Der Omnium-Weltranglistenvierte Tim Wafler wird vor den Olympischen Spielen in Frankreich neben mehreren Hallen-Meetings mit der Tour of Austria auch ein Straßen-Etappenrennen bestreiten.
"Ich habe einen Anruf bekommen und freue mich schon sehr darauf. Ich nehme es als Vorbereitung, sehe es aber auch als Highlight, weil es recht cool ist", sagte der 22-Jährige zur "APA".
Mit dem Rennen vom 2. bis 7. Juli erhöhen sich auch die jährlichen Anwesenheitstage des hoffnungsvollen Bahnradsportlers in Österreich um ein paar, denn nach der Schließung des Dusika-Stadions 2021 wird fast ausschließlich im Ausland trainiert. 2023 kam Wafler auf 250 Tage in der Ferne.
"Ich bin sehr oft in Portugal, auch auf Mallorca ist eine coole Bahn. Die näheste 250-m-Bahn ist südlich von Ljubljana, das ist auch viereinhalb Stunden von Wien entfernt."
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Bahn in Linz nur im Sommer nutzbar
In Linz habe man das Glück, eine Trainingsbahn zu haben. Allerdings sei diese im Freien und nicht überdacht und damit nur im Sommer und bei Schönwetter nutzbar, weil sonst Rutschgefahr bestehe. "Wir sind leider sehr gebrannte Kinder, was die Trainingsstätten angeht. Ich vermisse das Dusikastadion jeden Tag. Ich bin dort mehr oder weniger aufgewachsen, ich war das erste Mal mit zwei Jahren drinnen, mein Papa war noch aktiv."
Der Bundesheersportler ist Teil eines jungen, österreichischen Bahnradteams, das von Nationaltrainer Andreas Graf betreut wird, der 2021 in Tokio noch als Aktiver im Madison dabei war. "Wir sind alle megahappy mit ihm. Er hat selbst nicht damit gerechnet, dass wir nach den Erfolgen in der U23 in der Eliteklasse gleich so erfolgreich weitermachen", sagte Wafler. Er gewann im Jänner in Apeldoorn EM-Silber im Scratch.
Wafler wird - vorbehaltlich der noch zu erfolgenden offiziellen Nominierung, die in seinem Fall nur Formsache sein wird - im 5.000 Zuschauer fassenden Saint-Quentin-en-Yvelines Velodrome im Mehrkampf Omnium und im Madison mit einem Teamkollegen antreten. Seine Top-Disziplin ist nach den zuletzt starken Leistungen und ob der Platzierung im Ranking das Omnium. "Ich wollte eigentlich in Paris ein bisserl den Underdog-Status haben, ich glaube, den habe ich jetzt schon gar nicht mehr."