Top-Resultate auf der WorldTour haben die Position von Rad-Profi Patrick Konrad gestärkt. Nach einem 7. Platz bei Paris-Nizza sowie zehnten Rängen im Baskenland und im Fleche Wallonne nimmt der 26-Jährige den Giro d'Italia am Freitag in Jerusalem als Co-Kapitän des Teams Bora-hansgrohe in Angriff.
"Mein Ziel ist ein Platz in den Top-10 der Gesamtwertung. Aufgrund meiner bisherigen Saisonleistungen bekomme ich Freiheiten. Das freut mich", erklärt Konrad gegenüber der APA.
Anders als der als Nummer 1 geltende Italiener Davide Formolo - der sich speziell auf die 101. Auflage des Giro vorbereitet hat - konnte sich Konrad die Form über die Rennen erarbeiten. "Ich hatte ein hartes Programm. Ob es für den Giro passt, wird sich herausstellen", meint der 16. Der Italien-Rundfahrt des Vorjahres.
Hätte er sich zu 100 Prozent auf die Gesamtwertung konzentriert, dann hätte er im Vorfeld ein bis zwei Höhentrainingslager absolviert, sagt Konrad.
Patrick Konrad setzt auch auf Etappen-Platzierungen
Wie Top-Favorit Christopher Froome, der nach einem Aufenthalt in der Höhe auf Teneriffa zur Tour of the Alps gekommen war. So peilt der seit August 2014 für den deutschen Rennstall fahrende Konrad zwar einen sehr guten Gesamtrang an ("Wenn alles optimal läuft"), setzt aber auch auf Tagesplatzierungen.
"Wenn ich auf Etappen sehr stark fahre, bin ich auch zufrieden." Im Vorjahr hatte sein diesmal durch eine Erkrankung im Vorfeld ausgebremster Teamkollege Lukas Pöstlberger sensationell die erste Etappe gewonnen.
Konrad steht zum vierten Mal vor der Herausforderung einer dreiwöchigen Rundfahrt. Die Lehrjahre hat der Niederösterreicher hinter sich. Er weiß, worauf es ankommt.
"Man muss jeden Tag voll konzentriert sein, sollte nicht stürzen, muss auf der Etappe richtig essen und danach gut regenerieren", nennt Konrad einige der wichtigsten Kriterien. Wichtig sei, dass man zu regelmäßigen Abläufen finde und abseits des Rennens keine Energie verschwende. Wenn man trotz der Strapazen den Spaß am Radfahren behalte, sei das optimal.
Auch Konrad ärgert das lange Warten im "Fall Froome"
Im Fall Froomes, der trotz eines bei der Spanien-Rundfahrt im September 2017 nachgewiesenen erhöhten Wertes des Asthmamittels Salbutamol laut Reglement starten darf, ärgert Konrad wie viele seiner Kollegen die lange Zeitspanne. "Ich kann nicht nachvollziehen, warum das so lange dauert. Ich hätte mir gewünscht, dass vor dem Giro eine Lösung gefunden wird", so Konrad.
Der Sohn des Wien-Marathon-Organisators Wolfgang Konrad hat im Giro den Oberösterreicher Felix Großschartner neben sich im Team und Christian Pömer als einen der zwei Sportlichen Leiter hinter sich im Betreuerauto.
Der 24-jährige Großschartner ist vor allem als Helfer von Formolo in den Bergen vorgesehen, hofft aber auf einer der 21 Etappen bis zum Ziel in Rom auch auf eine eigene Chance. "Wenn sie sich ergibt, werde ich sie auch nützen", sagte der Marchtrenker vor seiner zweiten großen Rundfahrt.
Georg Preidler unterstützt Thibaut Pinot
Preidler bestreitet mit 27 Jahren schon seine siebente dreiwöchige Rundfahrt und zum vierten Mal den Giro.
Nach dem Wechsel aus dem Team des Giro-Siegers Tom Dumoulin (NED) zum französischen Rennstall Groupama-FDJ unterstützt er diesmal als wertvoller Helfer in den Bergen den Mitfavoriten Thibaut Pinot (FRA). 2016 hatte der Steirer einen Etappensieg nur knapp verpasst und war Dritter geworden.