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Paralympics Tag 1: Wenn Rivalität in den Hintergrund rückt

Zusammenhalt - im Sport eine Sache, die meist verstärkt teamintern verspürt wird. Doch bei den Paralympics ist es anders:

Paralympics Tag 1: Wenn Rivalität in den Hintergrund rückt

Bienvenue à Paris!

Nur kurze Zeit, nachdem die Olympischen Spiele ihr Ende gefunden haben, geht es in Frankreichs Hauptstadt bereits sportlich weiter: die Paralympics stehen vor der Tür.

Am Dienstag hieß es für mich: "Au Revoir Vienne, Bonjour Paris!" Um 9 Uhr läutete mein Wecker, und ehe ich mich versah, saß ich bereits im Flieger nach Paris.

Es war ein angenehmer, erster Flug meines Lebens, ohne Turbulenzen. Bereits unmittelbar vor dem Boarding gab es für uns Journalisten die Gelegenheit, Gespräche mit einigen der paralympischen Sportler Österreichs, darunter Thomas Frühwirth oder Wolfgang Steinbichler, die gemeinsam mit uns den Weg nach Frankreich antraten, zu führen.

Wie schon vom Vorbereitungstermin gewohnt, begegneten diese uns auch am Flughafen Schwechat herzlich und standen uns für etwaige Fragen zur Verfügung. Ein Gefühl der Zusammengehörigkeit, irgendwie. Gut zwei Stunden später erreichten wir bereits Paris und wurden von fleißigen Freiwilligen empfangen, die uns direkt zur Akkreditierungsstelle jagen wollten, noch ohne Gepäck.

Nach längerem Warten waren dann auch die Koffer da, das Abenteuer Paralympics konnte endlich starten.

Eine Stadt im Sportfieber

(Artikel wird unterhalb fortgeführt)

Das olympische Fieber ist jedenfalls in ganz Paris zu spüren, die Stimmung im Paralympic Team Austria ist grandios, egal ob Sportler, Betreuer oder Medienteam - es ist harmonisch, und stets gut gelaunt.

Bunte Dekorationen zieren weiterhin die Stadt, das Stade de France machte bereits beim Vorbeifahren mächtig Eindruck. Ein weiteres Highlight sind berühmte Sportstätten wie Roland Garros oder das Schloss Versailles, welche freilich auch bei den paralympischen Spielen Austragungsorte des Tennis- und Dressurturnier sein werden.

Man hat in Paris nicht nur das Gefühl, dass die Paralympics die Wertschätzung erhalten, die sie auch verdienen. Es ist so, zahlreiche Zuschauer werden etwa erwartet. Es wartet ein Sportfest für jedermann. Außerdem von Vorteil: die Nähe zur Heimat.

Nach den von Corona geplagten Spielen in Tokio ist Paris nicht nur davon erlöst, sondern auch in unmittelbarer Nähe zu Wien. Gute eineinhalb Stunden hat der Flug gedauert, eine machbare Distanz für Familie, Freunde und natürlich Fans.

Österreich und Deutschland - wenn eine Rivalität keine Rolle spielt

Nach dem Validieren der Akkreditierung wurden wir zum Essen ins "House of Friends", also dem gemeinsamen Haus des österreichischen und deutschen paralympischen Teams eingeladen, mit dabei unter anderem auch ÖPC-Präsidentin Maria Rauch-Kallat. Und das mit eindrucksvoller Kulisse:

 

Vielleicht mag man sich jetzt denken: "Österreich und Deutschland, Freunde?" - doch das spielt hier keine Rolle. Es ist ein toller, freundschaftlicher Umgang miteinander - eine Sache, die mich am paralympischen Sport extrem begeistert.

Natürlich ist man sportlich gesehen Konkurrent, doch abseits der Rennstrecken, Schwimmbecken oder Tennis-Courts, wenn es wirklich um alles oder nichts geht, spielt das keine Rolle. Selbst da herrscht ein unfassbar respektvoller und fast kollegialer Umgang miteinander.

Während der erste Tag hier in Paris also mit hervorragendem Speis und Trank des Modul Wien sowie ausgezeichneter Gesellschaft ausklang, richtet sich der Fokus nun langsam aber sicher den Sportlerinnen und Sportlern, die bei den paralympischen Spielen um die Medaillen kämpfen werden.

Am Mittwoch steigt die große Eröffnungszeremonie, mit der der Startschuss für die Paralympics 2024 offiziell fällt. Das sind die Fahnenträger des 24-köpfigen ÖPC-Teams >>>

Ein kurzer Rückblick: neun Medaillen durfte Team Österreich bei den vergangenen Sommerspielen in Tokio bejubeln, gleich sechs davon holten die Radsportler.

Heiße Eisen und mögliche Überraschungen

Auch heuer haben die heimischen Asse mit den Handbikern Thomas Frühwirth (2x Silber in Tokio) oder Alexander Gritsch (2x Bronze in Tokio) wieder zwei heiße Eisen am Start, nicht zu vergessen der junge Bahnradler Franz-Josef Lässer.

Im Triathlon ist mit Florian Brungraber ebenfalls ein Medaillengewinner von 2020 am Start, ebenso wie der Reiter Pepo Puch, mit dem auch in Paris wieder zu rechnen ist.

Doch auch Teilnehmern und Teilnehmerinnen wie Andreas Onea (Schwimmen), Svetlana Moshkovich (Handbike) oder Natalija Eder (Speerwurf) hat Österreich einige ehemalige Medaillengewinner in den Reihen, die auch in der französischen Hauptstadt wieder voll angreifen werden.

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