Der Österreichische Radsport-Verband treibt seine strategische Neuausrichtung voran.
Im Rahmen des Projekts "Cycling for Austria" werden seit einem Jahr Konzepte erarbeitet und umgesetzt, die den Verband strukturell und sportlich modernisieren sollen. Dadurch wolle man den Leistungs-, aber auch den Breitensport nachhaltig stärken, wie am Dienstag bei einem Pressetermin ausgeführt wurde. Einhergehend mit der Umsetzung wurden und werden auch wichtige Posten neu besetzt.
"Um positiv nachhaltig in die Zukunft zu gehen, müssen wir alle an einem Strang ziehen, weswegen wir diese neue Verbands- und Sportstrategie schaffen und umsetzen wollen", erläuterte ÖRV-Generalsekretär Florian König. Dabei muss er mit seinem Team acht Radsport-Sparten unter einen Hut bringen.
"Damit haben wir als Sommersportverband eigentlich wettkampfmäßig einen Ganzjahresbetrieb, der zum einen unsere Geschäftsstelle zwölf Monate lang fordert, aber auch immer wieder Ressourcen bindet. Dazu kommt die Schwierigkeit, für alle in einem gleichen Ausmaß da zu sein", so König.
Infrastrukturelle Defizite und personelle Veränderungen
Die diversen Disziplinen wie Straße, Mountainbiken, Bahn, Gravel oder BMX würden unterschiedliche Ansätze erfordern. "Einige unserer Sportarten benötigen keine spezielle Infrastruktur, andererseits ist sie für andere extrem wichtig, wie beispielsweise Bahn, BMX oder Trials, wo wir aktuell über keine, im internationalen Vergleich, passenden Wettkampfstätten verfügen", sagte König in Anspielung an ein nach wie vor fehlendes Radstadion.
Das Augenmerk des Verbandes gelte sowohl dem Spitzen-, als auch dem Freizeitsport. Für Letzteren sei mit Cycling4All eine zusätzliche Arbeitsstelle im Verband geschaffen worden, auch ein neuer Posten für Fort- und Weiterbildung wurde eingerichtet. Aber auch im Leistungssport will man neue Wege bestreiten.
"Zum einen wollen wir die bestmögliche Strategie finden für den Erfolg, zum anderen aber auch eine gewisse Form der Nachhaltigkeit, um unsere Sportlerinnen und Sportler länger beim Sport zu halten. Denn wir wissen, dass sie der Grundstock sind für zukünftige Trainerämter oder Funktionärsposten." Leitlinie dafür sollen stets klare Pläne und Ansprechpersonen sein.
Eine davon ist der neue Frauennationaltrainer Philipp Bachl, der auf Klaus Kabasser gefolgt ist. Unbesetzt ist nach dem Abgang von Stefan Sölkner zum Schweizer Tudor-Rennstall derzeit der Posten des Nationaltrainers der Männer. Schon seit Jahresbeginn vakant ist jener des Sportdirektors, der Nachfolger von Mario Prohaska soll im neuen Konzept ja eine wichtige Rolle einnehmen. Die Stelle sei derzeit ausgeschrieben und soll demnächst neu besetzt werden, so der Verband.