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Ö-Tour: Trio kämpft um neuerlichen Heimsieg

Titelverteidiger Stefan Denifl führt die heimische Riege bei der Österreich-Rundfahrt an.

Ö-Tour: Trio kämpft um neuerlichen Heimsieg Foto: © GEPA

Angeführt von Titelverteidiger Stefan Denifl starten die rot-weiß-roten Rad-Asse am Samstag in Vorarlberg die Mission, die Trophäe für den Sieg bei der Österreich-Radrundfahrt erneut in der Heimat zu behalten.

Neben dem 30-jährigen Aqua-Blue-Sport-Profi gelten Riccardo Zoidl und Hermann Pernsteiner als die aussichtsreichsten Anwärter auf einen neuerlichen Heimsieg bei der 70. Auflage der Ö-Tour.

Das Trio bekommt rd diesmal mit besonders vielen Bergen aber natürlich auch mit starker internationaler Konkurrenz zu tun.

Neben dem topbesetzten Bahrain-Rennstall von Pernsteiner schicken aus der World-Tour Dimension Data mit Louis Meintjes (2 x 8. der Tour de France) und Astana mit Alexej Luzenko ebenfalls erfolgsversprechende Klassementfahrer ins Rennen.

Aus den Zweitligateams gelten Javier Moreno (Delko) sowie die früheren Gesamtzweiten Delio Fernandez (Delko/2017) und Ben Hermans (2015/Israel Cycling) als Sieganwärter.

Denifl gibt sich kämpferisch

Aufgrund beachtlicher Saisonergebnisse dürfen aber auch Zoidl und Pernsteiner mit Ambitionen auf das neuerdings rote Trikot an den Start gehen. Denifl hat hingegen nach erneuten Knieproblemen im Frühling noch keine Spitzenresultate vorzuweisen.

Der Vorjahressieger ist aufgrund gut verlaufenen Rennhärtetests sowie vielversprechenden Trainingsleistungen dennoch zuversichtlich. "Letztes Jahr habe ich auch keine Ergebnisse gehabt und dann hat es trotzdem gepasst. Als Titelverteidiger werde ich am Sieg gemessen, das ist auch mein Plan A, das werde ich wieder probieren", gab sich Denifl im APA-Gespräch kämpferisch.

Zuversichtlich stimmt ihn auch, dass er diesmal in seiner irischen Aqua-Blue-Mannschaft stärkere Teamkollegen an seiner Seite hat.

Offener Schlagabtausch erwartet

Sollte es in der Gesamtwertung trotzdem nicht klappen, will sich der im vergangenen Herbst sensationell zu einem Vuelta-Erfolg gestürmte Kletterspezialist auf den noch fehlenden Etappensieg verlegen.

Besonders freut sich der 30-jährige Jungvater auf den zweiten Tag mit den Ziel in seiner Stubaitaler Heimat. Insgesamt erwartet er "einen Schlagabtausch bis zum letzten Tag", denn am Kitzbüheler Horn (3. Etappe) und zum Fuscher Törl am Großglockner (5.) werde noch keine Vorentscheidung fallen.

Der 2013 ebenfalls schon einmal siegreiche Zoidl ist mit seiner Felbermayr-Mannschaft in der heimischen Bundesliga klar tonangebend, außerdem tankte der ehemalige Auslandsprofi unlängst mit dem Sieg bei einem Berg-Etappenrennen in Frankreich Selbstvertrauen.

"Die Form ist sicher besser als letztes Jahr. Ich werde von Rennen zu Rennen stärker, deshalb bin ich sehr, sehr zuversichtlich", gab sich Zoidl optimistisch.

Warnung vor Wenigzell und Sonntagsberg

Im Vorjahr hatte er bereits am Kitzbüheler Horn seine Chancen verspielt, danach mit Platz zwei auf der Königsetappe über den Großglockner aber Wiedergutmachung betrieben. Diesmal warten vor dem neuerlichen Finale in Wels nach Horn und Glockner noch zwei harte Mittelgebirgsabschnitte mit reichlich Höhenmetern.

"Die Strecke taugt mir mehr als letztes Jahr, da hat im Endeffekt schon das Kitzbüheler Horn entschieden", meinte Zoidl und warnte gleichzeitig vor den Tagen sechs und sieben. "Die Etappen nach Wenigzell und zum Sonntagsberg werden sicher die schwierigsten, auch wenn da nicht die hohen Berge dabei sind. Es lädt zu sehr aggressivem Fahren ein, vor denen habe ich am meisten Angst, ehrlich gesagt."

Als Joker hat sein Welser Team Stephan Rabitsch und Markus Eibegger in der Hinterhand. Aus dem Team Vorarlberg dürfen sich auch Daniel Geismayr und der Schweizer Patrick Schelling (Gesamtdritter 2016) etwas ausrechnen.

Überraschungen vorprogrammiert

Pernsteiner hatte vor zwei Jahren als Debütant mit Rang sechs überrascht, im Vorjahr warf ihn und viele andere eine Windkante auf der ersten Etappe weit zurück. Heuer hat der Ex-Mountainbiker schon eine vielversprechende erste Saisonhälfte in der Topliga mit dem Sieg beim GP Lugano als Highlight auf der Habenseite.

"Ich bin mit meinen ersten World-Tour-Rennen komplett zufrieden. Die Form ist recht gut, es sollte auch für die Rundfahrt passen", gab sich der 27-Jährige aber bescheiden zurückhaltend.

Sein Sportlicher Leiter Harald Morscher traut ihm jedenfalls viel zu. "Er wird sicher eine sehr gute Figur machen. Wir haben eine sehr starke Mannschaft. Diesmal kann jeder Tag für eine Überraschung gut sein, deshalb sind wir für viele Situationen gerüstet, wofür andere vielleicht nicht gerüstet sind", meinte der Ex-Profi zur APA.

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