Die Doping-Betrüger von Seefeld und ihre Folgen. Nach den fünf Langläufern bei der Nordischen Ski-WM sind nun die Radsportler im Blickpunkt.
Erst ist Stefan Denifl wegen Blutdopings festgenommen worden, dann legte Georg Preidler ein Geständnis ab, Kunde des Netzwerks gewesen zu sein. Beim deutschen Doping-Arzt Mark Schmidt (40) liefen die Fäden zusammen bzw. ist das Blut gelagert worden.
Nicht nur Matthias Brändle ist schockiert. Der Vorarlberger war einst Zimmerkollege von Denifl und Preidler.
"Zwei meiner ehemaligen Zimmerkollegen gestehen Blutdoping. Wie konnte es nur soweit kommen? Ich hätte diese beiden Sportler wirklich vor anderen Leuten verteidigt, niemals hätte ich sowas geahnt oder gar erwartet. Es scheint als wäre ich einfach zu naiv gewesen", schreibt Brändle (im Bild links mit Preidler) auf Facebook (siehe unten).
Der 29-jährige Profi des Teams Israel Cycling Academy vermutet: "Es waren sicher nicht nur die Beiden, es sind sicher viel mehr Sportarten als der Radsport und der Langlaufsport betroffen. Doping ist ein gesellschaftliches Problem und sicherlich nicht nur im Sport."
"Ich bin zutiefst schockiert. Ich als sauberer Sportler wurde von solchen Leuten betrogen, um Preisgelder gebracht, um gut dotierte Verträge gebracht und das Ansehen unseres schönen Sports wurde massivst beschädigt", schreibt Brändle weiter.
Er hoffe, dass auch die anderen beschlagnahmten Blutbeutel identifiziert werden können. Er selbst habe sich nie einen Vorteil durch Doping verschafft.