Die 101. Ausgabe der Giro d'Italia startet wie die Jubiläums-Rundfahrt im Vorjahr geendet hat - mit Tom Dumoulin im Rosa Trikot.
Der niederländische Vorjahressieger setzt sich auf der 1. Etappe, ein 9,7-km-Einzelzeitfahren in Jerusalem, um zwei Sekunden vor dem Australier Rohan Dennis durch und übernimmt damit die Gesamtführung.
Österreichs Vertreter verbuchen zum Auftakt drei Top-20-Plätze. Felix Großschartner (+31 Sekunden/Bora) landet auf Rang 14, Bora-Co-Kapitän Patrick Konrad und Groupama-Profi Georg Preidler (beide +34 Sekunden) belegen die Plätze 18 und 19.
Froome könnte historisches gelingen
Der Brite Christopher Froome, der beim Einfahren gestürzt war, kommt auf der 1. Etappe nicht über den 21. Rang hinaus. Der vierfache Tour-de-France-Gewinner aus dem Team Sky, dem wegen eines überhöhten Salbutamol-Grenzwertes bei der Spanien-Rundfahrt 2017 nachträglich Sanktionen drohen, büßt 37 Sekunden ein.
Wird Froome in dem schwebenden Verfahren entlastet, wäre er bei einem Sieg in Italien erst der dritte Fahrer der Geschichte, der Champion aller drei großen Rundfahrten in Folge ist.
Beim Auftakt bringt der 32-Jährige seine Zeitfahr-Qualitäten aber nicht wie von ihm erhofft zur Geltung. Der Sturz vor dem Rennen - Froomes Rad rutschte beim Anbremsen einer Kurve weg - habe keine negativen Folgen für den weiteren Verlauf, versichert das Team Sky. Es gebe keinen Grund zur Beunruhigung, teilt der Rennstall mit.
Chance auf das Weiße Trikot
Für Österreich startet die 101. Italien-Radrundfahrt mit allen drei heimischen Teilnehmern unter den Top 20 äußerts erfreulich.
"Unsere Bergfahrer schlugen sich beim Zeitfahren großartig. Für Felix Großschartner ist auf den nächsten Etappen sogar das Weiße Trikot des besten Jungprofis in Reichweite“, zeigt sich Bora-hansgrohe-Sportdirektor Christian Pömer nach dem Auftakt mehr als zufrieden. Großschartner liegt in der Jungprofi-Wertung mit zehn Sekunden Rückstand auf Position vier.
Im Vorjahr hatte sein engerer Landsmann Lukas Pöstlberger sensationell die 1. Etappe gewonnen. Er fehlt diesmal nach einer Erkrankung.
"Das ist perfekt"
Dumoulin gelingt als erstem Titelverteidiger seit Paolo Savoldelli 2005/06 der Sieg auf der ersten Etappe der folgenden Italien-Radrundfahrt.
Der Sieg des Weltmeisters stellt aber keineswegs eine Überraschung dar. "Das ist perfekt, das habe ich mir gewünscht. Zu gewinnen und Zeit auf die anderen Mitfavoriten zu holen ist ein perfekter Start für mich und das Team", sagt Dumoulin laut einer Mitteilung seines Teams Sunweb auf Twitter.
Von den übrigen Anwärtern auf den Gesamtsieg am 27. Mai nach der 21. Etappe in Rom schlagen sich auf dem welligen Kurs im Westen Jerusalems der Brite Simon Yates (Mitchelton/7./+20 Sek.), der Italiener Domenico Pozzovivo (Bahrain/10./27), der Kolumbianer Carlos Betancur (Movistar/11./28) und der Franzose Thibaut Pinot (Groupama/16./33) beachtlich. Pinot wird in den Bergen u.a. von Preidler unterstützt werden.
Der starke Bergfahrer Fabio Aru büßt 50 Sekunden ein (47.), nimmt den Zeitverlust aber locker. "Wir haben noch 20 sehr harte Tage vor uns, ich wollte auf diesem Kurs kein unnötiges Risiko eingehen", meint der Sarde.
Die zweite Etappe führt Konrad und Co. am Sonntag über 167 Kilometer von Haifa entlang der Küste nach Tel Aviv.