Der beim Auftakt noch knapp geschlagene Ecuadorianer Jhonatan Narvaez hat mit dem Sieg auf der zweiten Etappe die Gesamtführung der Tour of Austria übernommen.
Der 26-Jährige aus dem Ineos-Team behauptete sich am Montag nach 159 km von St. Anton nach Innsbruck im Sprint eines 50-Mann-Feldes.
Der Tiroler Mario Gamper (Santic) wurde Achter. Im Gesamtklassement ist vor dem Großglockner-Abschnitt Emanuel Zangerle (Felbermayr) als Siebenter der beste Österreicher.
Entscheidende Attacke am letzten Anstieg
Narvaez hatte im letzten kurzen Anstieg mit einer Attacke das Hauptfeld gesprengt und war wenig später auch auf der Zielgeraden nicht zu schlagen.
Er gewann vor Gianni Vermeersch (BEL/Alpecin) und Javier Serrano (ESP/Eolo). Auftakt-Triumphator Pascal Ackermann war diesmal chancenlos, der deutsche Sprinter ist neun Sekunden zurück nun Gesamtzweiter.
Narvaez feierte seinen ersten Sieg seit Herbst 2020, als er beim Giro d'Italia auf einer anspruchsvollen 200-km-Etappe einen Solosieg errungen hatte. "Das ist ein schöner Erfolg für mich, mein erster Sieg seit drei Jahren. Ich bin sehr glücklich", sagte Narvaez.
Er bekräftigte: "Ich bin in guter Form und werde versuchen, noch eine Etappe zu gewinnen." Auch die Gesamtführung wolle er mit Hilfe seiner Teamkollegen nicht mehr hergeben. "Wir werden alles probieren, um das Trikot bis zum Ende zu behalten."
Zangerle hat Tagesziel erreicht
Zangerle war hochzufrieden, dass er als Etappen-42. dank einer Bonifikationssekunde bei einem Zwischensprint in das Trikot des besten rot-weiß-roten Fahrers schlüpfen durfte. Mit etlichen Profis aus der World Tour im Kampf um den Sprintsieg mitzumischen, sei unmöglich gewesen.
"Das Tempo im Finale war immens. Mein Ziel war es, nach diesem Tag bester Österreicher zu sein." Dem 22-jährigen Tiroler fehlen vor der Königsetappe 19 Sekunden auf Narvaez, er wird aber wohl eher die nationale Konkurrenz um Tobias Bayer (Alpecin) im Auge behalten, die nur eine Sekunde hinter ihm lauert.
"Ich werde mein Bestes geben. Es werden vielleicht andere stärker sein, aber ich werde versuchen, das Trikot zu verteidigen."
Auch Gamper strahlt
Mit dem für die deutsche Santic-Mannschaft fahrenden Gamper freute sich ein weiterer Lokalmatador über den Titel als bester rot-weiß-roter Fahrer des Tages.
"Ich habe jeden Zentimeter der Strecke gekannt. Ich bin wirklich erleichtert, die Stimmung an der Strecke war wie schon in Vorarlberg sehr lässig", meinte der Bruder von Bora-Profi Patrick Gamper und betonte: "Der Re-Start der Tour of Austria ist gelungen."
Das Tirol-Teilstück auf den Spuren der Rad-WM 2018 hatte lange eine Fluchtgruppe geprägt. Die letzten drei Ausreißer mit dem Niederösterreicher Maximilian Kabas (WSA Graz) wurden jedoch 17 km vor dem Ziel eingeholt.
Die dritte Etappe am Dienstag führt über 148,5 Kilometer von Sillian in Osttirol über die Großglockner Hochalpenstraße bis nach St. Johann/Alpendorf.