Die Österreich-Radrundfahrt 2016 vom 2. bis 9. Juli beginnt mit einem sehr kurzen Berg-Prolog am Kitzbüheler Horn und endet nach sieben Etappen mit vier Bergankünften erstmals am Wiener Kahlenberg.
Die 68. Auflage durch alle Bundesländer bis auf Vorarlberg ist 1.280 Kilometer lang und weist neuerlich kein klassisches Einzelzeitfahren auf.
"Ich bin mir sicher, dass wir bei dieser Tour Spannung bis zum Schluss erleben werden", ist Rundfahrt-Direktor Wolfgang Weiss mit der Streckenführung zufrieden.
Die weiteren Bergankünfte sind der Sonntagberg im Mostviertel (3. Etappe), als "Dach" der Rundfahrt die erstmals befahrene Edelweißspitze am Großglockner (4.) und der Dobratsch (5.) in Kärnten.
"Ich denke, dass wir für unsere rot-weiß-roten Stars von morgen eine perfekte Strecke zustande gebracht haben. Und ich bin mir sicher, dass wir bei dieser Tour Spannung bis zum Schluss erleben werden", sagt Weiss am Donnerstag anlässlich der Präsentation der Strecke in Innsbruck, dem WM-Austragungsort von 2018.
"Eine Herausforderung"
Die Konzipierung seiner zweiten Rundfahrt sei eine Herausforderung gewesen, ergänzte Weiss. Er wolle nicht verhehlen, dass er sich mit seinem Team im "letzten Jahr viel Mängelrügen auferlegt habe", verwies der Salzburger auf seine turbulente Vorjahrespremiere.
Der Auftakt der heurigen Rundfahrt in Kitzbühel ist kurz und knackig. Der Bergsprint führt durch die letzten Kehren über nur 600 Meter zum Alpenhaus am Kitzbüheler Horn, wo zuletzt stets reguläre Etappen geendet haben. Der Prolog ist ebenso ein Novum wie die Fahrt auf die Edelweißspitze. Das Ziel der Königsetappe liegt am Endpunkt der 1,6 km langen Stichstraße auf 2.571 m Seehöhe am Großglockner.
"Dieser Punkt ist der höchste zu befahrene Berg in Österreich und ein besonderes Highlight im diesjährigen Programm", so Weiss. Gestartet wird das Teilstück in Rottenmann in der Steiermark und führt über die Salzburger Seite der Hochalpenstraße zur Bergankunft mit Pflastersteinen im Finale.
Etappen | ||
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Prolog, 2. Juli: | Kitzbüheler Horn | 600 m |
| Innsbruck - Salzburg | 186,7 km |
| Mondsee - Steyr | 194,3 km |
| Ardagger - Sonntagberg | 179,7 km/Bergankunft |
| Rottenmann - Großglockner/Edelweißspitze | 183,3 km/Bergankunft |
| Millstatt - Dobratsch | 155,0 km/Bergankunft |
| Graz - Stegersbach | 195,9 km |
| Bad Tatzmannsdorf - Wien/Kahlenberg | 187,8 km/Bergankunft |
Gesamtlänge: | 1.283,3 km |
Vier neue Etappen-Orte
Auch am folgenden Tag sind am Weg von Millstatt vorbei an mehreren Kärntner Seen bis auf den Dobratsch (16 km Schlussanstieg) wieder die Bergfahrer gefragt. Der Villacher Hausberg war auch schon in den vergangenen beiden Jahren Etappenziel. 2015 ging dort nach der Zielankunft ein schweres Hagelgewitter nieder, das zahlreiche Fahrzeuge, Räder und Rundfahrtaufbauten stark beschädigte.
Mit Steyr, Rottenmann, Stegersbach und Bad Tatzmannsdorf wird es vier neue Etappenorte geben. Auch die WM-Städte Villach, Salzburg und Innsbruck werden angesteuert. Nach dem Prolog in Kitzbühel geht es auf der 1. Volletappe von Innsbruck über das "Kleine Deutsche Eck" nach Salzburg. Darauf folgt der Abschnitt von Mondsee nach Steyr. Die dritte Etappe führt von Ardagger durch die Wachau zum kurzen und steilen Schlussanstieg am Sonntagberg in Niederösterreich.
Kommt Nibali?
Nach dem Hochgebirgs-Doppel mit Glockner und Dobratsch folgt am vorletzten Tag die flache Fahrt von Graz nach Stegersbach im Südburgenland. Zum Schluss geht es von Bad Tatzmannsdorf nach Wien, wo die Rundfahrt nach derzeitiger Planung mit der Auffahrt von Klosterneuburg über Kopfsteinpflaster auf dem Kahlenberg enden wird. Weiss deutete aber an, dass er noch eine kleine Chance auf die Zielankunft im Zentrum der Hauptstadt sehe.
Er schränkte gleichzeitig aber ein, dass dort zu dieser Zeit die Fanzone der Fußball-EM eingerichtet sei.
Die Team-Besetzung des Rennens, das neuerlich parallel zur ersten Tour-de-France-Woche stattfindet, ist bis auf die Teilnahme aller sechs österreichischen Kontinental-Mannschaften noch offen. Die Teilnehmerliste soll Anfang Juni feststehen. Weiss hofft jedenfalls auf das Antreten von internationalen Assen wie Ex-Tour-Sieger Vincenzo Nibali (ITA). 2015 hatte die Rundfahrt in Wien begonnen und war in Bregenz mit dem Sieg des Spaniers Victor de la Parte (Team Vorarlberg) zu Ende gegangen.