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Nächster Dopingfall in Österreich

Ein Tiroler Radsportler soll laut "Krone" Blutdoping zugegeben haben:

Nächster Dopingfall in Österreich Foto: © GEPA

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Österreichs Spitzensport hat seinen nächsten Dopingfall!

Die Staatsanwaltschaft Innsbruck bestätigt am Sonntag Ermittlungen gegen einen Tiroler Radprofi. Der 31-Jährige gab demnach bei Einvernahmen zu, die Methode des Blutdopings angewandt zu haben. 

Laut einem Bericht der "Kronen Zeitung" soll es sich bei dem betroffenen Sportler um Stefan Denifl handeln. Der Österreich-Rundfahrt-Gewinner 2017 sei demnach verhaftet worden, nach einem umfassenden Geständnis mittlerweile aber wieder auf freiem Fuß.

Denifl, für den die Unschuldsvermutung gilt, war am Sonntagmorgen laut APA für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Der Österreichische Radsport-Verband verfügte vorerst über keine Informationen.

Der Verdacht gegen den Sportler habe sich im Zuge der Ermittlungen gegen den deutschen Sportmediziner nach den Doping-Razzien in Seefeld und Erfurt erhärtet. Am Freitag wurde der 31-Jährige schließlich einvernommen. Dabei zeigte er sich laut Anklagebehörde geständig. Anschießend sei er wieder enthaftet worden. Weitere Details wollte die Staatsanwaltschaft dazu aktuell nicht nennen.

Denifl-Vertrag überraschend aufgelöst

Denifl war in den vergangenen zehn Jahren einer der erfolgreichsten heimischen Radprofis. Der Bergspezialist stand nach seinen Anfängen in Österreich seit 2010 bei verschiedenen internationalen Rennställen unter Vertrag und schaffte dabei auch Spitzenplätze bei renommierten Rennen wie Paris-Nizza.

Zuletzt trat der Stubaier mehrere Jahre für das Schweizer World-Tour-Team IAM in die Pedale, anschließend war er 2017 und 2018 bei Aqua Blue engagiert. Für den irischen Zweitdivisionär gewann er im Juli 2017 die Österreich-Rundfahrt und zwei Monate später sensationell eine Bergetappe der Spanien-Rundfahrt Vuelta.

Im vergangenen Oktober unterschrieb der Familienvater einen Vertrag beim neuen polnischen World-Team CCC. Zu Weihnachten wurde dann aber völlig überraschend die Auflösung des Vertrages bekannt, es wurden dafür "persönliche Gründe" Denifls angeführt. Weitere Angaben machte der Rennstall "aus Respekt vor Stefans Privatsphäre" nicht. Denifl selbst nahm nicht Stellung, auch in den Wochen danach waren keine Details über den Grund für die Trennung zu erfahren gewesen.

Im Lichte der neuesten Entwicklung ist nicht auszuschließen, dass Denifl bereits damals im Visier der ermittelnden Behörden stand. Diese hatten am vergangenen Mittwoch zusammen mit deutschen Kollegen bei Razzien in Seefeld während der Nordischen Ski-WM sowie in Deutschland fünf Langläufer, darunter die Österreicher Max Hauke und Dominik Baldauf, und als möglichen Kopf einer Blutdoping betreibenden, "kriminellen Vereinigung" einen deutschen Sportmediziner festgenommen. Die fünf Athleten legten mittlerweile Geständnisse ab und der Arzt, der in früheren Jahren auch im Profiradsport aktiv war, kooperiert nach Angaben seines Anwalts mit den Behörden.

Wende um Dürr?

Im Fall der beiden im Zuge der Nordischen WM in Seefeld festgenommenen Langläufer Max Hauke und Dominik Baldauf ist es laut "Krone" ebenfalls zu einer überraschenden Wende gekommen: Ihr 2014 ebenfalls des Dopings überführter früherer Teamkollege Johannes Dürr soll durch seine Aussagen nicht nur die Razzien in Seefeld ins Rollen gebracht haben, sondern überhaupt einer der Drahtzieher hinter dem Betrug gewesen sein.

Hauke und Baldauf sollen laut dem Bericht im Zuge ihrer Einvernahmen zu Protokoll gegeben haben, dass Dürr ihnen 2016 "Tür und Tor zum deutschen Arzt in Erfurt" geöffnet habe. Für Dürr und alle anderen Genannten gilt die Unschuldsvermutung.

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