Der Steirer David Trummer holt bei der Mountainbike-WM in Leogang sensationell WM-Silber. In einer absoluten Schlammschlacht - die Strecke ist durch Regen und Schneefall komplett aufgeweicht - muss sich Trummer dem Briten Reece Wilson nur um 3,197 Sekunden geschlagen geben.
Der 26-Jährige sorgt damit für die erste ÖRV-WM-Medaille der Geschichte in der Eliteklasse. Nach dem verletzungsbedingten Ausfall von Gold-Anwärterin Valentina Höll (alle Infos>>>) bei den Damen, dürfen die ÖRV-Athleten trotzdem feiern.
Die Silbermedaille erreicht Trummer dank einer starken Fahrt, aber auch ein wenig Glück ist im Spiel - etliche Topstars, unter anderem Titelverteidiger Loic Bruni (FRA), kommen auf dem rutschigen Kurs zu Sturz oder bleiben im Schlamm stecken.
Trummer überwältigt
Der aus Gnas stammende Steirer ist von seinem historischen Erfolg überwältigt: "Das ist verrückt, ich kann es noch gar nicht glauben. Die Verhältnisse waren extrem, das war eines der härtesten Rennen meiner Karriere", gibt der Ex-Junioren-WM-Zweite zu Protokoll.
Im Training habe er stets um die Balance und die richtige Linie gekämpft, im Rennen ging es nur darum, irgendwie auf dem Bike zu bleiben. "Das hat ganz gut funktioniert", so der nunmehrige Vizeweltmeister.
Trummer scheint ein Spezialist für solche Verhältnisse zu sein. "Scheinbar sind so schwere Bedingungen und schwere Strecken genau meines. Als ich damals in Champery die Silbermedaille bei den Junioren geholt habe, waren die Verhältnisse ähnlich", erinnert er an 2011.
"Die Schlüsselstelle war der untere Wald. Ich wusste, wenn ich bis dorthin ohne große Fehler bleibe, dann muss ich es ganz ruhig angehen und am Rad sitzen bleiben. Das ist mir anscheinend gut gelungen."
Auch bei den Juniorinnen gibt es ÖRV-Silber
Den Titel bei den Damen holt die als einzige sturzfrei gebliebene Außenseiterin Camille Balanche aus der Schweiz. Marlena Neissl belegt in Abwesenheit der nach einem Sturz im Abschlusstraining kurzfristig ausgefallenen Gold-Anwärterin Valentina Höll unter nur 20 Teilnehmerinnen den 16. Platz.
Im Juniorinnen-Bewerb mit nur zehn Teilnehmerinnen holt die Oberösterreicherin Sophie Gutöhrle Silber. Damit endeten die wegen der Corona-Pandemie ohne Zuschauer ausgetragenen Titelkämpfe mit drei Medaillen für Österreich. Am Donnerstag hatte Mona Mitterwallner Gold im Cross-Counntry der Juniorinnen geholt. Vor Höll, die zwei Bänderrisse und eine Knochenabsplitterung im Knöchel erlitt, war mit Laura Stigger vor dem U23-Cross-Country-Rennen am Samstag auch schon eine weitere ÖRV-Medaillenhoffnung nicht angetreten. Die Tirolerin musste wegen einer Magen-Darm-Erkrankung passen.