Stefan Denifl und Georg Preidler fassen für ihre Doping-Vergehen je vier Jahre Sperre aus. Das gibt die Österreichische Anti-Doping Rechtskommission (OADR) bekannt.
Gegen das Duo wurden im Zuge der "Operation Aderlass" wegen des Verdachts des Eigenblutdopings Verfahren eröffnet. Die vorliegenden Beweise führten nun zu Sanktionen.
Denifl und Preidler waren seit 5. März suspendiert. Die Laufzeit der Sperre endet in beiden Fällen damit Anfang März 2023. Die Entscheidung ist noch nicht rechtskräftig, da die Sportler in der vierwöchigen Frist eventuell noch rechtliche Schritte ergreifen können.
Den beiden Rad-Profis werden auch alle Erfolge und Start- sowie Preisgelder der jüngeren Vergangenheit (Denifl ab 1. Juni 2014, Preidler ab 1. Februar 2018) aberkannt. Beide wurden zudem zum Ersatz der Verfahrenskosten verpflichtet.
Denifl verliert Vuelta-Etappensieg
Bei der "Operation Aderlass" handelt es sich um eine internationale Blutdoping-Affäre, die vergangenen Februar während der Nordischen WM in Seefeld sowie in Deutschland losgetreten worden ist. Die Liste der mutmaßlich in den Blutdoping-Skandal um den deutschen Arzt Mark S. verwickelten Sportler soll 21 Namen aus acht Länder und fünf Sportarten umfassen. Darunter sind neben den beiden Radsportlern auch die österreichischen Skilangläufer Max Hauke, Dominik Baldauf und Johannes Dürr.
Wie die Anti-Doping-Rechtskommission nun vermeldet, wurde bei Denifl aufgrund der vorliegenden Beweise festgestellt, dass dieser "zumindest" von Anfang Juni 2014 bis Ende 2018 Eigenblutdoping angewendet habe. Die Renn-Ergebnisse des Tirolers werden deshalb rückwirkend annulliert. Denifl verliert somit u.a. auch seinen Sieg bei der Österreich-Radrundfahrt 2017 sowie den Etappenerfolg bei der Vuelta im selben Jahr. Denifl ist demnach auch zur Rückzahlung aller in dieser Zeit erhaltenen Startgelder und Preisgelder verpflichtet.
Preidler soll ab Februar 2018 bis 23. Dezember 2018 gedopt haben. Auch beim Steirer werden alle Ergebnisse in diesem Zeitpunkt gestrichen. Seine davor erbrachten Leistungen wie ein dritter Etappenplatz beim Giro d'Italia 2016 seien alle sauber zustande gekommen, behauptete Preidler im Zuge seiner Selbstanzeige im März.