den Sportstätten erstmals ums Eingemachte. Dabei startete der Tag gar nicht mal so gut. Um 9:30 Uhr läutete mein Wecker, nachdem es am Vortag noch etwas später geworden ist. Ich checke also noch im Bett liegend meine Nachrichten und sehe die Hiobsbotschaft, dass Andreas Ernhofer erkrankt für den heutigen 50-Meter-Brust-Finallauf ausfällt.

Das Glück scheint aktuell noch nicht so auf der rot-weiß-roten Seite zu sein. Gestern Strobl, heute Ernhofer - jetzt reicht es aber langsam mit schlechten Nachrichten, finde ich.

Produktiver Vormittag im Hotel

Nach einem produktiven Vormittag, wo ich unter anderem eine Geschichte zu Para-Tennis-Ass Nico Langmann fertiggestellt habe (Nico Langmann: "Spiele das beste Tennis meines Lebens" hier nachlesen >>>), holte sich ein Teil meiner Gruppe, inklusive mir, die das Frühstück dem Ausschlafen zuliebe gestangelt hat, bei einer Bäckerei nahe unseres Hotels hausgemachte Baguette-Sandwiches. Es war wirklich köstlich, und extrem sättigend. Bis zum Österreich-Haus brauchte ich mal nix.

Im Anschluss an das Mittagessen in der Lobby machte ich mich in meinem Zimmer nochmal an die Arbeit, ehe ich mich schon für den Ausflug in die Badmintonhalle, wo Henriette Koosz ihr Auftaktmatch bestreiten sollte, fertigmachte. Nach gut einer halben Stunde Autofahrt, ein paar Sicherheitskontrollen und Treppen betraten wir dann die Halle.

"Wow, die ist ja Mörder!", war so ungefähr mein erster Gedanke. Eine wirklich große, toll beleuchtete Halle mit vier Courts in ihrer Mitte. Die Presseplätze, die meine Kollegen und ich ergatterten, waren übrigens top, genau in der Mitte, das Geschehen hatten wir also stets im Blick.

Bevor es sportlich losging, hat mich auch die Dance-Cam auf den zahlreichen Video-Walls in der Halle unterhalten. Gott sei Dank erwartete die Regie keine Tanzeinlage von mir, das blieb die Aufgabe der Zuschauerinnen und Zuschauern auf den Rängen.

Viel Jubel, Emotionen und beeindruckende Leistungen

(Artikel wird unterhalb fortgeführt)

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Während ich in der Halle saß und diese Zeilen in die Tasten haute, füllten sich die Ränge in der Halle zunehmend, die Stimmung war natürlich ebenfalls sehr gut - als die Französin die Halle betrat, konnte man auf jeden Fall von Gänsehautstimmung sprechen.

Am meisten umjubelt war selbstverständlich das Match der Französin am Court neben Henriette Koosz. Die Österreicherin lieferte sich mit ihrer koreanischen Kontrahentin im ersten Satz lange ein enges Match, musste in der Schlussphase aber doch etwas abreißen lassen und verlor mit 18:21. In Satz zwei tut sich die Niederösterreicherin schwerer, unterliegt am Ende mit 12:21. Am Freitag wartet in Gruppenspiel zwei die Europameisterin.

Nur wenige Minuten nach der Auftaktniederlage flossen bei der 44-Jährigen sogar ein paar Tränen (hier nachlesen >>>).

Für mich persönlich war es mit vier Matches gleichzeitig schwer, mich nur auf ein Spiel zu konzentrieren. Denn auf jedem Court wurde gefightet, was das Zeug hält. Unglaublich zu sehen, was diese Frauen trotz diverser Einschränkungen leisten. Zur Enttäuschung der französischen Fans hat die umjubelte Lokalmatadorin nach deutlichem Satzgewinn zu Beginn noch verloren.

Jürgen Klopp im "House of Friends"

Das große Highlight für mich als eingefleischten Fußball-Fan folgte dann aber am Abend im "House of Friends" von Österreich und Deutschland. Nach einem hervorragenden Abendessen und gemütlichen Beisammensein hieß es plötzlich "Kloppo kommt".

Jürgen Klopp? DER Jürgen Klopp? Ich glaube, ich kann für viele sprechen, wenn ich sage, dass das ein absoluter Fan-Moment war. Ich meine, wer trifft schon mal einfach Jürgen Klopp, gerade jetzt, wo er sich eine Pause vom Fußball gönnt?

Natürlich war der Ansturm auf den Star-Trainer groß, doch tatsächlich habe ich es geschafft, ein Foto mit ihm zu ergattern. Für journalistische Fragen war er zwar nicht zu haben, aber der Fußball-Fan in mir, der ich seit Anfang meines Lebens bin, wusste gar nicht, wohin mit den Glücksgefühlen. So ehrlich muss man sein.

Aber genug mit der Schwärmerei: Klopp ist hier nämlich als Botschafter der paralympischen Bewegung und unterstützt zudem seinen für Neuseeland antretenden Freund Wojtek Czyz.

Ein unfassbares Erlebnis für mich persönlich, was ich wohl nie vergessen werde. Was für ein Tag!

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