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Schwere Anschuldigungen gegen die UCI

Der Radsport-Weltverband soll schon lange über Motordoping Bescheid wissen:

Schwere Anschuldigungen gegen die UCI

Dem Radsport droht erneut ein handfester Skandal.

Wie der französische TV-Sender "France2" und die italienische Zeitung "Corriere della Sera" berichten, hat Motordoping im Peloton Einzug gehalten. Mithilfe von Wärmekameras (siehe Foto) sollen sieben Fahrer bei den Rennen Strade Bianche und Coppi e Bartali mit einem Motor in ihrem Rad enttarnt worden sein. Namen werden keine genannt.

Vincent Wathelet, Agent von Ex-Weltmeister Philippe Gilbert, unterstellt der UCI, schon seit Jahren davon zu wissen.

Cancellara-Video sorgte für Aufruhr

"Ich habe ein Velo mit allem ausgerüstet, was verboten ist, und dies der UCI demonstriert", erklärt er gegenüber dem TV-Sender "RTBF".

Immer wieder werde von Fabian Cancellara und seinem Double bei der Flandern-Rundfahrt und bei Paris-Roubaix im Jahr 2010 gesprochen, aber Wathelet hat "den Beweis, dass es schon früher der Fall war".

Gemeint sind die beiden Klassiker-Siege des Schweizers, der im Sattel sitzend plötzlich außergewöhnlich stark beschleunigte und seine Konkurrenten mühelos abschüttelte. Im folgenden Video sind die Szenen gut zu beobachten:

Strafe fällt nicht ins Gewicht

Die UCI hat zwar das Reglement 2014 angepasst, doch aus Wathelets Sicht war das mehr Schein als Sein. "Ein Fahrer, der mit einer elektronischen oder mechanischen Hilfe erwischt wird, riskiert eine Buße von 100 Franken. Das ist absurd."

Aus seiner Sicht gibt es nur eine Möglichkeit, um den Betrügern auf die Schliche zu kommen: Wärmebildkameras! "Das ist das einzige Mittel, das nützt, um zu beweisen, dass ein Velo mit ungewöhnlicher Kraft versorgt wird."

Auch Rad-Legende Gianni Bugno, der als Präsident der Profi-Gewerkschaft, fungiert, unterstützt diese Forderung. "Wie konnte es so lange dauern, dass Wärmebildkameras benutzt werden? (...) Warum sie bislang nicht benutzt wurden, um in Rädern nach versteckten Motoren zu suchen, ist ein Mysterium."

UCI findet nichts

Der Weltverband sieht das gegenüber "cyclingnews" anders. "Wir haben Wärme-, Röntgen- und Ultraschallbilder ausprobiert, aber als die bei weitem kosteneffektivste, verlässlichste und genaueste Methode hat sich ein softwarebasierter Test auf Magnetresonanz herausgestellt, den wir gemeinsam mit Spezialisten entwickelt haben."

Bei der diesjährigen Flandern-Rundfahrt seien damit 216 Räder getestet worden, bei Paris-Roubaix sogar 224 - gefunden wurde nichts. Der einzig bislang bekannte Fall ist jener der Belgierin Femke van den Driessche, deren Bike bei der Cross-WM mit einem Motor ausgestattet war.

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